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Architektur: Renovieren 01
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Meldungen
präsentiert von Michael Palomino
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Deutschland 20.8.2010: Das Programm zur Umwelt-Sanierung von Wohnhäusern ist sehr erfolgreich - so dass der Förderbank KfW die Fördermittel ausgehen
aus: n-tv online: Ratgeber: Umwelt-Sanierung von Wohnhäusern: KfW stellt Förderprogramm ein; 20.8.2010;
http://www.n-tv.de/ratgeber/KfW-stellt-Foerderprogramm-ein-article1314446.html
<Wer das Dachgeschoss und Haus energetisch saniert, konnte bislang auf KfW-Fördermittel setzen.
Die staatliche Förderbank KfW stellt ihr Programm für die energieeffiziente Sanierung von Wohnhäusern in großen Teilen ein, und zwar bereits zum September. Grund sei eine "unerwartet hohe Nachfrage" nach den Fördermitteln, erklärte eine Sprecherin der KfW. Die KfW vergab für die Förderung der energetischen Sanierung und des energieeffizienten Neubaus demnach im ersten Halbjahr 2010 fünf Milliarden Euro; im ersten Halbjahr 2009 waren es 3,7 Milliarden Euro gewesen. Die Bundesvereinigung Bauwirtschaft und die IG Bau kritisierten die Einstellung der Programme.Laut KfW werden die Bereiche "Einzelmaßnahmen" und "Sonderförderung" des CO2-Förderprogramms zum 31. August eingestellt. Das betrifft Teilsanierungen wie eine Fenstererneuerung, ein Heizungsaustausch oder eine Dachsanierung am Wohnhaus oder einer Wohnung. Auch der Zuschuss für den Austausch einer Nachtspeicherheizung fällt demnach ab September weg.
"Hier wird eines der wichtigsten Förderprogramme beschnitten, weil es zu erfolgreich ist", erklärte der IG-BAU-Vorsitzende Klaus Wiesehügel. "Das wird die Bundesregierung keinem Hausbesitzer, keinem Handwerker und keinem Umweltschützer in Deutschland erklären können". Auch die Bundesvereinigung Bauwirtschaft erklärte, es widerspreche jedweder Logik, ein derart erfolgreiches Programm einzustellen. In der Einsparung von Energie für Heizung und Warmwasser liege das größte Potenzial für eine Senkung des CO2-Ausstoßes.
AFP>
Schlussfolgerung: Es fehlt eine Stiftung für die Umwelt-Sanierung von schlecht gebauten Häusern, und zwar weltweit.
Michael Palomino, 20.8.2010
Deutschland 23.3.2011: Bei 10% der Häuser lohnt sich keine Sanierung mehr, sagt die Baulobby
aus: Spiegel online: Radikal-Forderung der Baulobby: Jedes zehnte Haus soll abgerissen werden; 23.3.2011;
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,752747,00.html
<Lohnt es sich, einen Altbau zu sanieren? Für die Baulobby ist die Antwort in vielen Fällen klar: Sie fordert in einer Studie den Totalabriss von zehn Prozent der deutschen Wohnhäuser.
Berlin - Deutschland ist nicht mehr zu sanieren - das gilt zumindest für einen großen Teil des Immobilienbestands, behauptet die Baulobby. Mehr als jedes zehnte Wohnhaus in der Bundesrepublik sei wirtschaftlich nicht mehr zu modernisieren, Abriss und anschließender Neubau seien häufig günstiger. Das geht aus einer aktuellen Studie der Kampagne "Impulse für den Wohnungsbau" hervor. In der Kampagne arbeiten die Verbände der Bau- und Immobilienbranche sowie die Gewerkschaft IG Bau und der Deutsche Mieterbund zusammen.
Laut Studie kostet der Neubau einer Wohnung im Durchschnitt 1075 bis 1350 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Das seien rund 270 Euro pro Quadratmeter weniger als eine vergleichbare Vollmodernisierung.Die Studie wurde von der Kieler "Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen" durchgeführt. Untersucht wurde die Bausubstanz von mehr als 36 Millionen Wohnungen. Dabei kam unter anderem heraus, dass jede sechste Wohnung, die bis Ende der 1970er Jahre gebaut wurde, weitgehend energetisch saniert ist.
"Allen Unkenrufen zum Trotz wurden in den letzten zehn Jahren in den meisten Beständen bereits wichtige Teilsanierungen vorgenommen", sagte der Präsident des Bundesverbands Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW), Walter Rasch. Um den Markt dennoch zu beleben, verlangte er - wenig verwunderlich - eine Erhöhung der Fördermittel der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für die energetische Gebäudesanierung.
Auch sonst wird die Kampagne ihrem Ruf als Lobbyorganisation gerecht: Aufgrund des demografischen Wandels sehe man Bedarf für zusätzlich 100.000 altersgerechte Wohnungen in Deutschland.
wal/dapd>
Zum selben Thema äusserte sich auch die "Welt":
23.3.2011: "Wohnimmobilien: Die Abrissbirne ist oft besser als die Sanierung"
aus: Welt online; 23.3.2011;
http://www.welt.de/finanzen/immobilien/article12936118/Die-Abrissbirne-ist-oft-besser-als-die-Sanierung.html
Bei mehr als zehn Prozent aller Wohnhäuser lohnt sich die Modernisierung nicht mehr. Experten raten deswegen zum Neubau.
Mehr als jedes zehnte Wohnhaus in Deutschland ist nicht mehr wirtschaftlich zu sanieren. Ein Abriss und ein anschließender Neubau sind günstiger als ein Umbau und eine Vollmodernisierung. Das ist das Ergebnis einer bundesweiten Studie der Kieler "Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen“ im Auftrag mehrerer Verbände der Bau- und Immobilienwirtschaft, die in Berlin vorgestellt wurde.
Untersucht wurden 36,2 Millionen Wohnungen in Ein-, Zwei- und kleinen Mehrfamilienhäusern. Dabei stellte sich heraus, dass die energetische Sanierung des Altbaubestandes besser ist als bislang angenommen. Jede sechste Wohnung, die bis Ende der 70er-Jahre gebaut wurde, ist weitgehend energetisch saniert. Nur vier Prozent der alten Wohngebäude in Deutschland sind nicht modernisiert.
Insgesamt ist die Modernisierung von kleinen Wohnhäusern aber deutlich teurer als ein Ersatzneubau. Eine Teilmodernisierung alter Ein- und Zwei- sowie Mehrfamilienhäuser würde laut Studie 598 bis 688 Euro je Quadratmeter kosten. Ein Abriss und ein Umzug in eine Mietwohnung würden mit 110 bis 266 Euro je Quadratmeter zu Buche schlagen.
Würden Altbauten vollständig energetisch modernisiert und auch noch barrierefrei für ältere Menschen umgebaut, würde ein Aufwand von 1334 bis 1611 Euro je Quadratmeter anfallen. Ein vergleichbarer Neubau – gegebenenfalls an einem anderen Ort – würde aber nur 1075 bis 1350 Euro je Quadratmeter kosten. Bei einer energetischen und altersgerechten Vollmodernisierung und Vergrößerung von Altbauwohnungen werden 1807 bis 2190 Euro veranschlagt. Abriss, Umzug und ein vergleichbarer Neubau erfordern dagegen nur einen Aufwand von 1185 bis 1616 Euro.
Bei 1,76 Millionen Ein- und Zweifamilienhäusern in Deutschland wären nach den Ergebnissen der Kieler Studie ein Abriss und ein anschließender Neubau sinnvoll. Das sind 11,8 Prozent des Gesamtbestandes bei diesem Bautyp. Bei kleineren Mehrfamilienhäusern liegt das Potenzial für einen sinnvollen Bestandersatz bei 285000 Gebäuden 51,85 Millionen Wohnungen. Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes fordert deshalb, den Ersatz alter Wohnbauten in die staatliche Förderung aufzunehmen.
Neben der energetischen Gebäudesanierung stehen Seniorenwohnungen im Fokus der Kampagne „Impulse für den Wohnungsbau“ der beteiligten Verbände. Bis zum Jahr 2025 brauche Deutschland knapp zwei Millionen altersgerechte Wohnungen, heißt es beim Deutschen Mieterbund, der vor einer „Grauen Wohnungsnot“ warnt: „Wir brauchen barrierearme Wohnungen, die es Menschen bis ins hohe Alter ermöglichen, in den eigenen vier Wänden zu leben.“ Derzeit gibt es bundesweit nur 500.000 barrierefreie Wohnungen.
Die Wohnungsbaupolitik sei ein „Sozial-Barometer“, betonte der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Baustoff-Fachhandel, Stefan Thurn. „Wohnungsbau in Deutschland war immer ein soziales Gut. Wir brauchen – neben seniorengerechten Wohnungen – deutlich mehr kostengünstigen Wohnraum in guter Qualität. Und das insbesondere auch für Singles und junge Familien, damit sie da wohnen können, wo sie wohnen wollen und wegen der Arbeit wohnen müssen.“ In Deutschland müssten jährlich rund 250.000 Wohnungen gebaut werden, sagt Hans Georg Leuck.
Der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau kritisiert, dass der Neubau seit Jahren weit unter dem Bedarf liege. Es sei falsch, KfW-Förderprogramme nur auf das energetische oder altersgerechte Sanieren auszurichten. „Wer abreißt und neu baut, hat die Chance, eine verbesserte Wärmedämmung und Schallschutz sowie eine ideale Raumaufteilung zu bekommen.“
Derzeit erarbeitet die staatliche KfW-Bank ein Programm für eine "Abrissprämie“ für Häuser, bei denen sich eine energetische Sanierung nicht mehr rechnet. Wie die Förderung der energetischen Gebäudesanierung weitergeht, ist völlig offen, nachdem im Haushaltsentwurf für 2012 dafür sämtliche Mittel gestrichen wurden.>
24.10.2011: Vor der Wärmedämmung unbedingt das Haus auf undichte Stellen prüfen
aus: n-tv online: Bau: Vor Deckendämmung undichte Stellen aufspüren; 24.10.2011;
http://www.n-tv.de/ticker/Wohnen/Vor-Deckendaemmung-undichte-Stellen-aufspueren-article4603956.html
<Düsseldorf (dpa/tmn) - Die beste Dämmung hilft nichts, wenn undichte Stellen im Raum bleiben. Daher sollte man vor dem Dämmen einer Geschossdecke Schwachstellen in und an Wänden und Rohren aufspüren und sorgfältig abdichten.
Wenn durch solche Lecks warme Luft aus dem darunterliegenden Raum entweicht und im Dachboden auf kältere Luftschichten trifft, bilde sich Kondenswasser, und das könne Schimmel fördern, erklärt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Die Konsequenz seien Bauschäden.
Die Energieeinsparverordnung (EnEV) schreibt Hausbesitzern vor, ihre begehbare, oberste Geschossdecke bis Jahresende 2011 zu dämmen. Ausnahmen sind Ein- oder Zweifamilienhäuser, deren Besitzer nach dem 1. Februar 2002 dort eingezogen sind. Ebenfalls nicht betroffen sind Immobilien mit massiven Decken, die seit 1969 errichtet wurden, oder Holzbalkendecken egal welchen Alters.
Wenn der Dachboden in absehbarer Zeit ausgebaut und bewohnt werden soll, sehe die EnEV vor, das Dach statt der Geschossdecke zu dämmen, erläutern die Verbraucherschützer. Das sei auch erlaubt, wenn die Dacheindeckung ohnehin erneuert werden muss.
Quelle: n-tv.de / dpa>
Deutschland 28.11.2011: Styropor-Wärmedämmung ist extrem entflammbar - und bei einem Brand brennt gleich das ganze Haus
aus: Spiegel online: Styropor-Platten in Hausfassaden: Wärmedämmung kann Brände zur Katastrophe machen; 28.11.2011;
http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,800017,00.html
<Von Güven Purtul
Hamburg - Sie sollen die Wärme im Haus halten - aber sie können offenbar auch eine Katastrophe verursachen: Styroporplatten, die jährlich in Deutschland in Hunderttausende Häusern als Wärmedämmung eingebaut werden, wirken als Brandbeschleuniger. Die Isolierungen haben anscheinend zahlreiche Feuer erst zum Desaster werden lassen.
Platten aus Polystyrol, besser bekannt als "Styropor", kommen bei über 80 Prozent aller Wärmedämm-Einbauten in Häusern zum Einsatz. Sie sind besonders günstig und leicht zu verarbeiten.
Reporter des NDR haben das Material einem Realitätstest unterzogen - zu sehen am Montagabend in der Dokumentationsreihe "45 min": Sie haben ein Brand-Experiment in der Materialprüfanstalt Braunschweig durchführen lassen. Der Versuch entsprach einem simulierten Zimmerbrand. 160 Millimeter dicke Dämmplatten aus Polstyrol, geschützt durch Armierung, Putz und Anstrich wurden dem Ernstfall ausgesetzt: Ein Brand unter einer Maueröffnung entflammte das sogenannte Wärmedämmverbundsystem (WDVS) eines Markenherstellers.
Das erschreckende Resultat: Zwanzig Minuten hätte die Dämmung den Flammen standhalten müssen. Doch sie fing so schnell Feuer, dass der Versuch bereits nach acht Minuten abgebrochen werden musste.
Erstaunen in der Prüfhalle
Am Boden unter der Versuchswand hatte sich ein Brand aus brennend abtropfendem Polystyrol gebildet und trotz der Abluftanlage breiteten sich große Mengen giftiger, schwarzer Rauchgase in der Prüfhalle aus. Uwe Zingler von der Feuerwehr Braunschweig musste das Feuer mit seinem Team löschen. Sein Fazit: "Nach acht Minuten kann so eine Fassade schon gänzlich brennen und dann besteht die Gefahr, dass sich über die Fassade ein Dachstuhlbrand entwickelt".
So ähnlich hat es sich möglicherweise bei einem Großbrand im Juni 2011 abgespielt: Jugendliche hatten in einer Wohnanlage im niedersächsischen Delmenhorst zwei Müllcontainer angesteckt, gleich fünf Mehrfamilienhäuser brannten aus. Vermutlich machte die Wärmedämmung die Flammen zur Katastrophe: Die mit Polystyrol gedämmten Fassaden hatten Feuer gefangen, der Brand griff rasch auf die hölzernen Dachstühle mehrerer Gebäude über.
Bereits 2005 hatte der Großbrand eines Hauses in Berlin für Aufsehen gesorgt - die mit Polystyrol gedämmte Fassade hatte den Brand nach Beobachtungen von Zeugen erst so richtig angetrieben: "Dass ein Zimmerbrand dazu führt, dass die Fenster platzen, die Flammen rausschlagen, das ist nichts Besonderes", erinnert sich Albrecht Broemme, der damals als Leiter der Berliner Feuerwehr vor Ort war. "Dass aber die Fassade dann anfängt zu brennen und von sich aus den Brand mit einer ganz starken Intensität weitertreibt und dann von der Fassade aus das Feuer in weitere Wohnungen rein läuft - das ist schon ein Fall, der Gott sei Dank sonst nicht vorkommt."
Auch Bauherren sind ahnungslos
Bei dem Brand in Berlin kamen zwei Menschen ums Leben, etliche konnten in letzter Sekunde über die Rückseite des Gebäudes vor den giftigen Rauchgasen gerettet werden. Dennoch stellte die Staatsanwaltschaft Berlin ihre Ermittlungen ein. Die Bauweise und Bauausführung der Fassade sei zwar "möglicherweise brandfördernd" gewesen, "aber nicht in einer Weise vorschriftswidrig, dass sich hieraus eine strafrechtliche Verantwortlichkeit hätte herleiten lassen", erklärte Simone Herbeth, Pressesprecherin der Generalstaatsanwaltschaft Berlin auf Anfrage.
Der Hartschaum ist nach wie vor der mit Abstand am häufigsten verwendete Dämmstoff. Vielen Bauherren ist die Brennbarkeit von Polystyrol nicht bewusst, denn sie verlassen sich auf wissenschaftliche Tests: Die Brandsicherheit von WDVS mit Polystyrol wird im Rahmen des Zulassungsverfahrens mit Brandversuchen im Originalmassstab geprüft. Durchgeführt werden die Experimente von der Leipziger Prüfungsanstalt für das Bauwesen und vom Materialprüfungsamt Nordrhein-Westfalen. Es ist kurios, aber rechtmäßig: Die Tests werden von den Herstellern der Dämmsysteme selbst beauftragt und bezahlt. Das NDR-Team von "45 Min" hatte sich über Monate bemüht, bei einem solchen Versuch zu drehen - vergeblich.
Schliesslich beauftragte die Redaktion einen eigenen Brandversuch bei der Materialprüfanstalt in Braunschweig. Der Versuchsaufbau lehnte sich an die offiziellen Tests an. "Hierbei soll gezeigt werden, dass die Flamme, die durch den Brenner erzeugt wird, nicht erheblich an der Wand hoch wandern kann, das Wärmedämmverbundsystem also quasi wenig zum Brand beiträgt", erläutert Olaf Riese von der TU Braunschweig, der den Versuch im Auftrag des NDR leitete. Doch die Annahme erwies sich als trügerisch: Der Prüfingenieur war überrascht, wie schnell die Wärmedämmung Feuer fing.
"Wenn die Bewohner wüssten"
Warum ging der Test anders aus als die offiziellen Experimente des Zulassungsverfahrens? Entscheidend dafür könnte gewesen sein, dass der Versuch im Auftrag des NDR realistischere Bedingungen zeigte: Im Gegensatz zu herkömmlichen Tests verzichteten die Prüfer diesmal auf den Einbau einer Brandsperre aus nicht brennbarer Mineralwolle über dem simulierten Fenstersturz. Diese 20 cm breiten Streifen werden bei den üblichen Brandversuchen verwendet und sollen ein Eindringen der Flammen in die Wärmedämmung aus Polystyrol verhindern. Indes: Im Hausbau kommen die Brandsperren selten zum Einsatz.
Bei Einfamilienhäusern sind diese Brandsperren überhaupt nicht vorgeschrieben. Bei Gebäuden mittlerer Höhe (7-22 m) indes müssen sie eigentlich über den Fenstern eingebaut werden - allerdings nur sofern die Polystyrol-Hartschaumplatten eine Dicke von 100 Millimetern überschreiten. Jedoch sei die Montage der Einzelstreifen besonders bei Fassaden mit vielen Fenstern zeit- und kostenintensiv, schreibt ein Dämmstoffherstellers auf seiner Internetseite.
Eine wesentliche Vereinfachung - ohne Abstriche bei der Brandsicherheit - biete aber der "umaufende Brandriegel". Hierbei wird nach jeder zweiten Etage ein umlaufender, 20 cm breiter Riegel aus nicht brennbarer Mineralwolle verbaut. Damit gibt es aber jeweils ein ungeschütztes Zwischengeschoss, in dem ein Zimmerbrand auf die Fassade übergreifen kann. Diese Situation wurde in dem NDR-Versuch simuliert.
"Wenn die Bewohner um das Brandrisiko wüssten, würden sie wohl deswegen auf die Straße gehen", meint Albrecht Broemme, Präsident des Technischen Hilfswerks, der den Einsatz von Polystyrol in der Gebäudedämmung kritisch sieht - der Brandschutz wird dem Experten zufolge nicht ausreichend beachtet. "Das Thema", sagt Broemme, "war eben bislang etwas für Fachleute - Bewohner werden erst vom Brand überrascht."
"45 Min - Wahnsinn Wärmedämmung" im NDR-Fernsehen am 28. November 2011, 22:00 Uhr>
4.2.2012: Sanierung: Dämmung ist das Todesurteil für Fachwerkhäuser
aus: Welt online; 4.2.2012;
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article13850905/Daemmung-ist-das-Todesurteil-fuer-Fachwerkhaeuser.html
<<Sie prägen das romantische Bild von Deutschland: Fachwerkhäuser, hier in Treuenbrietzen
Wer unter der Energiewende einzig und allein großflächige Dämm-Maßnahmen versteht, weiß nicht, was er sich oder anderen antut.
Es ist ein gutmütiger Geist, der ab und an durchs Haus weht und mir mit kühlen Fingern das Haar streichelt. Er mag es, wenn es draußen kalt ist und drinnen die Holzdielen knacken. Wenn der Sturm an den Dachziegeln zupft und durch den Kamin ruft. Wenn Regentropfen unter den Ziegeln hindurchgeschlüpft sind, durch den brüchigen Lehmstrich dringen und Klopfzeichen geben. Er fächelt mir zu, wenn mir am Schreibtisch warm geworden ist. Und manchmal erinnert mich der alte Herr (schon knorrige 170 Jahre alt) an die Zeiten, als man drei mit Holz und Briketts zu heizende Öfen brauchte, um das Haus auch nur annähernd warmzukriegen.
Prosaische Gemüter bestreiten natürlich, dass es ein guter Geist ist, der dieses Haus beseelt. Ein kleines, unscheinbares Fachwerkhaus. Innen alte Eichenbalken und Dielenboden aus Lärche, zwischen den Gefachen Lehmstrich, draußen Rauhputz. Keines dieser aufgebrezelten Fachwerkidyllen, die von außen nach Museum aussehen, aber auch keine mit Metzgerfliesen oder für die Ewigkeit gedachtem Eternit vollverkleidete Hofreite wie bei den Nachbarn.
Energetischer Sündenfall
Prosaische Gemüter nennen Zugluft, was mich in diesem Haus bewegt. Mangelnde Wärmedämmung. Energetischer Sündenfall. Die Kinder der Nachbarn sind längst in einen Neubau gezogen, genau deswegen. Und weil es in einem neuen Haus gerade Wände und rechte Winkel gibt. Besucher aus der Stadt, begeisterte Leser von Zeitschriften in hohen Auflagen, deren trügerische Titel "Land" mit "Lust" oder "Liebe" kombinieren, finden das Haus idyllisch. Gemütlich. Putzig. Verträumt. Und sind natürlich immer falsch angezogen, wenn sie mal vorbeikommen, um die gute Landluft zu atmen – was ihnen auffällt, sobald ihnen mein Geist spielerisch unters Hemd geht. Dann reiche ich Pullover.
Wann haben sie in ihrem durchklimatisierten städtischen Alltag schon mal die Chance, ihre Haut und ihre Sinne dem Tanztheater auszusetzen, das die Klimazonen eines alten Hauses anstellt? Schluss. Alles Unsinn. Alte Häuser sind nicht putzig. Sie sind erstens unpraktisch und machen zweitens Arbeit und sehen, wie meines, auch nicht unbedingt schön aus. Muss ja auch nicht, in dem Alter.
Energiesparend beheizen kann man so eine alte Hütte nur, wenn man Thilo Sarrazins Empfehlung folgt: warm anziehen und beim guten alten Glühbirnenlicht lesen. Das wärmt nämlich zusätzlich. Oder den Kaminofen anzünden. Holz wächst nach. Auch wenn die Feinstaubbelastung dank alter Schornsteine in der Energiebilanz zu beachten wäre.
Einzahlen in den Ökobioablasskasten
Man kann natürlich auch die beiden alten Eichenfenster im Schlafzimmer oder das Flurfenster durch Dreifachisoliergläser ersetzen – Uw-Werte unter 0,8 W/m2K! Aber das kommt mir nicht ins Haus. Energetisch gesehen bin und bleibe ich ein Sünder, der in den Ökobioablasskasten zahlen muss, und zwar kräftig. Da hilft auch nicht der biodynamische Salatanbau im Vorgarten, der Komposthaufen hinter dem Schuppen und die saubere Mülltrennung. Oder das gute AAA-Rating der Elektrogeräte.
Mein altes Haus passt nicht ins neue Deutschland, wie es einst Angela Merkel sah, die auf die Frage der Bildzeitung, was sie an Deutschland schätze, antwortete: "Ich denke an dichte Fenster! Kein Land kann so dichte und so schöne Fenster bauen." (29.11.2004). Mag sein. Es ist noch niemand erstunken, aber schon viele sind erfroren. Und vielleicht hocken Politiker ja gern in der heißen Luft, die sie produzieren. Doch für ein Fachwerkhaus sind allzu dichte Fenster der Anfang vom Ende. Und was seinen sicheren Tod bedeutet: Luftdichter Verschluss außen und innen plus Silikon für die letzten widerstrebenden Ritzen.
Wer ihnen den Geist austreibt, die federleichte Luftbewegung, die sie durchzieht, tötet Fachwerkhäuser ab, da hilft weder Stoß- noch Zwangslüften. Tatsächlich sind Holz und Lehmstrich Baustoffe, die ein Leben haben – sie müssen atmen. Luftdichte Verpackung erledigt selbst jahrhundertealtes, eisenhartes Eichenholz binnen weniger Jahre. Die kann man dann, ganz ohne Vorarbeit durch Holzwürmer, mit dem Zeigefinger durchbohren.
Die Leichen sind zu besichtigen – in allen Landstrichen, in denen in den 60er Jahren der Charme alter Häuser wiederentdeckt wurde, wobei die wenigsten Handwerksbetriebe noch wussten, wie Fachwerk funktioniert. Vielen Häusern wäre es besser bekommen, man hätte sie in Wind und Wetter und Würde vergehen lassen. Zerstörung braucht keinen Luftangriff oder die Abrissbirne, das geht auch auf die sanfte Tour.
Fachwerk muss atmen
Ich habe mein altes Geisterhaus 1981 für wenig Geld gekauft. Eigentlich sollte das seit Jahren leerstehende Rattennest abgerissen werden, eines der ältesten, aber gewiss das kleinste Haus im Ort. Früher Sitz eines Schneiders, der auch Bürgermeister war, bis der Ort eingemeindet wurde und nicht mehr fürstlich sein durfte. Des Schneiders Arbeitsplatz ist heute mein Schreibtisch, ich sehe, wenn ich schreibe, die Spuren des Rollschneiders auf dem Holz, mit dem der alte Keil die Stoffe zugeschnitten hat. Der Blick geht durch zwei (dichte!) Fenster hinaus, auf den Weg hoch zum Friedhof. Und wenn ich diese Fenster sehe, weiß ich, wie viel auch ich falsch gemacht habe. Gottlob nicht alles.
Fachwerk bewegt sich. Fachwerk muss atmen, weshalb es durchlässig bleiben sollte. Und deshalb atmen auch andere Lebewesen in einem Fachwerkhaus freier: Ich habe keinen Schimmelpilz in den Wänden und keinen Sporenflug in der Luft und leide höchstens ab und an unter dem Duft nach Schweinegülle und Silage, der von draußen eindringt. Soll ich deshalb mein Home and Castle zum Bunker ausbauen? Für die Kriegsgeneration, die gehungert und gefroren hat, war das Draußen feindlich, weshalb es ausgeschlossen werden musste.
Lange vor der "Energiewende", schon zu Zeiten, als das Öl noch spottbillig war, hat man in meiner Familie das Wohnen in versiegelten Räumen zum Maßstab des Glücks erklärt. Ich reagiere auf solche Behausungen mit Atemnot. Wer unter der Energiewende großflächige Dämmaßnahmen versteht, weiß nicht, was er sich oder anderen antut.
Burka für das Haus ist ein Todesurteil
Die Burka für das Haus ist ein Todesurteil – für die großbürgerlichen Gründerzeitwohnungen in der Stadt ebenso wie für die letzten verbliebenen Fachwerkhäuser, die das romantische Bild von Deutschland prägen und deretwegen man so viele Japaner in Rothenburg trifft. Ich habe schon einige Häuser sterben sehen und daher nur eine Hoffnung: dass die relative Armut des Landstrichs, in dem ich lebe, verhindert, dass das Fachwerkhaussterben dank moderner Wärmedämmung Tempo aufnimmt.
Woanders wird sich zeigen, dass Vollverdämmung die Bewohner krank und die Vermieter arm macht und nur einer Menschengruppe nützt: Bau- und Abrissunternehmen. Ganze Landstriche werden aussterben, versichern die Demographen, der Vogelsberg liegt vorn, was die Bevölkerungsflucht betrifft. Sie werden also mehr oder weniger würdig vergehen, die alten Häuser, bei denen sich teure Wärmedämmung erst gar nicht lohnt. Und mit ihnen ihre Bewohner, im warmen Pullover, gebeugt, aber abgehärtet. Im Winde klirren die Fahnen. In den verwaisten Bauerngärten abgenagte Kohlstrünke und fliehende Katzen. Zeitenende.
Keine Solardinger aufs Dach
Bald ist jede Anhöhe im Vogelsberg mit Windanlagen bestückt. Auf den Dächern der Scheunen um mich herum blitzen Solarpaneele. Und irgendwann wird man in der Ferne die Masten der Starkstromleitung sehen, die Windenergie von Nord nach Süd transportieren soll. Selbst die Menschen in den wärmegedämmten Ställchen mit eingebauter Stoßlüftung werden dann für eine Politik zahlen, die nach Opportunität verfährt.
Und ich? Schraube mir keine Solardinger aufs Dach. Nicht aus ästhetischen Gründen oder weil bloß die schmale Giebelfront nach Süden ausgerichtet ist, man kann dank Subventionsgeldern mit der Sache ja Gewinn machen ganz ohne Effizienz. Sondern weil ich kaum etwas vernünftiger finde, als an fossilen Energieträgern zu sparen. Nur, wie?
Während andere auf die Sonne warten, träume ich nachts, wenn sich die Katzen an mich kuscheln, weil der Hausgeist kühl durch die Räume streift, vom Dachs. Und von Robert Stirling, einem auf den ersten Blick nicht sonderlich attraktiven Herrn. Schottischer Geistlicher, 1790-1878. Erfand den Stirling-Motor, der mit minimalem Energieinput Wärme erzeugt. Heute sitzt er in Blockheizkraftwerken, die es mittlerweile klein und handlich auch für Einfamilienhäuser gibt. Wenn ich genau hinsehe, sieht mein Hausgeist aus wie Robert Stirling.>
24.5.2012: Energetische Sanierung: Viele Bauherren enttäuscht:
Fehlinvestition mit viel Fantasie statt Beratung und genauer Kalkulation - Einsparung meist maximal 27% - kaum Qualitätskontrolle
aus: n-tv online; 24.5.2012;
http://www.n-tv.de/ratgeber/Viele-Bauherren-enttaeuscht-article6344286.html
<Ob Solaranlage oder Wärmedämmung - wer sein Haus für teures Geld energetisch auf Vordermann bringt, erwartet sich davon deutliche Energieeinsparungen. Oft vergeblich, wie eine Umfrage unter Hausbesitzern zeigt. Das Hauptproblem: Viele legen los, ohne sich ausreichend beraten zu lassen.Bevor die Handwerker anrücken, sollte ein unabhängiger Berater prüfen, ob sich die Sanierung überhaupt lohnt.
Energetische Gebäudesanierungen bringen oft weniger, als sich Hausbesitzer davon versprechen. Das jedenfalls ist das Ergebnis einer Forsa-Umfrage unter 1000 Eigentümern, die der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) in Auftrag gegeben hat.Über ein Viertel der Befragten klagten, die gewünschten Energieeinsparungen würden sich gar nicht einstellen. Bei weiteren 28 Prozent fallen sie so klein aus, dass sich die Investitionen frühestens in 25 Jahren rechnen werden. Solche bösen Überraschungen ließen sich vermeiden, wenn die Bauherren sich von einem unabhängigen Sachverständigen beraten lassen würden, bevor sie loslegen. Das macht aber nur jeder vierte Modernisierer. Möglicherweise auch, weil es zu wenig Angebote gibt. "Die Energiewende braucht mehr als Geld und Gesetze", sagt vzbv-Vorstand Gerd Billen: "Die Bundesregierung muss die Beratung massiv ausbauen und bewerben." Der Bedarf von privaten Hauseigentümern an qualifizierter Energieberatung liege bei bis zu 800.000 im Jahr.
Gute Beratung zahlt sich aus
Die Umfrage zeigt, dass eine gute Beratung der Schlüssel zum Erfolg energetischer Sanierungsmaßnahmen ist: Bei Hausbesitzern, die auf eine fachmännische Analyse verzichtet hatten, liegt die Energieeinsparung im Schnitt bei 16 Prozent. Wer sich einem unabhängigen Architekten oder Ingenieur anvertraut hatte, freut sich über Einsparungen von durchschnittlich 27 Prozent. Größere Erfolgserlebnisse sind aber die Ausnahme: Nur drei Prozent aller Sanierer konnten ihre Energiekosten um 50 Prozent oder mehr senken.
Das von der Bundesregierung ausgegebene Ziel, bis 2050 den Primärenergiebedarf um 80 Prozent zu reduzieren, dürfte auf diese Weise kaum zu erreichen sein. Auch weitere Ergebnisse werfen Fragen auf: 80 Prozent der Befragten hatten keine staatliche Förderung in Anspruch genommen. 83 Prozent erhielten nach den Maßnahmen keinen Qualitätsnachweis. Bisher seien Kenntnisse über die Qualität der durchgeführten Effizienzmaßnahmen Mangelware, kritisiert der vzbv.
Quelle: n-tv.de, ino>
22.6.2012: Hausgaragen brauchen auch Wärmedämmung in Deutschland
aus: n-tv online: Wohnen: Ins Haus integrierte Garagen brauchen Wärmedämmung; 22.6.2012;
www.n-tv.de/ticker/Wohnen/Ins-Haus-integrierte-Garagen-brauchen-Waermedaemmung-article6564601.html
<München (dpa/tmn) - Ist eine Garage ins Haus integriert oder wird die frei stehende Garage auch als Hobbyraum genutzt, sollte das Tor eine Wärmedämmung haben. Und so funktioniert's:
Die Bezeichnungen ISO 9, ISO 20 oder ISO 40 drücken aus, wie viele Millimeter dick das Tor isoliert ist, erläutert der TÜV Süd in München. Grundsätzlich haben Garagenbesitzer die Wahl zwischen einem Schwing-, Sektional-, Kipp-, Roll- und Flügeltor. Die beliebten Sektional- und Rolltore lassen sich laut TÜV Süd senkrecht nach oben öffnen, wodurch vor und in der Garage mehr Platz bleibe als beispielsweise bei Schwingtoren.
Quelle: n-tv.de, dpa>
8.10.2012: Wärmedämmung bringt nicht immer Energieeinsparung
aus: Welt online: Energiewende: Wärmedämmung kann Heizkosten in die Höhe treiben; 8.10.2012;
http://www.welt.de/finanzen/immobilien/article109699115/Waermedaemmung-kann-Heizkosten-in-die-Hoehe-treiben.html
<Mehrere Studien belegen einen höheren Energieverbrauch bei gedämmten Wohnhäusern. Die Ergebnisse sind besonders brisant, weil die Bundesregierung die Energieeinsparverordnung weiter verschärfen will.
Von Richard Haimann
Wärmedämmungen verringern nicht in jedem Fall den Heizenergiebedarf in Wohnhäuser. Ihre Anwendung kann im Gegenteil dazu führen, dass der Verbrauch von Öl und Gas steigt. Das ist das Ergebnis einer Reihe von Studien, die der "Welt” vorliegen. Die Ergebnisse werfen die Frage auf, ob die Bundesregierung mit der geplanten Verschärfung der Energieeinsparverordnung ihre Ziele in der Energiewende nicht konterkarriert.
Besonders brisant ist dabei eine jetzt wieder entdeckte Untersuchung des IBP-Instituts für Bauphysik der Fraunhofer Gesellschaft. Wissenschaftler der Stuttgarter Forschungseinrichtung haben bereits 1985 in einem aufwendigen Vergleich bei mittleren winterlichen Außentemperaturen von minus vier Grad Celsius ermittelt, dass die Verwendung von Dämmstoffen den Heizenergieverbrauch nicht senkt, sondern im Vergleich zu Massivwänden vielmehr in die Höhe treibt.
Jahrelang verschollene Studie wieder aufgetaucht
"Die teure Fassadendämmung ist nutzlos und führt sogar zu steigenden Heizkosten", sagt der Architekt Konrad Fischer. Der Dämmstoffkritiker aus Hochstadt am Main hat das über Jahrzehnte hinweg verschollene Papier jetzt wieder aufgetan.
Dass die Dämmmaterialien die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen, liegt der Studie zufolge an einer simplen physikalischen Gesetzmäßigkeit: Massive Mauern sind selbst im Winter in der Lage, die Wärme der Sonnenstrahlen zu speichern und bis in den späten Abend hinein in die Innenräume abzugeben. Bei gedämmten Häusern ist dies hingegen aufgrund der dicken Kunststoffmassen an den Außenwänden nicht möglich. "Dem Innenraum wird zu keinem Zeitpunkt Wärme zugeführt", erkannten bereits vor 27 Jahren die Forscher des Fraunhofer-Instituts.
Verbrauch ungedämmter Häuser zu hoch angesetzt
Eine in diesem Jahr erstellte Studie der Universität Cambridge stellt zudem die in Deutschland angewandten mathematischen Formeln zur Berechnung des theoretischen Heizenergiebedarfs in Frage.
Architekturforscher der britischen Elite-Hochschule verglichen dabei akribisch die Ergebnisse theoretischer Bedarfsrechnungen, dem sogenannten Energiekennwert, mit dem tatsächlich Heizenergieverbrauch von 3400 Wohnhäusern in Deutschland. Das Ergebnis: In älteren Wohngebäuden mit geringer oder gar keiner Dämmung lag der tatsächliche Verbrauch an Gas oder Öl um 30 bis 40 Prozent unter den errechneten Werten.
Während Energieberater nach ihrer Formelsammlung bei den Immobilien einen durchschnittlichen Verbrauch von 225 Kilowatt pro Quadratmeter und Jahr errechnet hatten, waren es tatsächlich nur 150 Kilowatt. Hingegen wies die Mehrzahl neuer Niedrigenergiehäuser höhere Verbrauchswerte auf als kalkuliert. "Das Ergebnis der Studie legt nahe, dass die Berechnungsmodelle auf falschen Annahmen basieren", sagt die Cambridge-Wissenschaftlerin Minna Sunnika-Blank.
Untersuchungen von erheblicher Brisanz
Die Ergebnisse der Studien sind von erheblicher Brisanz, weil die Bundesregierung die Energieeinsparverordnung (EnEV) weiter verschärfen will. Von 2014 an sollen Neubauten so errichtet werden, dass ihr rechnerischer Energiebedarf um 12,5 Prozent sinkt.
Von 2016 soll der theoretische Heizenergiebedarf bei neuen Wohngebäuden nochmals um dieselbe Prozentzahl reduziert werden. Das würde bedeuten, dass noch mehr Dämmstoffe verwendet werden müssten als bisher.
Von den Dämmstoffherstellern wird die EnEV-Reform begrüßt. Sie geben sich von der Qualität ihrer Materialien überzeugt – sowohl beim Neubau als auch bei der Sanierung bestehender Häuser. "Über die Außenwände eines Hauses geht die meiste Energie verloren; hier konsequent energetisch zu sanieren, spart bis zu 50 Prozent der Heizkosten", sagt Wolfgang Setzler, Geschäftsführer des Fachverband Wärmedämm-Verbundsysteme.
"Eine gute Gebäudedämmung kann bei den Bürgern, die in den eigenen vier Wänden leben, für langfristige Versorgungs- und Kostensicherheit sorgen", sagt Christian Bruch, Geschäftsführer des Gesamtverbands Dämmstoffindustrie (GDI).
Bau neuer Eigenheime wird deutlich teurer
Die Immobilienwirtschaft hingegen lehnt die EnEV-Reform vehement ab, weil sich die Errichtung neuer Eigenheime und Mehrfamilienhäuser dadurch erheblich verteuern würde. Hingegen erscheine es fraglich, ob die zusätzlichen Kosten durch Ersparnisse im Heizenergieverbrauch wettgemacht würden. Sicher sei nur eines, sagt Gerold Happ, Geschäftsführer des Eigentümerverbands Haus & Grund: "Für Familien würde es noch schwerer, den Traum vom neuen, eigenen Heim zu realisieren."
Durch die Verschärfung der EnEV will die Bundesregierung im Rahmen der Energiewende die Kohlendioxidemissionen senken. Das bei der Verfeuerung fossiler Brennstoffe entstehende Gas steht im Verdacht, das Klima zu erwärmen. "Die Fraunhofer-Studie widerlegt jedoch, dass sich durch eine stärkere Dämmung der Heizenergieverbrauch gegenüber ungedämmten Massivbauten reduzieren lässt", sagt Architekt Fischer.
Zudem würden Dämmstoffe in aufwändigen Schmelzverfahren produziert, bei denen massiv Strom benötigt werde. "Mit ihren EnEV-Auflagen konterkarriert die Bundesregierung damit letztendlich ihre Energieeinsparziele", sagt Fischer.
Resultate von der Regierung bislang ausgeblendet
Bevor die EnEV verschärft werde, müssten "zunächst alle wissenschaftlichen Ergebnisse zusammengeführt und evaluiert werden", fordert Axel Gedaschko, Präsident des GdW Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, deren 3000 Mitgliedsunternehmen rund sechs Millionen Mietwohnungen verwalten. "Die dabei gewonnenen Erkenntnisse müssen dann in das Gesamtpakete Energiewende einfließen."
Die Ergebnisse der bereits vor 27 Jahren erstellten Fraunhofer-Studie werden gestützt durch zwei spätere Untersuchungen anderer Institute. Deren Resultate wurden von der Bundesregierung allerdings bislang ausgeblendet. Das Hamburger Gewos-Institut verglich den Heizenergieverbrauch von Mehrfamilienhäusern mit einer massiven Ziegelwand und jenen mit zusätzlichen Außendämmung, die von 1984 bis 1992 errichtet wurden.
Das Resultat fassten die Gewos-Forscher so zusammen: Mehrfamilienhäuser mit einer ungedämmten Massivwand weisen "einen niedrigeren Jahresbrennstoffverbrauch auf als die Gebäude mit zusätzlicher Dämmung der Außenwand."
Massive Wände speichern Wärme der Sonnenstrahlen
Zum selben Ergebnis kam eine Langzeituntersuchung des Heizenergieverbrauchs eines gedämmten und eines ungedämmten Miethauses mit massiven Ziegelsteinwänden einer Wohnungsgesellschaft in Hannover durch Jens Fehrenberg, Professor für Baukonstruktion an der Hochschule für angewandte Wissenschaft in Hildesheim. Im gedämmten Haus war der Energieverbrauch höher.
Auch Fehrenberg sieht die Ursache darin, dass die Ziegel die Wärme der Sonnenstrahlen speichern, zum Teil in die Innenräume abgeben und damit Heizwärmeverlusten vorbeugen. "Durch eine zusätzliche Außendämmung geht dieser Effekt verloren.">
12.10.2012: Wärmedämmung ist eine hohe Brandgefahr - und bei Klinkermauern ist die Wirkung negativ:
Energetische Sanierung: Die unterschätzte Brandgefahr bei Wärmedämmung
http://www.welt.de/finanzen/immobilien/article109787107/Die-unterschaetzte-Brandgefahr-bei-Waermedaemmung.html
<Es ist ein Milliardengeschäft: Mindestens 70.000 Euro müssen Eigentümer aufwenden, um ihr Haus energetisch zu sanieren. Doch ihnen fehlen verlässliche Angaben, welche Auswirkungen das hat.
Von Richard Haimann
Auf Deutschlands Baustellen tobt ein Glaubenskrieg. Anhänger und Gegner strenger Dämmvorschriften stehen sich unversöhnlich gegenüber. Die einen packen ihr Haus dick mit Hanf, Polystyrol oder Mineralwolle ein. Sie versprechen sich davon Einsparungen beim Energieverbrauch und Klimaschutz. Die anderen bezweifeln, dass die künstlichen Hüllen überhaupt eine Wirkung haben, und sorgen sich um mögliche Folgeschäden oder um die Ästhetik ihrer Immobilien.
Es geht um milliardenschwere Geschäfte, steigende Energiekosten und den Klimaschutz. Mindestens 70.000 Euro müssen Eigentümer nach Berechnungen des Verbands Privater Bauherren (VPB) aufwenden, um ein älteres Einfamilienhaus energetisch so fit zu machen, dass es den heutigen gesetzlichen Neubauanforderungen entspricht.
Allein 2010 setzten Bauindustrie und Handwerk nach Angaben des Statistischen Bundesamtes mit "klimaschutzbezogenen Bauleistungen wie der Wärmedämmung von Gebäuden" 10,1 Milliarden Euro um. In vielen Häusern sinkt nach einer Sanierung tatsächlich der Energieverbrauch – vor allem dort, wo es undichte Stellen, zugige Fenster und Wärmebrücken an Dach- und Kellerkanten gab.
Geschönte Musterrechnungen
Doch die Einsparungen erreichen häufig nicht die erwartete Größenordnung. Und manche Eigentümer beklagen sogar, dass sich ihr Heizölverbrauch gar nicht verändert oder sogar erhöht hat. Der Grund: Sie gehen von zu optimistischen Annahmen aus.
"Viele Musterrechnungen sind geschönt", sagt VPB-Vorsitzender Thomas Penningh. Und viele dieser Rechnungen berücksichtigen nicht die individuellen Besonderheiten eines Hauses: Material, Standort, Lichtverhältnisse und nicht zuletzt das Verhalten der Bewohner.
Der Streit über Sinn und Unsinn intensiver Wärmedämmung begann 2002. Damals erließ die rot-grüne Bundesregierung die Energieeinsparverordnung (EnEV), um die Kohlendioxidemissionen zu senken. Dreimal wurde die EnEV seither verschärft, zweimal unter der Ägide von Kanzlerin Angela Merkel (CDU).
Immobilienbranche läuft Sturm
Jedoch hat in diesen zehn Jahren keine Bundesregierung gleich welcher Couleur von neutralen Experten untersuchen lassen, ob und, wenn ja, in welchem Umfang Wärmedämmung den Heizenergieverbrauch reduzieren kann. Jetzt will Berlin die EnEV-Auflagen für Neubauten 2014 und 2016 nochmals um jeweils 12,5 Prozent anheben.
Die Immobilienwirtschaft läuft dagegen Sturm, weil nach ihren Berechnungen jede der geplanten Verschärfungen die Kosten für Neubauten jeweils um acht bis zehn Prozent in die Höhe treiben würde. Auch der Deutsche Mieterbund ist mittlerweile skeptisch und warnt vor steigenden Mieten.
Bevor weiter an der EnEV-Schraube gedreht werde, müssten "zunächst wissenschaftliche Ergebnisse zusammengeführt und evaluiert werden", fordert Axel Gedaschko, Präsident des GdW Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, deren 3000 Mitgliedsunternehmen rund sechs Millionen Mietwohnungen verwalten.
Zwar gibt es eine Flut von Studien. Doch fast alle sind entweder von der Dämmstoffindustrie oder den mit ihr konkurrierenden Herstellern von Ziegelmauerteilen in Auftrag gegeben worden. Entsprechend fallen die Ergebnisse aus.
Experten warnen vor Studien
Durch konsequente Dämmung der Außenwände könnten Eigentümer älterer Häuser "bis zu 50 Prozent der Heizkosten sparen", sagt Wolfgang Setzler, Geschäftsführer des Fachverbands Wärmedämm-Verbundsysteme.
Ziegelsteinproduzenten verweisen hingegen auf eine von ihnen in Auftrag gegebene Vergleichsstudie des Gewos-Instituts. Die kam zu dem Ergebnis, dass Häuser mit ungedämmter Massivwand "einen niedrigeren Jahresbrennstoffverbrauch aufweisen als Gebäude mit zusätzlicher Dämmung der Außenwand".
Experten von Eigentümerverbänden warnen davor, auf Studien zu vertrauen. "Hausbesitzer sollten sich nicht verrückt machen lassen von den vielen Modellrechnungen, die hohe Heizkosteneinsparungen versprechen", sagt Penningh.
Komplizierte Formeln
Bei allen Musterberechnungen geht es immer nur um den theoretischen Primärenergieverbrauch. Der darf nach der aktuellen EnEV bei einem Neubau maximal sieben Liter Heizöl pro Quadratmeter und Jahr betragen. Um zu ermitteln, wie stark die Wände dafür gedämmt sein müssen, wenden Architekten und Energieberater komplizierte Formeln an.
Die Theorie hält der Praxis jedoch häufig nicht stand. Das zeigt eine der wenigen unabhängigen Studien zur Materie. Sie stammt von der britischen Eliteuniversität Cambridge. Deren Architekturexperten haben dieses Jahr akribisch die Ergebnisse theoretischer Bedarfsrechnungen mit dem tatsächlichen Heizenergieverbrauch von 3400 Wohnhäusern in Deutschland verglichen.
Das Ergebnis: In älteren Gebäuden mit geringer Dämmung lag der tatsächliche Verbrauch an Gas oder Öl um 30 bis 40 Prozent unter den auf theoretischer Basis errechneten Werten. Hingegen wies die Mehrzahl neuer Niedrigenergiehäuser höhere Verbrauchswerte auf als kalkuliert. Dies lege nahe, dass "die Berechnungsmodelle auf falschen Annahmen basieren", sagt die Cambridge-Wissenschaftlerin Minna Sunnika-Blank.
Gedämmtes Haus braucht sogar mehr Energie - [Klinkermauern sind schon Wärmedämmung!]
"Ob Investitionen in die Wärmedämmung durch Ersparnisse bei den Heizkosten wettgemacht werden, lässt sich nicht pauschal mit theoretischen Formeln errechnen", sagt Gerold Happ, Geschäftsführer des Eigentümerverbands Haus & Grund. Dies müsse vielmehr im Einzelfall genau ermittelt werden.
Wo die Extreme liegen, macht Happ an zwei Beispielen deutlich: "Bei einem frei stehenden Klinkerhaus mit Südausrichtung wird eine zusätzliche Isolierung wenig bringen." Denn die Ziegelsteine in den Klinkerwänden speichern auch im Winter tagsüber die Sonnenwärme und geben sie bis spät in die Nacht an die Zimmer ab.
Das zeigt ein Langzeitvergleich eines gedämmten und eines ungedämmten Mietshauses mit massiven Ziegelsteinwänden in Hannover durch Jens Fehrenberg, Professor für Baukonstruktion an der Hochschule für angewandte Wissenschaft in Hildesheim. Das gedämmte Haus wies den höheren Energieverbrauch auf. Eine Dämmung sei bei Häusern sinnvoll, die in Waldsiedlungen liegen oder von höheren Gebäuden beschattet werden, sagt Happ.
Vor Sanierung Rat einholen
Weil die für 2014 geplanten EnEV-Verschärfungen nur für Neubauten gelten, stehen Besitzer älterer Häuser ohnehin nicht unter Zugzwang. Schnell reagieren müssten hingegen Familien, die sich ein neues Eigenheim zulegen, aber nicht zusätzliche Dämmkosten tragen wollen.
Vor einer Sanierung wiederum sollte zunächst ein neutraler Architekt oder Energieberater ermitteln, ob eine verbesserte Isolierung rentabel ist. Die Kosten für solche Gutachten betragen je nach Aufwand 300 bis 1400 Euro. "Allerdings sind manche Gutachter ideologisch voreingenommen und raten zum Dämmen um jeden Preis", sagt Happ.
Neutrale Experte seien daran zu erkennen, dass sie auch prüfen, ob sich nicht günstiger Heizkosten einsparen ließen. "Etwa durch eine Modernisierung der Heizungsanlage", sagt Happ. Eine moderne Brennwerttherme kostet inklusive Einbau nur rund 9000 Euro. Gegenüber einem alten Kessel senkt sie die Heizkosten bei einem Einfamilienhaus um mehr als 1000 Euro pro Jahr.
Pfusch am Bau ist Alltag
Wer zusätzlich dämmen möchte, muss auf eine korrekte Montage achten. Pfusch ist Alltag auf deutschen Baustellen, wie der Bauschadenbericht der Dekra zeigt. Auf 1,4 Milliarden Euro kalkulieren die Experten der Prüfgesellschaft die jährliche Schadenssumme. Schützen können sich Bauherren und Eigenheimsanierer, indem sie die Arbeiten von Sachverständigen überwachen lassen.
Will man nachhaltig die Kohlendioxidemissionen senken, sollte die Wahl der Dämmmaterialien auf Naturprodukte wie Flachs, Hanf, Schafwolle oder Kork fallen, sagt der Architekt Karim El Ansari. "Bei ihrer Herstellung wird weniger Energie verbraucht als bei Kunststoff- und Mineralwolldämmungen."
Brandgefahr steigt
Reimund Stewen, Bausachverständiger und Mitglied im Vorstand des VPB, nennt einen weiteren Punkt: die Brandgefahr. Polystyrol, der preiswerteste und am meisten verwendete Dämmstoff, ist nicht feuerfest, sondern nur schwer entflammbar. "Brennt Polystyrol, schmilzt und tropft es von der Fassade", sagt Stewen. "Diese undurchdringliche Barriere aus flüssigem heißem Material behindert die Feuerwehr beim Löschen und die Bewohner beim Verlassen des Hauses."
Das bestätigt Albrecht Broemme, der heutige Präsident des Technischen Hilfswerks (THW) und frühere Einsatzleiter der Berliner Feuerwehr. Er erlebte in der Hauptstadt, wie zwei Menschen ihr Leben verloren, weil die Wärmedämmung des Mehrfamilienhauses in Brand geraten war. "Wüssten die Menschen um das Brandrisiko, würden sie dagegen auf den Straßen protestieren", sagt Broemme.>
Kommentar
Zuerst denken - dann handeln.
Das hat die Regierung bei der Wärmedämmung scheinbar gründlich VERGESSEN. Man hätte zum Beispiel zuerst einmal MODELLVERSUCHE machen können, dann Grossversuche, und dann erst ein Gesetz. Wie viel Schimmel und Brände und Heizöl-Mehrverbrauch brauchts denn noch?
Gruss von einem Logiker.
Michael Palomino, 12.10.2012
Der Öko-Terrorismus der kriminellen Partei "Die Grünen" in Deutschland - zum Beispiel mit Schimmel ohne Ende:
<Michael Brückner
10.10.2014: Wärmedämmung und der Schimmel an den Fassaden:
Der »Häuserkampf« der Dämmstoffmafia
aus: Kopp-Verlag online; 10.10.2014;
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/deutschland/michael-brueckner/der-haeuserkampf-der-daemmstoffmafia.html
Die Wärmedämmung ist ein Milliardenmarkt. In der Vergangenheit setzten viele auf das vergleichsweise günstige Styroporverbundsystem. Die Folge: Schimmel in den Wohnungen, Algen an den Fassaden und unkalkulierbare Brandgefahren.
Albrecht Broemme kann so schnell nichts erschüttern. Der Präsident des Technischen Hilfswerks (THW) und frühere Einsatzleiter der Berliner Feuerwehr hat langjährige Erfahrung mit Großbränden und anderen Katastrophen gesammelt. Doch das Feuer in einem Mehrfamilienhaus in Heinersdorf gehört zu jenen Einsätzen, die Broemme wahrscheinlich niemals vergessen wird.
Ein implodierender Fernseher hatte das Zimmer in einer der Wohnungen in Flammen gesetzt. Für erfahrene Feuerwehrleute eigentlich kein Vorgang, der einer Katastrophe gleichkommt. Doch angesichts der enormen Hitze war die Fensterscheibe im Nu geborsten. Rasch breiteten sich die Flammen über die mit Styroporplatten gedämmte Fassade des Hauses aus und setzten auch andere Wohnungen in Brand, noch bevor die Feuerwehr eingreifen konnte. Zwei Menschen kamen bei diesem Großbrand ums Leben.Seither hat Albrecht Broemme eine ganz eigene Meinung von der Wärmedämmung mit Polystyrol (Styropor) - allerdings keine gute. Sein Kollege Reinhard Ries, Feuerwehrchef in Frankfurt, hat ähnliche Erfahrungen gemacht. Styroporplatten könnten unter bestimmten Umständen wie Brandbeschleuniger wirken. Dann entstünde in kurzer Zeit eine »brutale Hitze«.>
5.12.2014: Deutschland: Wärmedämmung ist ein Irrsinn und hochgradig entflammbar
aus: Kölner Express online: Dämm-Irrsinn – Sanierung lohnt erst nach 51 Jahren; 5.12.2014;
http://www.express.de/vorsorge/teurer-klimaschutz-daemm-irrsinn---sanierung-lohnt-erst-nach-51-jahren,21107090,29245630.html
<Von CHRISTIAN KRÄMER
Das Bundeskabinett hat am Mittwoch ein Klimaschutzprogramm beschlossen. Mit einem Maßnahmen-Katalog soll das Ziel - bis 2020 den CO2-Ausstoß im Vergleich zu 1990 um 40 Prozent zu reduzieren - doch noch erreicht werden. Teil des Programms sind auch neue Steuervorteile für Hauseigentümer, wenn sie ihre Immobilie dämmen. Doch dieser mit erheblichen Baukosten verbundene Aufwand rechnet sich erst nach Jahrzehnten und birgt dazu noch Gefahren.
Drei Milliarden Euro vom Bund
Von den 80 Millionen Tonnen Kohlendioxid, die bis 2020 eingespart werden sollen, entfallen fünf Millionen auf die Bereiche Bauen und Wohnen. Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) sagte jüngst: „Oft wird momentan im Winter noch eher der Garten als das Wohnzimmer geheizt.“ Die Anreize der Regierung zur Gebäude-Sanierung umfassen bis 2020 knapp drei Milliarden Euro.
Das Dämmen von Fenstern und Dächern ist ohne Frage sinnvoll, doch das geforderte Isolieren von ganzen Fassaden sei völlig übertrieben, mahnt der Eigentümerverein „Haus und Grund“.
Laut Beispielrechnung würde eine solche Sanierungs-Maßnahme bei einem durchschnittlichen deutschen Einfamilienhaus mit 252 Quadratmetern Fassaden-Fläche rund 20.000 Euro kosten. Addiert man auf der anderen Seite der Gleichung die neuen Steuervorteile und die nur leicht niedrigeren Heizkosten, rentiert sich die Dämmung laut „Haus und Grund“-Expertin Corinna Kodim frühestens nach 51 Jahren. Dabei ist noch zu beachten, dass das als Isolierung verbaute Styropor nur etwa 50 Jahre haltbar ist. „Meistens lohnt sich eine solche Investition nicht“, meint Kodim.
Es droht Strafe
Noch ist die energetische Sanierung großteils freiwillig. Doch die Dämm-Wut nimmt zu: Wenn eine normale Sanierung mehr als zehn Prozent der Hausfläche betrifft, ist die Styropor-Isolierung Pflicht, sonst drohen dem Hausbesitzer bis zu 50.000 Euro Strafe. Unklar ist zudem, wo der ganze Kunststoff in Zukunft entsorgt werden soll. Das verbaute Material birgt dazu noch ein Sicherheitsrisiko: Die Dämmung brennt wie Zunder.
Renovieren in Italien am 12.5.2025: Hier ist ein neuer Führer online: "HORIS" - Link (italienisch):
Teil des europäischen LIFE-Projekts: Neue Online-Plattform macht nachhaltiges Sanieren einfacher
https://www.suedtirolnews.it/politik/neue-online-plattform-macht-nachhaltiges-sanieren-einfacher
Von: Ivd
Rom – Wer seine Wohnung energetisch sanieren will, sieht sich oft mit einem Dschungel aus Regeln, Förderungen und technischen Details konfrontiert. Jetzt will die italienische Verbraucherorganisation Altroconsumo mit der neuen Plattform HORIS genau hier ansetzen: Als digitale Anlaufstelle soll sie Sanierungswillige durch alle Etappen einer umweltfreundlichen Modernisierung führen – individuell, verständlich und praxisnah.
Cofinanziert vom EU-Programm LIFE, ist HORIS mehr als ein Infoportal. Es ist Teil der europäischen „Green Homes“-Strategie, die vorsieht, dass bis 2035 der Energieverbrauch von Wohngebäuden um mindestens 20 Prozent sinkt. In Italien, wo laut ENEA rund 60 Prozent der Wohnungen noch in die schlechtesten Energieklassen (F und G) fallen, besteht dringender Handlungsbedarf. Über zwölf Millionen Haushalte gelten als ineffizient – ein Umstand, der nicht nur die Umwelt belastet, sondern auch die Geldbörsen der Bewohner.
Denn Heizen ist teuer: 67 Prozent des gesamten Haushaltsenergieverbrauchs entfallen allein darauf. Zugleich leben über 2,3 Millionen Familien in Energiearmut – sie verzichten ganz oder teilweise auf notwendige Energie, weil sie sich diese schlicht nicht leisten können. Und das Problem wächst: In nur einem Jahr stieg die Zahl der Betroffenen um 340.000, europaweit betrifft Energiearmut mittlerweile fast 50 Millionen Menschen.
Ein Tool für alle, die sanieren wollen
Genau hier setzt HORIS an. Die Plattform bietet:
Verständliche Informationen zu über 100 nachhaltigen Maßnahmen, aktuellen Förderungen, rechtlichen Rahmenbedingungen und praktischen Energiespartipps.
Einen Sanierungs-Simulator, mit dem Nutzer Maßnahmen individuell durchspielen können – inklusive geschätzter Kosten und Energieeinsparung.
Ein Netzwerk geprüfter Fachkräfte, das verlässliche Handwerker und Dienstleister in der eigenen Region listet – geprüft von Altroconsumo und Partnern.
Zusätzlich lädt eine eigene Community auf der Website dazu ein, Erfahrungen auszutauschen, Fragen zu stellen oder Tipps weiterzugeben.
Altroconsumo positioniert HORIS als echtes Hilfswerkzeug im Alltag – kostenlos, seriös und konkret. Für alle, die nicht nur ihre Energiekosten senken, sondern auch einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten wollen.
https://horis.altroconsumo.it/it/nazionale/appartamento
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