aus: Lydie und Andreas
Baumann-Bay: Achtung, Anthroposophie! Ein kritischer
Insider-Bericht; Zürich, 2000.
Kommentar
Steiner hätte, würde er
heute noch leben, zumindest seine Pädagogik schon lange
radikal revolutioniert und nach den neuesten Erkenntnissen
gestaltet. Das ist eine meiner Hauptthesen zur Waldorf-/
Steiner-Pädagogik, die von Steiner-LehrerInnen bis heute
kaum beachtet wird.
Das folgende Werk ist eine Zusammenfassung des Werks
"Achtung, Anthroposophie!" von Lydie und Andreas
Baumann-Bay. Die beiden Autoren, die über Jahrzehnte in der
anthroposophischen Bewegung als Eurythmielehrer bzw. als
Erwachsenenbildner tätig waren, zeigen die unlogischen
Zusammenhänge in Steiners Anthroposophie auf, insbesondere
die Manipulationen an Kindern in Waldorf-/Steiner-Schulen
durch Waldorf-/Steiner-Lehrer.
Nicht nur diese Tätigkeit, von mir zu recht "Steiner-Terror"
genannt, ist ein Steiner-Experiment, das dieser selbst in
seinem Resultat nicht mehr erlebt hat. Dabei blieb Steiner
total egozentriert auf das Ziel fixiert, den Menschen
charakterlich zu "ändern", indem beim Kind dauernd seine
Fehler "korrigiert" werden sollten. 1919 wurde die erste
Waldorf-Schule gegründet, aber schon 1925 starb Steiner und
konnte somit nur noch das Heranwachsen der
Waldorf-/Steiner-Kinder bis zum 13. Lebensjahr beobachten,
wenn er dafür überhaupt noch Zeit gehabt hat.
Des Weiteren hat Steiner ein Geistersystem mit einer
abgewandelten Bibelauslegung entworfen, das einem religiösen
System absolut gleichkommt. Das in Europa absolut
vorherrschende christliche System mit all seinen Dogmen
wurde durch das Steinersche System mit anderen Dogmen
ersetzt. Darüberhinaus ist jede Weiterentwicklung und Reform
des Steinerschen Systems bis heute verboten, was nicht für
eine geistige Erleuchtung der "alten Knacker" in der
"Anthroposophischen Gesellschaft" spricht. Der Leser möge
sich im ersten Teil dieses Werkes ein Bild davon machen.
Michael Palomino
September 2003 / April 2005

1.
Treffende
Schlagworte über Anthroposophie
Dornach: "Im anthroposophischen Mekka in der Nähe von Basel"
(Baumann-Bay, S.17)
"spiritueller Pfad, wie Steiner das nannte" (Baumann-Bay,
S.18)
Bildungsweg: "spiritueller Pfad" (Baumann-Bay, S.18)
Auftreten: "stilles Besserwissertum" (Baumann-Bay, S.20)
"Steinerscher Ameisenstaat" (Baumann-Bay, S.58)
"mentaler Overkill" durch Überforderung an Steiners
Verlockungen (Baumann-Bay, S.65)
"Steinersches Gedankenlabyrinth" (Baumann-Bay, S.67)
Steiner-Schulen als "Waldorfgetto" (Baumann-Bay, S.157) oder
als "klösterliches Refugium" (Baumann-Bay, S.159)

2.
"Wissenschaftlichkeit"
und
"Freiheit", die nicht gegeben sind
Rudolf Steiner als der Verkünder der "Wahrheit"
"Bei seinen Anhängern gilt Rudolf Steiner als Verkünder
einer Wahrheit, die sich ihm auf Grundlage wissenschaftlich
fundierter Forschung in geistig-übersinnlichen Welten
offenbart hat. Er ist für sie nicht nur irgendein Philosoph,
sondern ein Eingeweihter, der absolute Wahrheiten aus dem
Jenseits übermittelte." (Baumann-Bay, S.194)
"Und mit wissenschaftlichen Methoden lassen sich die
'Erkenntnisse' des Dornacher Geistesforschers [Steiner] kaum
beweisen. Seine Ideen führen eher in die (7) seelische
Abhängigkeit als in die Freiheit." (Baumann-Bay, S.8)
"Mit Aussagen wie 'Geisteswissenschaftliche Wahrheiten sind
durch sich selbst wahr. Man braucht nicht ihre Bewahrheitung
durch (...) äusserliche Methoden' (Steiner GA 327,
6.Vortrag), versuchte er [Steiner], allen möglichen
Einwänden die Grundlage zu entziehen." (Baumann-Bay, S.194)
"Ob allerdings seine Offenbarungen wirklich aus "geistigen
Welten" stammen, lässt sich leider schlecht nachprüfen. Was
aber die vielen "lebenspraktischen" Hinweise anbelangt, die
Steiner so ganz nebenbei auch noch gegeben hat, tauchen
immer wieder berechtigte Zweifel auf bezüglich ihrer
Originalität und ihrer übersinnlichen Herkunft. Das
Vertrackte ist nämlich, dass Steiner in seinen Vorträgen nur
selten Quellenangaben machte, obwohl er sich vermutlich
öfters auf "weltliche" Quellen bezog." (Baumann-Bay, S.194)
"Der Geistesforscher aus Dornach war offensichtlich ein
belesener Mann, der sich aber wenig um Angabe seiner Quellen
kümmerte, sondern seine Theorien als unhinterfragbare letzte
Weisheiten ausgab - eine nach unseren Vorstellungen durch
und durch unwissenschaftliche Vorgehensweise." (Baumann-Bay,
S.196)
Steiner imponiert seinem Publikum
- durch auswendiges Reden
- durch ein ausgezeichnetes Gedächtnis an seinen Vorträgen
(Baumann-Bay, S.196).
Steiner als "Seelengärtner"
"Aus diesem Blickwinkel wird Steiner zum Erwecker, der Keime
in Seelen pflanzte. Keime, die vielleicht erst in späteren
Inkarnationen Früchte tragen (Baumann-Bay, S.205) werden."
(ebenda, S.206)
Steiners unmöglicher Charakter
Beobachtung von Richard Specht: Steiner beugt Beweise, bis
es "stimmt"
"Eine Neigung zum Zurechtbiegen der Wahrheit bemerkte
übrigens bereits Richard Specht, der Bruder des behinderten
Knaben, den Rudolf Steiner von 1886 bis 1890 als
Privatlehrer in Wien betreut hatte. Specht machte damals
halbbewusst eine Beobachtung, die ihm manches in Steiners
nachherigen Laufbahn erklärte: 'Das war eine Art, mit der er
alles vergewaltigte, um seinem Gedankeneinfall zum Recht zu
verhelfen: er sprach eine Idee als Axiom aus und bog seine
Beweise hinterher so lange zurecht, bis alles zu stimmen
schien. Ich glaube nicht, dass er jemals deduktiv [vom
Allgemeinen in den Einzelfall abgeleitet] zu einem Gedanken
oder einer Theorie gelangt ist. Sicher war das Endglied der
Kette sein primärer Einfall; dann aber wurde alles
herbeigeholt und zurechtgestutzt, was bestätigend, alles
eliminiert, was widerlegend sein mochte. Er war ein
(Baumann-Bay, S.199) Fanatiker seiner Ideen. Damals schon'."
(Baumann-Bay, S.200; Prange 1987, S.36)
Prof. Dr.Österreich aus Tübingen beschreibt Steiners
Unerbittlichkeit
"Es gibt aber viele Hinweise von Zeitgenossen, welche den
Eindruck Spechts bestätigen. So zum Beispiel Prof. Dr.
Österreich aus Tübingen, der den Vortragsredner Steiner wie
folgt beschrieb: 'Mit ungemein ausgiebiger Stimme sprach er
mit wenigen Gedanken lange, ich weiss nicht mehr zwei bis
drei Stunden oder vielmehr er schrie, als wollte er jeden
sich regenden Widerspruch akustisch töten." (Baumann-Bay
200; Gleich 1921, S.11)
Steiners hypnotisierende Wirkung - die VerSteinerung
"Interessant an dieser bannenden Wirkung ist, dass sie nicht
etwa nur Aussenstehenden bemerkbar wird, sogar Rudolf
Steiner selber beklagte sich des öftern über Symptome bei
seinen Anhängern, die dieser von Canettio beschriebenen
Hypnotisierung (S.203) Elias Canetti in seinem
autobiographischen Buch "Die gerettete Zunge - Geschichte
einer Jugend" (Baumann-Bay, S.202; Canetti 1977, S.227-229)
sehr stark ähneln. Im "Heilpädagogischen Kurs" (Steiner GA
317, 6.Vortrag) klagte er sein Auditorium mit den Worten an:
'Man kriegt manchmal ein bisschen Schmerzen, wenn man in
anthroposophische Zusammenrottungen kommt. Da ist (S.203)
manchmal eine solche bleierne Schwere. Man kriegt die Leute
nicht zum Beweglichwerden. Bleierne Schwere ist da; wenn man
eine Diskussion beginnt, macht keiner den Mund auf, weil
auch die Zunge bleiern schwer ist. Die Leute machen ein
>Gesicht bis ans Bauch<. Sie sind so wenig geneigt,
zum Heiterwerden, zum Lachen zu kommen'.
Natürlich interpretierte Steiner diese Lähmungserscheinungen
nicht als Wirkung seiner überlegenen Gurustellung. Im
Gegenteil, er schob die Schuld den Anhängern zu. Es störte
ihn, dass sie nicht mehr Eigeninitiative aufbrachten. Es
ärgerte ihn, dass sie ihren Aufgaben nicht gewachsen waren.
Seine Klagen hatten deshalb wohl auch eher die gegenteilige
Wirkung. Sie schüchterten seine treuen Anhänger noch mehr
ein. Man wurde sich nur noch stärker seiner eigenen
Unzulänglichkeit bewusst." (Baumann-Bay, S.204)
Schriftstellerin Rosa Mayreder: Steiner sei ein "Kaiser
von China"
"Rosa Mayreder schrieb 1918 allerdings weniger
Schmeichelhaftes über ihren früheren Geistesfreund in ihr
Tagebuch: 'Das Zusammensein mit ihm erinnert mich immer an
jene Geschichte von dem Besucher einer Irrenanstalt, der
durch einen sehr versierten, sehr gescheiten, sehr
angenehmen Menschen herumgeführt wird, weshalb er ihn für
den Arzt der Anstalt hält. Zum Schluss stellt derselbe ihm
noch einen Patienten vor, indem er sagt:
<Die Krankheit dieses Menschen besteht darin, dass er
sich für den Kaiser von China hält - und das bin doch ich,
wie Sie sehen!>
Unsere Gespräche stimmen solange überein, bis er auf sich
und seine Tätigkeit zu sprechen kommt - da wird er (200)
plötzlich der Kaiser von China'." (Baumann-Bay, S.201;
Lindenberg 1992, S.152)
"Dieser radikale, autokratische Zug wird übrigens noch
verständlicher, wenn man weiss, dass Steiner in jungen
Jahren den Philosophen Nietzsche bewunderte. Auf die Frage,
wer er sein möchte, wenn nicht er selber, antwortete er am
8.Februar 1892: 'Friedrich Nietzsche vor dem Wahnsinn'. Das
Bestreben, als Denker eine unumstössliche Autorität zu sein,
war offenbar gross. Doch als Wahnsinniger wollte er nicht
enden." (Baumann-Bay, S.201; Lindenberg 1992, S.51)
Das Gespann Steiner-Sivers
"Als Wahnsinniger wollte er [Steiner] nicht enden.
Vielleicht erklärt dies, warum Steiner schliesslich den Weg
wählte, seine ungewöhnlichen Ansichten als objektive
Geisterkenntnisse auszugeben und sein Wirken in die
Theosophische Gesellschaft zu verlagern. In Marie von
Sivers, seiner späteren zweiten Frau, fand er dann auch jene
Theosophin, die an ihn glaubte und ihm den Weg bahnte zum
Menschheitsführer. Ihr strenges, kompromissloses Wesen war
genau das, was ihm an seiner Seite noch fehlte.
Die Unerbittlichkeit, die er im Denken hatte, hatte sie im
Willen. Zu zweit wurden sie zum unschlagbaren Gespann. Den
Wahnsinn Nietzsches umging Steiner geschickt, indem er eine
Gesellschaft gründete, die seinen ungewöhnlichen Ideen eine
Heimat gab." (Baumann-Bay, S.201)
Elemente der "geistigen Welt" Rudolf Steiners
-- übersinnliche Wesensglieder
-- geistige Wesenheiten
-- Reinkarnationsgesetze
-- Schöpfungsgeschichte
-- Engelhierarchien (Baumann-Bay, S.23).
Hoffnung auf Hellsichtigkeit
Steiner macht allen Menschen Hoffnung, dass man hellsichtig
werden kann:
"Es schlummern in jedem Menschen Fähigkeiten, durch die er
sich Erkenntnisse über höhere Welten erwerben kann."
(Baumann-Bay, S.23; Steiner GA 10).
Allerdings brauche es einen langen Weg, um Hellsichtigkeit
tatsächlich zu erreichen (Baumann-Bay 23f.).
Baumann-Bay:
"Zunächst braucht es eine entsprechende Charakterschulung,
und dann ist es auch noch von der Gnade geistiger
Wesenheiten abhängig, ob jemand in den Kreis der
Erleuchteten aufgenommen wird oder nicht. [...] Denn erstens
weiss man durch Steiners Reinkarnationslehre, dass man noch
mehrere Inkarnationen vor sich hat, um sich zu
vervollkommnen. Und zweitens will man sich durch ein
unbedachtes Vorpreschen in die übersinnlichen Regionen
nichts verderben." (Baumann-Bay 24)
Steiner behauptet die Nachprüfbarkeit seiner geistigen
Welt
"Mit Worten wie Freiheit und Wissenschaft, mit dem
ausgewiesenen Anspruch, keine Sekte und keine Religion
begründen zu wollen, und mit der immer wieder geäusserten
Forderung, man solle alles nachprüfen, betäubt er die
Kritikfähigkeit seiner Anhänger." (Baumann-Bay, S.28)
"Weil die Anthroposophie sowieso immer recht hat, wäre es
doch dumm, dem Falschen den Vorzug zu geben." (Baumann-Bay,
S.28)
"unbeweisbare Hypothesen" (Baumann-Bay, S.72-73) von Rudolf
Steiner:
-- Reinkarnationsidee
-- Lehre von den übersinnlichen Wesensgliedern des Menschen
-- Vorstellungen über die geistige Welt und ihre Wesenheiten
-- okkulte Geschichte der Erde und der Menschheit
-- Angaben über den Erkenntnisweg (Baumann-Bay, S.73).
"Dennoch scheint uns Anthroposophie nicht ganz harmlos zu
sein. Es bleiben immer noch viele sektenähnliche Merkmale,
die zwar nicht illegal, aber trotzdem problematisch sind:
-- die Verehrung der Person Rudolf Steiners
-- die ausschliessliche Fixierung auf sein unumstrittenes
Wort
-- seine Angaben und seine Prophezeiungen
-- die Verschlossenheit gegenüber neuen Impulsen
-- die selbstverständliche Gewissheit, eine wichtige
Erdenmission zu erfüllen
-- die starke Ausrichtung auf rein esoterische Inhalte
-- die Verteufelung gewisser Errungenschaften des modernen
Lebens
-- die Tendenz, sich in Gruppen Gleichgesinnter
zusammenzuschliessen
-- das Pflegen einer speziellen, nur für Insider
verständlichen Begriffswelt." (Baumann-Bay, S.213)
Der anthroposophische Gottesdienst und Ritus - die
Steiner-Religion
"Im Grunde hat Anthroposophie alles, was eine Religion
auszeichnet:
-- [...] neue Offenbarungen
-- [...] eigenen Kultus
-- [...] eigene Kunst
-- [...] jede Menge Lebensregeln." (Baumann-Bay, S.94)
"Ein orthodoxer Anthroposoph ist darum genauso leicht
erkennbar wie ein Gläubiger einer anderen Religion." (94)
Steiner:
"So sollen wir auf dem Wege der Anthroposophie ausgehen
lernen von der Erkenntnis, uns erheben zur Kunst und endigen
in religiöser Innigkeit." (Baumann-Bay, S.95; Steiner GA
257)
Steiners spezielle Elemente seiner Religion
"Christengemeinschaft"
-- Reinkarnation
-- geistige Wesenheiten
-- der Sonnengeist ist in Jesus inkarniert (Baumann-Bay,
S.95)
-- 2 Jesusse werden gleichzeitig geboren, der eine als
Königskind, worin sich Zarathustra inkarniert, der andere
als Nathan, mit 12 Jahren vereinigen sich beide Personen "im
Tempel zu einer einzigen Person" (Baumann-Bay, S.96)
-- "Dabei bemächtigte sich das Zarathustra-Ich des Kör- (96)
pers vom nathanischen Kind, wogegen der "entichte" Körper
des Königskindes dahinwelkte und starb." (Baumann-Bay, S.97)
-- es fehlt eine weinende Mutter, denn es müssten zwei
Mütter am Kreuz weinen (Baumann-Bay, S.97)
-- Steiner prophezeit die Wiederkunft Jesu im Ätherleib
(Baumann-Bay, S.97)
-- um den Jesus im Ätherleib zu erleben, muss man gemäss
Steiner den Erkenntnisweg abgeschlossen haben, bzw.
Anthroposophie sei die einzige Lehre, die eine Begegnung mit
dem neuen Jesus ermöglicht: "[...] in der Zeit, die uns [bis
zur Wiederkunft Jesu] zur Verfügung steht, allmählich eine
Menschheit heranzubilden, die reif sein möge, diese neuen
Fähigkeiten in sich auszubilden und sich erneut mit dem
Christus zu verbinden." (Baumann-Bay, S.98)
-- eigenständige Priester und Priester mit neuen Ideen
werden innerhalb der "Christengemeinschaft" jeweils sofort
entlassen: "Die Macht der Führung ist ziemlich gross. So
gibt es immer mal wieder Priesterabsetzungen, dann nämlich,
wenn einer von ihnen gegen die internen Richtlinien
verstösst." (Baumann-Bay, S.100)
Die vielen "Übungen" auf dem "Erkenntnisweg"
"Das alles [diskriminierende Steinerhierarchien und grosse
Fehlerquote bei den "Übungen"] macht den Schulungsweg nun
nicht gerade attraktiv. Kommt dazu, dass es über das ganze
Werk verstreut eine schier unübersehbare Fülle von Übungen,
Ratschlägen und Warnungen gibt. Würde man sie alle befolgen,
wäre man bestimmt 25 Stunden am Tag mit Üben und Meditieren
beschäftigt. Das Spektrum:
-- [...] einfache Meditationssprüche
-- [...] Bildvorstellungen, die man im Innern aufbauen und
wieder verschwinden lassen soll
-- [...] allabendliche Tagesrückschauen, in denen man sich
selbst wie in einem rückwärts laufenden Film imaginieren
soll
-- [...] über Samenkörner und Edelsteine meditieren
-- [...] über das Werden und Vergehen in der Natur
meditieren
-- [...] seinen Willen stärken, indem man z.B. täglich zur
selben Stunde irgendeine sinnlose Tätigkeit verrichtet
(Baumann-Bay, S.88)
-- [...] Positivität üben und seine Gedanken kontrollieren
-- [...] sich das Bild eines Menschen, dem man am Vortag
begegnet ist, möglichst detailgetreu in Erinnerung rufen."
(Baumann-Bay, S.89)
"Man muss aber wissen, dass der Schwellenübertritt [von der
körperlichen Welt in die geistige Welt] ein zentrales Motiv
ist im Steinerschen Kulturleben." (Baumann-Bay, S.91)
Die esoterische Schulung, die geistigen Ausflüge der
"1.Klasse"
"Kernstück dieser esoterischen Schule, die eigentlich aus
drei Klassen hätte bestehen sollen, doch wegen Steiners
frühem Tod nur als Fragment vorhanden ist, sind neunzehn
Vorträge, die vor versammelter Gemeinschaft gelesen werden.
(Steiner GA 270).
Die zur Hälfte aus Mantren und zur Hälfte aus erklärenden
Kommentaren bestehenden Texte vermitteln dem Zuhörer den
Eindruck, eine Reise in die geistige Welt zu (Baumann-Bay,
S.92) machen. So wird zunächst die Begegnung mit dem Hüter
der Schwelle geschildert, der an der Grenze zum Jenseits
seinen Wachposten errichtet hat und den nach höherer
Erkenntnis strebenden Seelen mahnende und warnende Worte
zuruft. Danach beginnt der eigentliche Aufstieg in die
höheren Sphären, wo man den Elementen, den
Tierkreisgestalten etc. begegnet." (Baumann-Bay, S.93)
Diese Schulungen
-- "haben einen stark kultischen Charakter"
-- "haben vielmehr die Funktion, dem anthroposophisch
strebenden Menschen den Eindruck zu vermitteln, wie es wäre,
wenn er in die geistige Welt vorzudringen vermöchte"
-- Sie sind nicht etwa Kurse zum Hellsehenlernen, wie man
vielleicht naiverweise meinen könnte"
-- es ist also ein Schein, aber ein Schein mit
Wahrheitsanspruch, ein rituelles Geschehen"
-- "die Teilnehmer, die mindestens zwei Jahre Mitglied der
Anthroposophischen Gesellschaft sein müssen und einen Paten
brauchen, um aufgenommen zu werden, sind angewiesen, das
Ganze mit äusserster Ernsthaftigkeit zu betreiben."
(Baumann-Bay, S.93)
"Schliesslich waltet über den Veranstaltungen kein
Geringerer als der Erzengel Michael, und natürlich der Geist
Rudolf Steiners." (Baumann-Bay, S.93)
"Hier trifft sich die Crème de la Crème zum gemeinsamen
Stelldichein." (Baumann-Bay, S.94)
3.
Steiner gegen
den Rest der Welt
"Sie [die Ideen von Rudolf Steiner] bewirken, dass man sich
in ein weltfremdes Gedankensystem einspinnt und die Vorgänge
und die Entwicklungen in der Welt 'draussen' geringschätzt."
(Baumann-Bay, S.8)
"Steinersches Gedankengut [hat zumindest
für die Autoren Baumann-Bay] ungute Wirkung." (Baumann-Bay,
S.8)
"Egal, was sie [die Anhänger Steiners] früher einmal gedacht
haben, egal, wo und was sie gelernt oder studiert haben, von
irgendeinem Moment in ihrem Leben an beginnen sie, Steiners
Weltsicht zu ihrer eigenen zu machen und jede Kritik zu
unterdrücken. [...] Das Ziel allen Denkens ist immer eine
Angabe Steiners. [...] Alles, was nicht von Steiner kommt,
wird als kühl und fremd empfunden. Nur seine Worte,
seine Sprache, seine Ideen
erwecken in ihnen heimatliche Gefühle." (Baumann-Bay, S.14)
"gespaltenes Verhältnis zur Technik" (Baumann-Bay, S.16)
"Sie [die Anthroposophen] verschliessen sich - so gut es
geht - vor den unguten Einflüssen der modernen Zeit und
bauen darauf, dass einige darbende Seelen ihre alternativen
Angebote entdecken und sich zum Gedankengut Steiners
bekehren lassen." (Baumann-Bay, S.38)
Einstellung von Anthroposophen über die Aussenwelt: "die
Blindgeborenen dort draussen." (Baumann-Bay, S.57)
"Man kann die Anleitungen noch so genau befolgen - wenn die
geistigen Hierarchien einen nicht für würdig befinden, wird
man auch nicht in ihre Kreise aufgenommen." (Baumann-Bay,
S.88)
Verbotene Kritik - Nachbeten Steiners
"Dem Vorbild grosser Eingeweihter folgend soll er [der
Mensch auf dem Erkenntnisweg] in sich jede Neigung zur
Kritik, zum Richten, zum Aburteilen tilgen. Dann nämlich
macht er sich reif für das Jenseits." (Baumann-Bay, S.89)
Um "Geheimschüler" Steiners zu werden, muss man "seinen
Charakter läutern, sonst läuft und dreht sich nichts."
(Baumann-Bay, S.89)
Unlogische Gedanken muss man "korrigieren". Steiner:
"Hört der Geheimschüler unlogische Gedanken, so lässt er
sich sogleich das Richtige durch den Kopf gehen."
(Baumann-Bay, S.89; Steiner GA 10, 6.Kap.)
Das Steiner-System ist "wahr" und niemand darf dran rütteln
"Diese Geschlossenheit des Systems mag einerseits verlockend
sein, andererseits aber ist sie auch lähmend und bedrückend,
weil dadurch eigene Denkansätze und die Ideen anderer
kreativer Menschen keinen Platz mehr finden." (Baumann-Bay,
S.206)
4.
Reinkarnation
und Karma als Dogma
Reinkarnation und Karma sind "das Herzstück der
anthroposophischen Weltanschauung" (Baumann-Bay, S.78; Adolf
Baumann 1986).
"Ursache-Wirkungsketten, die ins Übersinnliche bzw. in
frühere Erdenleben reichen, sind für den Naturkundler Goethe
kein Thema, in der Anthroposophie aber sind sie eine
Selbstverständlichkeit." (Baumann-Bay, S.69)
"Denn nicht nur der Mensch reinkarniert sich nach Steiners
Auffassung, sondern auch die Erde. Ihre drei vorigen
Inkarnationen nennt er Saturnzustand, Sonnenzustand und
Mondenzustand (was übrigens nichts mit den heutigen Planeten
zu tun hat). Und die noch bevorstehenden drei nennt er
Jupiter-, Venus- und Vulkanzustand." (Baumann-Bay, S.73)
Der "Sinn" von Steiners Reinkarnationslehre
"Gott müsste schon sehr ungerecht sein, wenn er jedem
Menschen nur ein Leben gönnte. Wie liesse es sich sonst
erklären, dass einige von uns ein Leben lang leiden müssen,
während andere in Saus und Braus ihr Dasein geniessen, ohne
allzu viel dafür zu tun?" (Baumann-Bay, S.74)
Die Steinersche Reinkarnation- und Karma-Lehre ist eine
Bestrafungstheorie für unmoralisches Verhalten. Dabei kann
jedes zwischenmenschliche Verhältnis zum Krampf werden:
"Der Glaube an solche Zusammenhänge, an die strafende und
ausgleichende Gerechtigkeit höherer Mächte, hat etwas
Bedrückendes. Wenn jede Konstellation von Menschen als
Karma-gewollt interpretiert wird und jeder Einzelne als
Schicksal des andern fungiert, wird das Zusammenleben zum
Krampf. [...]
Unter der Glocke einer gemeinsamen Weltanschauung entsteht
so die typisch anthroposophische, überlegen-depressive
Haltung. Überlegen deswegen, weil man sich des Karmagesetzes
bewusst ist und seine Mitmenschen entsprechend therapieren
kann. Depressiv, weil man sich in eine
Schicksalsgemeinschaft eingesperrt fühlt, die einen belehrt
und therapiert." (Baumann-Bay, S.78)
Literatur dazu von Rudolf Steiner: "Lebensfragen im Lichte
von Reinkarnation und Karma" (SteinerGA 25)
Thesen von Steiner zur Reinkarnation: Neider werden im
nächsten Leben Schwächlingskinder der Beniedenen
"Seine These lautet: Wer als Jugendlicher neidisch war, wird
im Alter (also noch in der gleichen Inkarnation) mit
Unselbständigkeit gestraft, und in der nächsten Verkörperung
als schwächliches Kind geboren. [...]
Weil die Schicksalsmächte nichts dem Zufall überlassen, wird
dieses Kind nicht einfach irgendwann und irgendwo geboren,
sondern ausgerechnet bei den Menschen, die es am vorigen
Leben beneidet hat. Steiner wörtlich: 'So werden wir unter
diejenigen Menschen hineingeboren, die wir beneidet haben,
oder die wir getadelt haben'." (Baumann-Bay, S.75; Steiner:
Lebensfragen, GA 125, S.197)
Die Unmöglichkeit
Diejenigen, die benieden wurden, werden im nächsten Leben
also auch noch mit einem schwächlichen Kind bestraft
(Baumann-Bay, S.75).
Thesen von Steiner zur Reinkarnation: Lügner werden im
nächsten Leben Behinderte der Belogenen
"Schlimmer aber noch ergeht es einem lügenhaften Menschen.
Er wird nach Steiner im Alter zunächst scheu und im
folgenden Leben als geistig Behinderter geboren: 'Da tritt
das Kind nicht nur schwach auf, sondern so, dass es
überhaupt kein rechtes Verhältnis zu seiner Umgebung
gewinnen kann, dass es schwachsinnig ist'." (Baumann-Bay,
S.76; Steiner: Lebensfragen, GA 125, S.197)
Die Unmöglichkeit
Diejenigen, die belogen wurden, sollen im nächsten Leben die
Lügner als behinderte Kinder aufziehen (Baumann-Bay, S.76).
Belügt einem der Ehepartner, kann man ihn im nächsten Leben
als behindertes Kind haben (Baumann-Bay, S.77).
Steiners Rat an Eltern, die behinderte Kinder bekommen: "Das
richtigste Verhalten muss dasjenige sein, was moralisch das
hochsinnigste ist: zu verzeihen. [...]
Es wirkt ungeheuer erzieherisch, wenn wir einem schwachen
Kinde, das in unsere Umgebung hineingeboren ist, liebend
verzeihen können." (Baumann-Bay, S.76; Steiner:
Lebensfragen, Steiner GA 125, S.196-197)
Psycho-Terror durch die Reinkarnationsgesetze Steiners
"Das in dieser Weise verstandene Karmagesetz kann die Freude
am Leben ziemlich verderben. Kein Wunder, wenn
anthroposophische Eltern manchmal etwas bedrückt wirken!"
(Baumann-Bay, S.76)
"Man muss sich das einmal vorstellen: Man [Eltern mit einem
behinderten Kind] verzeiht seinem Kind etwas, an das weder
man selber, geschweige denn das Kind sich erinnern kann. Und
alles nur, weil man aufgrund der Reinkarnationsideen
Steiners von einer leiblichen Schwäche auf Taten des vorigen
Lebens schliesst. Welchen Nutzen soll das bringen?"
(Baumann-Bay, S.77)
"Wenn man aber ernsthafte Schwierigkeiten mit seinem Partner
oder seiner Partnerin [als LügnerIn] bekommt, kann die
Aussicht, auch in künftigen Inkarnationen mit ihm bzw. ihr
zu tun zu haben, ziemlich bedrückend sein." (Baumann-Bay,
S.77)
"Die Vorstellung, dass man den einmal gewählten Partner
nicht mehr los wird und dass selbst der Tod daran nichts
ändert, lässt als letzte Möglichkeit nur zu, so lange an der
Beziehung zu arbeiten, bis sie wieder stimmt. Dass das
zuweilen skurrile Situationen hervorbringt, liegt auf der
Hand.
Da wird manchmal auch dann noch an der Beziehung gearbeitet,
wenn der Partner bereits wieder neu liiert ist und Kinder
bekommen ha. Während der Sitzengebliebene weiterhin Versuche
macht, das zerrissene Band zu flicken, fühlt sich der
Befreite ein Leben lang verfolgt vom Schatten seiner ersten
Ehe." (Baumann-Bay, S.77)
Weitere Karmawirkungen gemäss Steiner - Kinder haben sich
die kranken Eltern "ausgewählt"
Steiner:
"Diejenigen Menschen, die heute abgeschlossen leben von der
Welt, die werden alle einstmals herunterkommen mit
Unkenntnis des menschlichen Organismus, und sie werden sich
wählen die Vorfahren, die sonst unfruchtbar bleiben würden.
Gerade die Menschen, die sonst schlechte Körper liefern
würden, werden dann gewählt." (Baumann-Bay, S.171; Steiner
GA 317, S.19)
Diese Abgeschlossenheit gilt natürlich nur für
Nicht-Anthroposophen.
Baumann-Bay:
"Ob er [Steiner] mit dieser Prophezeiung auch das zukünftige
Schicksal von weltfremden Anthroposophen gemeint hat, bleibe
dahingestellt. Auf jeden Fall machen solche Äusserungen
Eindruck, insbesondere auf Menschen, die gerne im
"Übersinnlichen" nach Ursachen suchen." (Baumann-Bay, S.171)
5.
Wesensglieder
und Leibenhüllentheorie bei Steiner
"Die leibliche Wesenheit des Menschen teilt sich demnach in
drei Teile:
-- [...] physischer Leib
-- [...] Lebensleib
-- [...] Astralleib" (Baumann-Bay, S.81)
Aufteilung der "seelischen Wesenheit:
-- [...] Empfindungsseele
-- [...] Verstandesseele (Baumann-Bay, S.81)
-- [...] Bewusstseinsseele" (Baumann-Bay, S.82)
Aufteilung der "geistigen Wesenheit:
-- [...] Geistselbst (Manas) [...]" entsteht durch
"Umarbeitung des Astralleibs"
-- [...] "Lebensgeist (Buddhi)" [...] entsteht durch
"Umarbeitung des Lebensleibes"
-- [...] "Geistesmenschen (Atma)" [...] entsteht "aus dem
vergeistigten physischen Leib" (Baumann-Bay, S.82)
Umwandlung von Leibhüllen in Geisthüllen und die Praxis
"Wenn also der Mensch im Sinne der Anthroposophie
an sich arbeitet, wandelt er die leiblichen Kräfte um in
geistige. Und mit diesen umgewandelten Teilen wird er dann
Bürger der geistigen Welt. So die Theorie." (Baumann-Bay,
S.82)
"Da nun allerdings wegen der noch nicht so weit
fortgeschrittenen Menschheitsentwicklung nur wenige
Individuen es schaffe, ihre Leiblichkeit zu transformieren,
werden selbst unter Anthroposophen die drei oberen
Wesensglieder eher selten erwähnt. Was bleibt, ist eine
viergliedrige Version, bestehend aus physischem Leib,
Ätherleib, Astralleib und Ich." (Baumann-Bay, S.82)
Unmöglichkeiten bei Steiners Leibhüllen- und
Geisthüllentheorie
"Pflanzen [bestehen] nach dieser Auffassung aus Ätherleib
und physischem Leib [...] die Pflanze als Bild für das
Leben" (Baumann-Bay, S.83-84).
"Beim Tier kommt dann der Astralleib dazu und mit ihm die
Empfindung und die Innerlichkeit (83 [...] das Tier als Bild
der Begierde" (Baumann-Bay, S.84). Gemäss Steiner haben
Pflanzen keine Empfindung (Baumann-Bay, S.83).
"Unserer Erfahrung nach wirkt diese Wesensgliedertheorie auf
Dauer eher betäubend als anregend auf das eigene Denken."
(Baumann-Bay, S.84)
"Wenn man den menschlichen Körper mit all seinen
biochemischen Vorgängen betrachtet, fällt es schwer, klare
Trennlinien zwischen Ätherischem und Astralischem zu
ziehen." (Baumann-Bay, S.85)
"Ätherleib der Inbegriff des Guten, der in unserer Welt von
so schrecklichen Dingen wie Elektrizität oder Radioaktivität
bedroht wird. [...] Für Anthroposophen ist es deshalb
wichtig, diesen Ätherleib zu kräftigen, und zwar durch
lebendiges Denken à la Steiner, durch Eurythmie und durch
andere künstlerische und hygienisch Verrichtungen [...]
Das anthroposophische Leben wird so zum Gottesdienst am
Ätherleib [und] der Astralleib zum Sündenbock (S.85). Was
vom Astralleib kommt, wird als gefährlich betrachtet [...].
Um seinen Versuchungen nicht zu verfallen, wollen sie darum
ganz Pflanze sein" (Baumann-Bay, S.86)
[also man will keine Begierden haben].
Aber: "Nebenbei stellt sich auch die Frage, ob die Pflanze
tatsächlich ein so heiliges, unegoistisches Wesen ist. Wer
einmal einen Kampf mit Brombeeren im eigenen Garten geführt
hat, wird hier seine Zweifel haben. Im Vergleich mit einem
niedlichen Zaunkönig ist die stachlige Brombeere ein
gnadenloser Eroberer. Mit diesen Wertungen ist es eben so
eine Sache!
Ehe man seine Triebe und Begierden verteufelt, sollte man
sich lieber fragen, ob Steiners Einsichten nicht doch ein
bisschen zu einseitig sind." (Baumann-Bay, S.86)
Medizintheorie zwischen Ätherleib und Astralleib
siehe Kapitel 17
"Medizin"
6.
Steiner als
unbestrittener "Führer"
"Steiner ist für seine Schüler die letzte Instanz in allen
Lebensfragen. Er ist ihr Vorbild, ihr Lehrer und ihr
Führer." (Baumann-Bay, S.14)
"Steiner ist für Anthroposophen so etwas wie ein Sehender
unter Blindgeborenen, einer, der Einblick in eine dem
gewöhnlichen sinnlichen Wahrnehmen verborgene Welt hat."
(Baumann-Bay, S.22)
"Alles, was er [Steiner] sagt, ist heilig." (Baumann-Bay,
S.25)
"Die moralische Integrität Steiners steht ausser Zweifel.
Und dies rückt ihn in den Augen seiner Anhänger vollends in
die Nähe eines Heiligen." (Baumann-Bay, S.35)
"Weil Liebe und Bewunderung blind machen, verlieren
Anthroposophen häufig jegliche Kritikfähigkeit und jeglichen
Realitätsbezug. Als Anhänger von Steiner lebt man in einer
ähnlichen Stimmung wie ein Jugendlicher, der seinen Popstar
anhimmelt und ihm alle Schwächen verzeiht." (Baumann-Bay,
S.35)
"Alles, was man [als Anthroposoph] tut, hat einen
esoterischen Hintergrund, den letztlich nur Steiner
verstanden hat." (Baumann-Bay, S.51)
7.
Auserwähltes
Volk der Anthroposophen
Steiners Strategie, Menschen anzuziehen
-- Neugier auf unbekannte Welten wecken
-- alle Menschen sind blind geboren, und nur die, die am
Steinerschen Weg arbeiten, werden "sehend"
-- Steiner behauptet, jeder könne den Einblick in die
unbekannten Welten durch Arbeit erreichen
-- Steiner weckt dadurch die Gier in den Menschen nach
Selbsterhöhung (Baumann-Bay, S.26).
-- "Sie [die Anthroposophen] wissen, welche Elemente der
Lehre sie verharmlosen müssen, und wie sie den Eindruck
einer liberalen, aufgeschlossenen Bewegung vermitteln
können." (Baumann-Bay, S.57)
-- "Sie [die Anthroposophen] machen Werbung für eine Sache,
von der ihnen bewusst ist, dass sie in weiten Teilen völlig
unzumutbar ist. Sie locken Menschen mit schönen,
freisinnigen Ideen, wissen aber sehr genau, dass hinter der
glänzenden Fassade purer Dogmatismus lauert. Sie sprechen
von Freiheit und Wissenschaft und verharmlosen den
esoterischen Überbau mit all seinen zweifelhaften Aspekten."
(Baumann-Bay, S.58)
Die Aufnahme hoffnungsloser Schüler
"Wer insgeheim davon träumt, Tänzer zu werden, aber
zu alt, zu dick, zu unbegabt ist oder vielleicht sogar eine
physische Behinderung hat, kann bei Anthroposophen immer
noch irgendwo Eurythmie studieren. Hier ist Platz für alle.
Nur der Wille, es wirklich zu tun, zählt." (Baumann-Bay,
S.44)
Die Diskriminierung bei der Aufnahme neuer Mitglieder
"Fanatiker und Verrückte sieht man in
anthroposophischen Kreisen nicht gern. Wer dazugehören will,
muss sich an die Regeln halten, und das heisst: mit gesundem
Menschenverstand und vernünftigem Benehmen brillieren."
(Baumann-Bay, S.40)
"Auch Leute mit eigenen 'hellseherischen' Erfahrungen sind
nicht sehr willkommen, insbesondere nicht, wenn sie
anfangen, in aller Öffentlichkeit über ihre Erkenntnisse zu
sprechen und sich auf die gleiche Stufe zu stellen wie
Steiner. Da hat man schon lieber die bescheidenen, die
ruhigen, die ganz 'normalen' Menschen. Schliesslich ist
Anthroposophie eine züchtige Bewegung." (Baumann-Bay, S.40)
"Mit anthroposophischen Aktivitäten lässt sich kaum Geld
verdienen. Darum ist es auch besser, wenn man vorher schon
welches hat." (Baumann-Bay, S.41)
"Materielle Streber sucht man hier deshalb vergebens. Sie
kämen schlichtweg zu kurz." (Baumann-Bay, S.41)
Nur Steiners Anthroposophen werden "die Katastrophe"
überleben
Die Anhänger Rudolf Steiners fühlen sich als die Garanten
der Zivilisation gegenüber dem zunehmenden wachsenen
individuellen Bewusstsein. Adolf Baumann in "ABC der
Anthroposophie":
"Indessen entsteht heute mit dem wachsenden individuellen
Bewusstsein auch ein starker Egoismus, der sich in der
Sechsten und Siebenten Kulturepoche noch intensivieren
wird." (Baumann-Bay, S.24)
Baumann-Bay weiter:
"Steiner sehe darin die Wurzel einer kommenden Katastrophe,
in der das Nachatlantische Zeitalter schliesslich untergehen
(S.4) werde. Aus einem 'Kampf alle gegen alle' und der
Scheidung der Menschheit in fortgeschrittene und
zurückgebliebene Individuen werde vielleicht nur eine kleine
Menschengruppe hervorgehen [Auserwählte!]" (Baumann-Bay,
S.25)
"die so entwickelt sein wird, dass sie das vollkommene
Menschentum in das Sechste Zeitalter hinübertragen kann."
(Baumann-Bay, S.25; Adolf Baumann: ABC der Anthroposophie
1986, S.193)
"Überzeugte Anthroposophen leben im guten Glauben, nichts
Falsches mehr denken zu können." (Baumann-Bay, S.25)
"Ins Kapitel der Angstmacherei gehören aber auch seine
[Steiners] beklemmende Zukunftsaussichten. Die Menschheit
wird sich teilen, und nur ein kleines Grüppchen, das dem
individuellen Egoismus nicht verfallen ist, wird die
Entwicklung des Menschengeschlechts weiter vorantreiben. Wer
da nicht auf die Idee kommt, dass das treue Befolgen von
Steiners Weisungen der richtige Weg sei, muss natürlich
ziemlich töricht sein!" (Baumann-Bay, S.27)
"Steiner sagt seinen Anhängern, was richtig ist, und gibt
ihnen das Gefühl, Auserlesene zu sein." (Baumann-Bay, S.27)
"Die Überlegenheitsgefühle rühren von der elitären Stellung,
in die Steiner seine Jünger erhebt." (Baumann-Bay, S.28)
"Als Anthroposoph sieht man nur, dass die Menschen da
draussen von geistigen Welten keine Ahnung haben, geschweige
denn übersinnliche Impulse in ihr Handeln einfliessen
lassen." (Baumann-Bay, S.38)
"Sie [die Anthroposophen] bilden Inseln anthroposophischen
Lebens." (Baumann-Bay, S.38)

8.
Steiner, der
Rassist, Kolonialist und Vorbereiter des Nazitums
Das deutsche Element auf der Erde ist überlegen
"Als solche [als urteilsfähige Erwachsene] müssten
sie auch etwas misstrauischer gegenüber esoterischen
Ansichten sein - und etwas skeptischer gegenüber einer
Lehre, welche die Europäer - und insbesondere das deutsche
Volk - derart überbewertet":
-- "[...] dass das Deutsche die einzige Sprache der Welt
sei, die das 'Selbstbewusstsein des Gedankens' ermögliche,
währenddessen z.B. das Französische die Seele 'vergewaltige'
und 'aushöhle'" (Baumann-Bay, S.36; Steiner GA 173,
3.Vortrag, Steiner GA 300 Bd.II, S.276-277)
-- "dass nur die Europäer genügend weich und bildsam
geblieben seien, um etwas so Grossartiges wie die
Anthroposophie hervorzubringen, währenddessen alle andern
Rassen in irgendwelchen Verhärtungen stecken geblieben
seien" (Baumann-Bay, S.36; Steiner GA 105, 6.Vortrag,
Steiner GA 349, 3.Vortrag)
-- "oder die Behauptung, dass die Menschen verdummen
müssten, wenn die Blonden und Blauäugigen aussterben würden"
(Baumann-Bay, S.36; Steiner GA 348, S.101ff.)
-- "die europäische Rasse als Führerrasse" (Baumann-Bay,
S.36)
-- "die Juden hätten ihre erkenntnisgeschichtliche Mission
bereits erfüllt und würden jetzt eigentlich nicht mehr
gebraucht." (Baumann-Bay, S.37; Steiner GA 353, 11.Vortrag)
-- "Tiere seien bloss vereinseitigte Aussonderungen auf dem
Weg zum Menschen" (Baumann-Bay, S.37; Steiner GA 11, S.97,
Steiner GA 54, S.142)
Anthroposophen wiegeln jeweils immer ab
"Denn Steiner hat es ja nie böse gemeint."
(Baumann-Bay, S.37)
"Weil sie [die Anthroposophen] allen Kritikern, die nicht im
Sinne Steiners in die geistigen Welten eingeweiht sind,
sowieso kein Urteil zutrauen, bleiben sie gelassen."
(Baumann-Bay, S.37)
9.
Das doppelte
Böse in Steiners Weltbild: Ahriman und Luzifer
Der Rest der Welt als das Böse
-- Geist Ahriman steht hinter der Versuchung des
Materialismus
-- Geist Luzifer steht hinter der Versuchung des
schwärmerischen Idealismus (Baumann-Bay, S.79).
ist ein "Geisterglaube" (Baumann-Bay, S.80)
Die Zuordnung ist aber in manchen Fällen sogar unter den
Anthroposophen selber nicht geklärt (Baumann-Bay, S.80).
Die ganze Welt um die Anthroposophen ist böse, "weil die
ganze Welt - ausser der anthroposophischen - im
Ungleichgewicht ist". (Baumann-Bay, S.79)
"[...] wobei die Lehre Steiners das Gute ist und der Rest
das verführerisch Böse." (Baumann-Bay, S.80)
Widerspruch gegen Steiner ist das Böse
"Meinungen, die den ihren [dem anthroposophischem
Weltbild] widersprechen, werden oft nicht als individuelle
Leistung angesehen, sondern als Werk eines Widersachers."
(Baumann-Bay, S.81)
Steiner prophezeit die Inkarnation Ahrimans
"Für Anthroposophen gewinnt diese Aussage Steiners
[dass man unbedingt Anthroposophie betreiben solle, um den
wiederkehrenden Jesus im Ätherleib zu sehen] noch an
Bedeutung, weil seinen Prophezeiungen zufolge sich
irgendwann im Laufe des dritten Jahrtausends Ahriman
inkarnieren wird. Im Vortrag vom 1.November 1919 warnte
Steiner: 'Dieser Inkarnation Ahrimans kann nicht etwa die
Erdenmenschheit entgehen. Die wird kommen'." (Baumann-Bay,
S.98; Steiner GA 191, S.198)
"So warten heute viel Anthroposophen auf ihre christliche
Erleuchtung und schicken ihre Kinder vorsichtshalber in die
Waldorfschule, in der Hoffnung, dass diese dem
unausweichlich Bösen dereinst werden trotzen können."
(Baumann-Bay, S.98)
10.
Steiner-Kult
Festkult
"Ostern, Johanni, Michaeli und Weihnachten [...] 'Oberuferer
Weihnachtsspiele' [...] von seinem [Steiners] akademischen
Lehrer Karl Julius Schröer. [...] Diese derben,
mundartlichen Spiele (Paradeisspiel, Christgeburtsspiel und
Dreikönigsspiel) werden meist von Laien inszeniert und sind
ein absolutes Muss für alle anthroposophisch strebenden
Menschen, egal ob sie in Deutschland oder in Australien
wohnen." (Baumann-Bay, S.18)
"Faustfestspiele" mit "Verständnishilfe für Goethesucher"
wie "Steinersche Interpretationen des Werks" (Baumann-Bay,
S.70)
"Mysteriendramen" in "bleiern lastender Schicksalsschwere"
(Baumann-Bay, S.71-72)
Tagungskult
"Eine Tagung ist ein richtiges Fest, das alle Sinne
anspricht. Die Vortragenden sind gute Rhetoriker [...]
Ausstellungen und Aufführungen, Kaffee und Kuchen, Humor und
spannende Gespräche. Doch der Rausch dieser Tagungen ist
schnell verflogen. Was bleibt, ist der Wunsch, sich tiefer
zu verbinden. Man fühlt sich wie nach einem Tanzabend: Man
ist erschöpft und möchte dennoch mehr." (Baumann-Bay, S.49)
Kleiderkult
"eine würdig aufrechte Haltung [...] einen Hut, eine
Baskenmütze oder [...] ein Kopftuch, im Sommer [...] ein
Strohhut. Die Kleidung ist wenig bis gar nicht figurbetont,
meist ein bisschen zu warm für die Jahreszeit und
selbstverständlich aus 100-prozentig natürlichen
Materialien, bevorzugt Wolle oder Seide. Bei den Farben
dominieren neben diskreten Erdfarben zarte Töne wie Lila und
Rosa." (Baumann-Bay, S.15)
Handlungen mit abergläubischem Charakter
-- Eier essen, um die schädliche Wirkung von Auto fahren
fern zu halten
-- nur bei geschossenem Fenster schlafen, um unerwünschte
Geister fernzuhalten
-- verschnürte Pakete immer von Hand ohne Schere öffnen, um
den Prozess des Bindens rückwärts nachzuerleben
(Baumann-Bay, S.19)
11.
Auftreten von
Anthroposophen gegen aussen
"Trotz solcher exzentrisch anmutenden Eigenheiten sind
Anthroposophen insgesamt aber eher stille und brave
Zeitgenossen, die ihren Mitmenschen kaum zur Last fallen."
(Baumann-Bay, S.19)
"Die Grundstimmung, die sie [die Anthroposophen] verbreiten,
lässt sich am besten mit einem stillen Besserwissertum
umschreiben. [...] immer abtastend, wie viel sie ihrem
Gegenüber zumuten können." (Baumann-Bay, S.20)
Spaltungen unter Steiner-Anhängern und die Fassade gegen
aussen
"Jeder [Anthroposoph], der glaubt, etwas Wesentliches
erkannt zu haben, zweifelt an der Kompetenz des andern.
Insbesondere was die Auslegung von Steiners Ideen anbelangt,
kommt es leicht zu Zwietracht, wobei solche Streitigkeiten
manchmal grotesk kindliche Züge annehmen. [...]
Nach aussen dringt davon allerdings nicht viel.
Anthroposophen wollen schliesslich nicht auffallen. Das gute
Bild muss stet gewahrt bleiben. Und so arrangieren sie sich
am Ende doch irgendwie." (Baumann-Bay, S.20)
Alkoholkonsum
Anthroposophen konsumieren "zuweilen beachtliche Mengen von
hochprozentigem Alkohol in Form von vorbeugenden und
unterstützenden Medikamenten." (Baumann-Bay, S.19)
12.
Steiner-Dogma
gegen den Mensch
Die Steiner-Zensur der Sinnesfreuden und der Wissenschaft
Menschen aus der "normalen Welt" gelten als Menschen mit
"unentwickelter Seele". (Baumann-Bay, S.53)
"Frühere Werte, frühere Vorlieben und Interessen haben,
sofern sie nicht ins anthroposophische Bild passen, keine
Daseinsberechtigung. Wer Jazz, Schlager oder Popmusik hörte,
muss dieses Laster so schnell wie möglich aufgeben."
(Baumann-Bay, S.51)
"Wer mit Freud, Jung oder Adler liebäugelte, sollte sich
vergegenwärtigen, dass Steiner nicht allzu viel von der
modernen Psychologie gehalten hat." (Baumann-Bay, S.51-52)
"Nur diejenigen, die klassische Musik und klassische
Literatur lieben, haben gute Voraussetzungen, nicht
anzuecken. Allerdings dürfen sie nicht zu begeistert sein
von modernen Theaterinterpretationen klassischer Stücke,
denn von modernen Interpretationen hält man nichts."
(Baumann-Bay, S.52)
Fragen verboten
"Studenten, die kritische Fragen stellen, werden
zwar nicht gleich eliminiert, aber sie werden auch nicht
ernst genommen." (Baumann-Bay, S.52)
Die Geistesmanipulation
"Kritik wird als ein Aufbäumen des Intellekts
abgetan, und dieser soll sich doch langsam in ein
Geistesbewusstsein à la Steiner wandeln. Wenn einem eine
Angabe nicht einleuchtet, wird man darauf vertröstet, dass
man sie später schon verstehen werde." (Baumann-Bay, S.52)
"Hier wird der ganze Mensch umgebaut." (Baumann-Bay, S.53)
Psychoanalyse ist bei Steiner unerwünscht [bei der Kirche
bis heute auch!]
"Steiner griff dieses Beispiel
[den Beinahe-Unfall einer Frau nach einer Party, die fast
unter einer Kutsche landet und statt ausweicht auf der
Strasse bis zur Erschöpfung davonrennt und dann von
anderen Menschen angehalten wird]
wiederholt auf, um daran den Ungeist der Psychoanalyse zu
demonstrieren. Dabei verwechselte er einmal Jung mit Freud
und liess die Frau versehentlich ins Wasser fallen."
(Baumann-Bay, S.197)
Rundumschlag gegen die Psychoanalyse 1919: Liebe soll
das Hauptmotiv für einen Beinahe-Unfall sein
"Den Gipfel aber leistete er [Steiner] sich, als
er das Beispiel 1919 in seiner "Allgemeinen Menschenkunde"
zitierte. Steiner wörtlich: 'Diese Begebenheit
[Vorgänge wie den Beinahe-Unfall einer Frau nach einer
Party, die fast unter einer Kutsche landet und statt
ausweicht auf der Strasse bis zur Erschöpfung davonrennt
und dann von anderen Menschen angehalten wird]
finden Sie als Beispiel in vielen Darstellungen der
Psychoanalyse. Es wird nur überall etwas darin falsch
interpretiert. Denn man muss sich fragen: was liegt dem
ganzen Vorgang zugrunde? Zugrunde liegt das Wollen der
Dame. Was wollte sie nämlich? Sie wollte (...) in das Haus
des Gastgebers zurückkehren, denn sie war in den Mann
verliebt.
Aber das war kein bewusstes Wollen, sondern etwas, was
ganz im Unterbewusstsein sass. Und dieses Unterbewusstsein
des zweiten Menschen, der im Menschen sitzt, ist oftmals
viel raffinierter als der Mensch in seinem Oberstübchen."
(Baumann-Bay, S.197; Steiner GA 293, 4.Vortrag)
Steiner vereinnahmt die Analyse für sich allein
"Beckmannshagens lapidarer Kommentar (S.97) in
seinem empfehlenswerten Buch "Rudolf Steiner und die
Waldorfschulen" (S.196): Man 'kann es drehen und wenden,
wie man will: Steiner gibt hier schlicht und einfach Jungs
Interpretation als seine eigene aus und wirft ihm
obendrein noch vor, dass er nicht selbst darauf gekommen
sei." (Baumann-Bay, S.197; Beckmannshagen 1984, S.73)
Steiner ist ein Bubi
"Erst wenn Steiner selber den Gedanken des andern
kraft eigenen Denkens hervorbringt, stimmt für ihn die
Sache. Allerdings scheint er dabei zuweilen die Herkunft
zu vergessen oder zu verdrängen. Diese von Kindern gern
praktizierte Technik (erst verneinen und dann das gleiche
behaupten wie der andere) deutet nicht unbedingt auf eine
sehr weit entwickelte Persönlichkeit hin." (Baumann-Bay,
S.198)
Andere Geistesrichtungen werden beschimpft oder als
Trittbrett benutzt
-- Steiner lästert zuerst gegen die "Theosophen"
-- Steiner benutzt dann die "Theosophen" als sein
Sprungbrett, indem er 1902-1913 deren Generalsekretär ist
(Baumann-Bay, S.198)
"Offenbar schien Steiner sich die Chance nicht entgehen
lassen zu wollen, innerhalb einer Gesellschaft von
Leichtgläubigen ein Publikum zu finden für seine eigenen
"esoterischen" Ideen. Erst nach weiteren zehn Jahren, als
es zum Bruch mit der Theosophischen Gesellschaft kam und
er in der Folge eine neue Gesellschaft, die
Anthroposophische, gründete, kamen ihm seine früheren
Argumente [die Beschimpfungen] wieder in den Sinn.
Nun waren die Theosophen wieder jene dekandente
Gruppierung, wie er es vor 1900 schon geahnt hatte. Im
Nachhinein rechtfertigte er sein theosophisches
Intermezzo, indem er behauptete, dort nichts anderes als
seine Anthroposophie gelehrt zu haben." (Baumann-Bay,
S.199)
13.
Steiner-Schulen
als Eingangstor ins Steiner-Gefängnis
Faszinierendes an der Steiner-Gemeinschaft auch auf
Kritiker
-- persönliche Anleitungen zur Weckung ihrer schlummernden
Fähigkeiten" (Baumann-Bay, S.87)
-- interdisziplinär-assoziative Denkart mit ungewöhnlichen
und zum Teil überraschenden Verbindungen [bzw. einfach neue
Eselsbrücken] (Baumann-Bay, S.30)
-- "das Flair zum alternativen Leben", "Anthroposophie" als
"richtige Oppositionsbewegung", als "Trödelladen
alternativer Ideen" (Baumann-Bay, S.41-42)
-- "der interdisziplinäre Charakter der Anthroposophie, der
auf Neulinge einen besonderen Reiz ausübt: Während in der
'normalen' Welt alles recht unverbunden nebeneinander
herläuft, hängt hier alles mit allem zusammen. Das gilt
insbesondere für die drei Kulturbereiche Kunst, Wissenschaft
und Religion, die in Steiners Philosophie geschickt
miteinander verwoben sind. Es gilt ab er auch für viele
andere Lebensgebiete. Diese Verbundenheit der verschiedenen
Disziplinen untereinander gibt den Schein von Sinn."
(Baumann-Bay, S.43)
-- der Wille, "auszubrechen aus dem Gefängnis des
Fachidiotentums" (Baumann-Bay, S.43)
-- "verführerische Harmonie": "Anthroposophie ist ein Garten
Eden, in dem Kunst, Wissenschaft, Religion und soziales
Leben (46) in verführerischer Harmonie zusammenwirken. Und
das Grossartige am Ganzen: Der Drache des persönlichen
Egoismus scheint gebannt." (Baumann-Bay, S.47)
Die falsche Hoffnung auf eine "heile Welt"
"Eltern, die Angst haben, ihre Kinder dem gnadenlosen
Selektionsdruck der staatlichen Schulen auszusetzen, weil
sie vielleicht selber schlechte Erfahrungen gemacht haben,
können bei den (44) Anthroposophen auf Verständnis hoffen.
Hier wird das Kind nicht mit so harten Massstäben beurteilt.
Peinliches Sitzenbleiben ist nicht möglich. Was dann
allerdings daraus wird und welche anderen Probleme lauern,
wird im Rausch des Idealisierens kaum bewusst gemacht."
(Baumann-Bay, S.45)
"Man sieht alles durch die rosa Brille. Zweifel werden
ausgeblendet. Problematisches wird verdrängt." (Baumann-Bay,
S.47)
"Eltern, die mit dem Gedanken spielen, ihre Kinder in eine
Waldorf- bzw. Rudolf-Steiner-Schule (wie sie in der Schweiz
genannt werden) zu schicken, lassen sich von einem
Erziehungsmodell begeistern, das ohne Noten und ohne
Sitzenbleiben auskommt und das - ganz im Geiste Pestalozzis
- nicht nur den Kopf, sondern auch Hand und Herz anspricht.
Hier dürfen Kinder noch Kinder sein. Da wird gemalt,
geschreinert, geschmiedet, gegärtnert, getanzt. Da werden
ganze Theaterstücke einstudiert und stimmungsvolle
Monatsfeiern abgehalten. [...] Eine Waldorfschule ist eine
pädagogische Provinz. Ein heiler, wenn nicht sogar heiliger
Ort, an dem mit viel Engagement das Ideal einer intakten
Kinderwelt inszeniert wird." (Baumann-Bay, S.131)
"Slogans wie 'Erziehung zur Freiheit', 'angstfrei lernen -
selbstbewusst handeln', 'individuelle Förderung' usw. machen
besorgten Eltern Hoffnung. Eine Pädagogik, die aus den
Entwicklungsgesetzmässigkeiten des Menschen organisch
herauswächst, ein Lehrplan, der durchsetzt ist mit
künstlerisch-kreativem Tun, ein Lehrkollegium, das nicht nur
des Geldes wegen, sondern aus Überzeugung arbeitet, wer
liesse sich davon nicht begeistern!" (Baumann-Bay, S.132)
"Gerade Eltern, die ihre Kinder in die Waldorfschule
schicken, machen sich da oft etwas vor. Sie lassen sich
begeistern von einem Schulmodell, das keine Noten und kein
Sitzenbleiben kennt, übersehen aber, dass der ganze Lehrplan
von Steiners theosophisch-christologischen Ideen durchsetzt
ist und dass Eltern verpflichtet sind, bestimmte Regeln
bezüglich Kleidung, Ernährung, Mediengebrauch etc.
einzuhalten." (Baumann-Bay, S.50)
14.
Die
Waldorf-"Pädagogik"
Unkritische Presse
"Befördert durch eine meist unkritische Berichterstattung
von Seiten der Tagespresse (130), die über Bazare und
Schulaufführungen der regionalen Waldorfschulen in
regelmässigen Abständen berichten, prägte sich über viele
Jahre hinweg das Bild einer mustergültig kindgemässen
Pädagogik." (Baumann-Bay, S.131)
"Die Waldorfschule als Rettung für die Menschheit"
Steiner: "Wir leben in einer Zeit, in der die Menschen die
Gefahr vor sich haben, durch den materialistischen Impuls
die Seele zu verlieren. [...]
Diejenigen, (...) die ihre Seele verlieren, so dass die
Zivilisation eine materialistische Zivilisation würde,
diejenigen Menschen wären heute noch zu retten, wenn das,
was wir hier an Waldorfschulgeist haben, weiter in der Welt
verbreitet werden könnte." (Baumann-Bay, S.137; Steiner GA
300, Bd.1)
"Über diese Mission wird in der Öffentlichkeit allerdings
nicht gern gesprochen, man könnte ja die Eltern erschrecken.
Sie soll ein Lehrergeheimniss bleiben, wie so manches andere
auch in der Waldorfschulbewegung." (Baumann-Bay, S.137)
60 Jahre Sackgasse und Entwicklungsstillstand in der
Waldorf-Pädagogik
Emil E.Kobi in "Heilpädagogik und Anthroposophie" 1984 kommt
zu dem Schluss, "dass die anthroposophische Pädagogik in den
vergangenen 60 Jahren kaum mehr nennenswerte Entwicklungen
durchmachte. Sie bietet - im Vergleich zu den
Erziehungswissenschaften, zur Psychologie, aber auch im
Vergleich zu andern geschlossenen Systemen wie etwa dem der
Psychoanalyse - ein Bild der Stagnation." (Baumann-Bay,
S.185; Kobi 1984)
Auslese der Kinder und Familien
"Diejenigen Eltern, die gar nicht ins Bild der Schule
passen, es aber nicht merken, können notfalls auch
abgewiesen werden. [...] Die Bildung einer organisch
gewachsenen Schicksalsgemeinschaft ist wichtiger als der
Anspruch, eine Schule für alle zu sein. An Neuanmeldungen
fehlt es ja bekanntlich nicht. [...]
Wer sich heute auf den tugendhaften Weg der Waldorferziehung
begibt, gehört im Allgemeinen zur gut verdienenden Mittel-
und Oberschicht, wobei eine Neigung zu alternativen
Lebensformen, quasi als charakterliche Voraussetzung, gewiss
von Vorteil ist.
Dieses homogene Elternprofil [...] (S.134) kann wohl als
einer der Hauptgründe angesehen werden, warum Waldorfschulen
im Vergleich zu Staatsschulen recht gute Erfolgsstatistiken
vorweisen können. Denn wo die Bereitschaft der Elternschaft
zum Mitlernen, Mittragen und Mitwirken derart gross ist,
erstaunt es nicht, dass die Kinder auch später bessere
Chancen bei der gesellschaftlichen Integration haben."
(Baumann-Bay, S.135)
Spielzeugverbote, Kleiderverbote, Medienverbote,
Berufsverbote
"Damit nämlich die heile Welt funktionieren kann und die
Kinder zur Schule passen (S.132), müssen die Eltern einige
Vorschriften punkto Lebensführung beachten und -
selbstverständlich auf freiwilliger Basis - auch befolgen:
-- [...] die 'richtigen' Spielzeuge [...] Filzstifte,
Kugelschreiber, Comicshefte, Fussbälle, Lego und anderes
Plastikspielzeug gehören schon mal nicht ins Kinderzimmer
(Baumann-Bay, S.133)
-- "Ritter, Prinzessinnen, Engel sind gleichzusetzen mit dem
'Guten'. Vor dem 'Bösen' aber werden sie bewahrt. Dieses
erscheint höchstens in symbolischer Form als Drachen oder
Böckchen, wobei das Kind sich nicht damit identifizieren
sollte. Für Anthroposophen ist bereits der Teddybär
problematisch, wie das Kind sich mit etwas Tierischem
verbinden könnte." (Baumann-Bay, S.153)
-- [...] die 'richtigen' Kleider [...] Bluejeans,
beschriftete T-Shirts und Leggins werden nicht gern gesehen
-- [...] aber schlimmer noch als all das zusammen sind
Fernsehen, Radio- und Kassettengeräte, insbesondere, wenn
sie die Übertragung von Pop- und Schlagermusik dienen.
Schliesslich ist diese Musik schädlich für die kindliche
Entwicklung
-- [...] Einelternfamilien: Die zerrüttete Ehe könnte sich
ja negativ aufs Kind auswirken. Am liebsten hat man Mütter,
die es sich erlauben können, brav zu Hause zu bleiben, die
Brot und Kuchen backen, Beeren pflücken, mit den Kindern
spazieren gehen und ihnen abends Märchen erzählen."
(Baumann-Bay, S.133)
"Klar, wer Waldorferziehung will, sollte die heile Welt auch
zu Hause praktizieren, sonst wäre es nur eine halbe Sache."
(Baumann-Bay, S.133)
Kurspflicht für Eltern
"Von Waldorfeltern wird noch einiges andere erwartet:
-- [...] Kurse
-- [...] gemeinsame Textarbeit (z.B. an einem Grundwerk
Steiners)." (Baumann-Bay, S.133)
Hilfspflicht für Eltern
"Erwartet wird ferner tätige Mithilfe
-- bei Bazaren
-- [...] [bei] besonderen Anlässen (Stand betreuen, Schule
putzen etc.)"
-- [...] Unterstützung bei der Sponsorensuche."
(Baumann-Bay, S.133)
Spionage durch den Lehrer
"Besonders der Klassenlehrer sollte im Elternhaus ein- und
ausgehen dürfen, damit er sich ein Bild von der Familie und
dem Milieu machen kann." (Baumann-Bay, S.134)
Fächerzwang
"Wer übrigens gemeint hat, die 'freien' Waldorfschulen in
'freier' Trägerschaft, wie es so schön heisst, garantierten
auch das Recht auf freie Mitsprache der Eltern bezüglich
interner Entscheidungen wie Unterrichtsgestaltung,
Fächerauswahl etc., wird sich eines besseren belehren lassen
müssen. [...]
So richtig frei werden sich wahrscheinlich nur diejenigen
Eltern fühlen, die selber Anthroposophen sind. Die andern
müssen ja erst einmal aufnehmen, lernen und sich anpassen."
(Baumann-Bay, S.134)
Der Intellekt ist "das Böse"
"Aus der Gleichung intelligent = böse leitet er [Steiner] in
der Folge sein Erziehungskonzept ab. Er fordert von der
Lehrerschaft, 'dass sie in ihrer Seele stark erfasst wird
von diesem Sorgenvollen für die Menschheit, welche
Versuchung der Intellekt mit sich bringt'!" (Baumann-Bay,
S.136; Steiner GA 296)
Intellekt als Ursache von Stolz - Stolz muss "abgelähmt"
werden
"Und warnend fährt er [Steiner] fort: 'Der Stolz,
den die gegenwärtige Menschheit auf den Intellekt
entwickelt, dieser Stolz, er könnte sich schwer rächen an
der Menschheit, wenn er nicht durch dasjenige abgelähmt
würde, was ich eben auseinandergesetzt habe, wenn er nicht
abgelähmt würde durch ein starkes, energisches Bewusstsein:
das Beste in mir als Mensch dieser und der folgenden
Inkarnationen ist, was ich in mir als den Christus-Impuls
finde'." (Baumann-Bay, S.136; Steiner GA 296)
Die Kinder sollen vor dem Intellekt "gerettet" und in ein
Christus-Bewusstsein übergeführt werden
"Und (S.136) er [Steiner] drückt damit den
Kerngedanken der Waldorfpädagogik aus: 'Man muss mit dem
Bewusstsein unterrichten, dass man eigentlich bei jedem
Kinde eine Rettung zu vollziehen hat, dass man jedes Kind
dahin bringen muss, im Laufe des Lebens den Christus-Impuls
in sich zu finden, eine Wiedergeburt in sich zu finden'
(Steiner GA 296).
Das also ist die geheime Mission der Waldorfschule: das Kind
vor dem Bösen, Unheilvollen, das durch den Intellekt in die
Welt gekommen ist, zu bewahren und es hinzuführen zum
Christus-Bewusstsein. Damit wird aber sogleich klar, dass
sich hier hinter der Fassade einer weltanschaulich
unabhängigen Erziehung eine christlich-bekenntnishafte
Gesinnung esoterischer Prägung mit einem selbstauferlegten
Heilsauftrag versteckt." (Baumann-Bay, S.137)
"Damit nämlich der böse Intellekt am Kind keinen Schaden
anrichtet, bemüht man sich nach Kräften, alles
Intellektuelle aus der Unter- und Mittelstufe zu verbannen.
Dazu gehört, dass man dem Kind möglichst keine Schulbücher
gibt. Dazu gehört aber auch, dass es so wenig als möglich
eigene Urteile fällt." (Baumann-Bay, S.138)
Das Kind soll nur konsumieren und nicht hinterfragen.
Steiner: "Es handelt sich nicht darum, dass das Kind über
alles sofort ein Urteil bildet, sondern dass es zwischen dem
7. und 15.Jahre das, was es aufnehmen soll, aufnimmt aus
Liebe, aus Autorität zum Erzieher." (Baumann-Bay 138;
Steiner GA 294, S.54)
Die Waldorf-Schulstruktur
-- 7-Jahre-Schritte: Einschulung mit 7, und dann 7 Jahre
derselbe Lehrer / dieselbe Lehrerin
-- im 9.Lebensjahr erste Fremdsprachen und Bruchrechnen und
Dezimalbruchlehre und Wegführen von der Idealisierung des
Lehrers: "Zwar soll der Lehrer noch als verehrungswürdige
Autorität angesehen werden, aber das Kind soll spüren, dass
seine Unschuld langsam aber sicher verloren geht bzw. dass
es sich nun etwas stärker inkarniert. Damit wird dem Kind
auf subtile Weise nahe gebracht, dass Erwachsenwerden nicht
nur eitle Freude ist."
-- mit 14 grosser Umbruch in die Oberstufe: "Vollends
ernüchternd ist dann der Übergang in die Oberstufe. Denn nun
verliert das Kind auch noch die Autorität, die es acht Jahre
lang bewundern durfte." (Baumann-Bay, S.154)
[nicht erwähnt: oder das Kind wird von einem
Arschloch-Lehrer erlöst, der es 7 Jahre lang unterdrückt und
diskriminiert hat bzw. auch von MitschülerInnen endlich
erlöst, die auf das Kind nur negativen Einfluss hatten].
Workaholic Steiner-Lehrer
Schulstoff von acht Jahren
"Man muss bedenken, dass der Waldorflehrer acht Jahre lang
dieselbe Klasse begleitet. Das bedeutet: -- [...] Schulstoff
von acht Jahrgängen beherrschen
-- [...] ohne Schulbücher zu benützen
-- [...] Märchen und Gedichte, die er vorträgt, auswendig
können sollte. Denn nach Steiner wirkt ein Lehrer wenig
überzeugend, wenn er seine Texte abliest." (Baumann-Bay,
S.139)
"Waldorfpädagogik ist somit eine lehrerzentrierte Pädagogik,
und sie will es auch sein." (Baumann-Bay, S.142)
Gestaltung des Unterrichts "bilderreich und stimmungsvoll."
(Baumann-Bay, S.142)
Meditation für die Christusverbundenheit
"Zweitens sollte der Waldorflehrer den Schulungsweg machen,
d.h. mindestens zweimal täglich meditieren" (S.139), und
davor und danach eine Einstimmung als "ein Sich-Verbinden
mit den Engeln, Erzengeln und Geistern des
anthroposophischen Himmels", insgesamt ein
"Sich-Vereinigen mit der Christuswesenheit: 'in diesem
aufrichtigen und ehrlichen Sich-sagen-können: <Nicht ich,
sondern der Christus in mir>, liegt die Möglichkeit, den
Intellekt nicht in Täuschung und in das Böse verfallen zu
lassen'." (Baumann-Bay, S.140; Steiner GA 296)
Analysepflicht bei den Kindern
"Eine weitere Verpflichtung des Waldorfpädagogen
besteht darin, die einzelnen Kinder zu beobachten, zu
beurteilen und zu kategorisieren [...] nicht in erster Linie
darum, ihre Leistungen in den einzelnen Fächern zu bewerten.
Nein, wichtiger ist die charakterliche und karmische
Analyse:
-- [...] Temperament
-- [...] Gang
-- [...] Wachstumsgeschwindigkeit
-- [...] Körperproportionen
-- [...] Zahnbildung
-- [...] Haar- und Gesichtsfarbe jedes einzelnen Kindes
[...] und daraus Schlüsse ziehen über
-- Charakter
-- vorige Inkarnation
-- Entwicklungsstand etc." (Baumann-Bay, S.140)
"Zu allem hat Steiner nämlich Angaben gemacht und gleich
gesagt, wie die Korrektur [des Steiner-Pädagogen] auszusehen
hat." (Baumann-Bay, S.140)
Verpflichtungen organisatorischer Art
Mitorganisieren von Monatsfeiern, Jahresfesten wie Ostern,
Johanni, Michaeli (S.140) und Weihnachten
-- Oberuferer Weihnachtsspiele einstudieren
-- Bazar organisieren
-- Renovationsarbeiten an den Gebäuden ausführen
-- wöchentliche Konferenzen
-- interne Konferenzmitgliedschaft zur "strategischen
Planung" der Schule (Baumann-Bay, S.141)
-- Geben von Konzerten oder Ausstellungen, um die Aussenwelt
in Steiner-Schulen zu locken (Baumann-Bay, S.161).
Kontakt zu den Steiner-Eltern
- Hausbesuche
- Weiterbildungskurse (Baumann-Bay, S.141)
Auch Steiner-Lehrer dürfen keine neuen Ideen haben
"Kreativität. Wenn junge Lehrkräfte neue Ideen
einbringen wollen, die nicht ganz Steiner-konform sind,
werden sie von älteren, erfahreneren frühzeitig auf ihre
Irrtümer hingewiesen. Und wenn das nichts nützt, wird in der
Konferenz (S.41) ein Vortrag Steiners
gelesen, der das in Rede stehende Problem erörtert.
So wird früher oder später auch der schlimmste Eigenbrötler
einsichtig. Denn Waldorfpädagogik ist schliesslich kein
Experimentierladen, sondern ein Weihedienst im Namen Rudolf
Steiners an der Menschheit, deren Seelen vor dem Bösen zu
retten sind." (Baumann-Bay, S.142)
Manipulationsprinzipien am Kind
Steiner:
"Wir verpflanzen in sie [die Kinderköpfe] Bilder, die zu
Keimen werden." (Baumann-Bay, S.145; Steiner: "Allgemeine
Menschenkunde", GA 293, S.44)
Baumann-Bay:
"Gedankenkeime der anthroposophischen Weltanschauung, könnte
man hier ergänzen." (S.145)
"Die beiden 'Zauberworte' in der Unter- und Mittelstufe
heissen denn auch 'Autorität' und 'Nachfolge', was so viel
bedeutet wie: Der Lehrer macht seine Ausführungen, und die
Kinder hören zu, sprechen nach oder illustrieren malerisch
das Gehörte." (Baumann-Bay, S.142)
Ziel ist das "naiv-staunende Kind, das an den Lippen des
Lehrers hängt." (Baumann-Bay, S.142)
"Sie [die anthroposophische Pädagogik] hat unserer Meinung
nach den typischen Charakter einer orthodox religiösen
Erziehung. Böse und gut werden säuberlich getrennt, wobei
das Gute romantisierend überhöht und das Böse (S.153) als
wesensfremdes Element ausgeschieden wird. Da diese
Unterscheidung aber willkürlich und weltfremd ist, wird am
Ende nur der Schein (des Guten) gezüchtet. Menschen, die so
erzogen wurde, können leicht zu Scheinheiligen werden, die
ihre triebhaften Seiten verdrängen bzw. unbewusst ausleben."
(Baumann-Bay, S.154)
"Dass Kinder sich mit derlei 'hintergründigen' Betrachtungen
leicht bannen lassen, steht wohl ausser Zweifel. Es ist der
Reiz des Vielschichtigen, bloss Angedeuteten, der auch
Erwachsene an der Anthroposophie fasziniert. Die Frage ist
nur, ob Eltern, die nicht Anthroposophen sind, eine derart
suggestive Erziehung gutheissen können." (Baumann-Bay,
S.145)
Der Lernstoff nach Steiner
"In den Epochenheften von Waldorfschülern verschwimmen die
Grenzen zwischen Dichtung und Wahrheit." (Baumann-Bay,
S.144)
"Über die Auswahl der Texte, die übrigens nicht nur von
Goethe und Schiller stammen, sondern öfters auch von Steiner
und seinen Nachfahren, werden dem Kind anthroposophische
Inhalte und Denkweisen nahegebracht. Auffällig oft hört man
da Steiners Dreigliederungsideen, seine Karma- und
Reinkarnationslehren oder seine Weltentwicklungstheorien
durchklingen. [...]
Das Kind soll sich langsam an die Sprache der Anthroposophen
gewöhnen, sie als vertraut erleben. Die typischen
Redewendungen Steiners, die in un- (, S.143) eingeweihten
Ohren fremd und schwülstig tönen, werden durch tägliches
Einüben geläufig und erwecken später heimatliche Gefühle.
Was hier von manchen als Moralerziehung gepriesen wird,
grenzt in Wirklichkeit haarscharf an das, was man als
Indoktrination mit sektiererischem Gedankengut bezeichnen
kann." (Baumann-Bay, S.144)
"Im Geschichtsunterricht z.B. wird der Unterschied zwischen
historisch erwiesenen Tatsachen und bloss Legenden- oder
Gleichnishaftem kaum erkennbar. [...] Von Atlantis wird
beispielsweise so gesprochen, als wäre seine Existenz
historisch erwiesen." (Baumann-Bay, S.144)
"Naturkundeunterricht. Ein Beispiel: [...] Der Tintenfisch
wird nämlich deshalb so genau beschrieben, weil er Steiners
merkwürdigen Anschauungen zufolge dem menschlichen Haupt
ähnlich ist. Anhand dieses Gleichnisses soll dem Kind
klargemacht werden, dass es auf sein Oberstübchen nicht
allzu stolz sein sollte. Steiner wörtlich: 'Es ist ein
Vorurteil, dass die Menschen just ihren Kopf für das
Vollkommenste halten.
Der Kopf ist zwar sehr kompliziert ausgestattet, aber es ist
eigentlich nur ein umgewandelter Tintenfisch, ich meine, ein
umgewandeltes, niederes Tier. (...) Es führt den Menschen
nur zum ein- (, S.44) geimpften Hochmut, wenn man ihm
fortwährend beibringt, dass er durch seinen Kopf das
vollkommenste Wesen auf der Welt ist'." (Baumann-Bay, S.145;
Steiner GA 294, 7.Vortrag)
Charaktermanipulation am Kind und "Austreiben" von
Schwächen
"Waldorflehrer verstehen sich als Inkarnationshelfer. Für
sie zählt in erster Linie, dass die Kinder, die sie betreuen
und begleiten, reif werden für den heute so dringend
notwendigen anthroposophisch-christlichen Impuls. Erziehung
muss deshalb vorab Charaktererziehung sein. Und die
Beurteilung des Kindes sollte sich danach richten."
(Baumann-Bay, S.146)
-- keine Leistungen mit Notenbewertung, aber Beurteilung des
Charakters und Verhaltens (, S.45), von "Tugendhaftigkeit
und Lernwillen" (, S.46), mit "moralisierenden Sprüchlein"
(Baumann-Bay, S.148)
-- der Lehrer darf der SchülerIn einen Spiegel vorhalten
-- Schwächen der Schüler diagnostizieren und "behandeln" mit
Hilfe der Temperamentsbestimmung gemäss den 4 Temperamenten
von Hippokrates: Sanguiniker, Melancholiker, Phlegmatiker
und Choleriker (Baumann-Bay, S.146).
-- Affinität herstellen zwischen den vier Temperamenten und
den vier Grundrechenarten (Baumann-Bay, S.148; Steiner GA
295, S.45)
-- Erkennen des Charakters des Kindes durch Analyse des
Gangs des Kindes (S.48)
-- Deutung von Zahnstellungen (Baumann-Bay, S.148)
-- "Dabei masst sich der Lehrer an, Psycho- und
Reinkarnationstherapeut zu sein, und das ganz ungefragt."
(Baumann-Bay, S.150)
Die Quelle Hellwig zu den 4 Temperamenten
Baumann-Bay:
"So kann [Heiner] Ullrich [...] in seinem
Buch "Waldorfpädagogik und okkulte Weltanschauung" [...]
überzeugend nachweisen, dass die Angaben Steiners zu den
Temperamenten und der Temperamente-Erziehung, die ja in der
Waldorfpädagogik eine wichtige Rolle spielen, bis in
einzelne Formulierungen (S.194) hinein der
populärwissenschaftlichen Literatur seiner Zeit entnommen
sind. Dabei scheinen es Steiner besonders zwei Bücher von Bernhard
Hellwig angetan zu haben ("Die vier Temperamente bei
Kindern" und "Die vier Temperamente bei Erwachsenen",
Hellwig 1889 und 1890), in denen unter anderem auch Hinweise
zu finden sind, wie man den einzelnen Temperamenten zu
begegnen hat.
Ullrich kommt zum Schluss: 'Die theoretisch gänzlich
anspruchslosen Darlegungen Hellwigs weisen (...) die
frappantesten Ähnlichkeiten mit den Ausführungen Steiners
aus den Jahren 1908/1909 auf; sie gehen bis in den Wortlaut
hinein.
" Der einzige Unterschied zwischen Steiner und Hellwig
bestehe darin, dass Hellwig forderte, Kinder mit
entgegengesetzten Temperamenten zusammenzubringen, während
Steiner das Umgekehrte veranlasste, nämlich Kinder mit
gleichen Temperamenten in Gruppen zusammenzusetzen."
(Baumann-Bay, S.195)
[Fast gar nichts hat Steiner also aus dem Jenseits bezogen,
was die Kindermanipulation angeht].
Temperamentsbestimmung und Inkarnationsbestimmung nach
dem Gang des Kindes
"Mit der Analyse des Gangs des Kindes hat der
Waldorflehrer "tiefe Blicke in das Schicksal eines
Menschen." (Baumann-Bay, S.148)
"Wenn immer möglich versucht der Waldorflehrer solche
Einseitigkeiten [Lernschwächen, einseitige Betätigung der
intellektuellen Kräfte, Schwerpunkte je nach Temperament] zu
korrigieren." (Baumann-Bay 149)
[nicht erwähnt: Die Charaktermanipulation ist ein geistiger
Krieg des Lehrers gegen die SchülerInnen!].
Auftreten auf die Fussspitzen heisst: das Kind ist
lernschwach
"Kinder beispielsweise, die dazu neigen, mehr mit
den Fussspitzen als mit den Fersen aufzutreten, haben nach
Steiner ihre frühere Inkarnation nur flüchtig durchlaufen.
Er [Steiner] sagt dazu: 'Man wird bei ihnen nicht viel
herausholen können; man wird darauf sehen müssen, dass man
viel in ihrer Nähe macht, damit sie eben (S.148) auch viel
nachmachen können." (Baumann-Bay, S.149; Steiner GA 311,
S.29-30)
[nicht erwähnt: Es besteht die Gefahr, dass das Kind gar nie
selbständig arbeiten lernt].
Auftreten auf den Fersen heisst: das Kind hat keine
Lernschwierigkeiten
"Umgekehrt die Kinder, die fest auftreten. Sie
standen nach Steiner fest drin im Leben der vorigen
Inkarnation und brauchen deshalb heute nicht so viel
Unterstützung von Seiten des Lehrers." (Baumann-Bay, S.149)
[nicht erwähnt: Gefahr der Vernachlässigung].
Deutung von Zahnstellungen
"Schlechte Zähne deuten auf schlechte Bildekräfte
und diese wiederum auf Denk- und Lernschwierigkeiten."
(Baumann-Bay, S.149)
Deutung von Körperwachstum
"Zu rasches Körperwachstum weist auf einseitige
Betätigung der intellektuellen Kräfte." (Baumann-Bay, S.149)
Sitzordnungsvorschriften nach Temperamenten - negative
Eigenschaften sollen sich "ablähmen"
"Die praktische Anwendung sieht wie folgt aus: Wenn der
Lehrer eine neue Klasse übernimmt, bemüht er sich, innerhalb
der ersten paar Wochen das Temperament jedes einzelnen
Kindes zu bestimmen. Dazu beobachtet er Verhalten,
Physiognomie und Körperbau. Sobald er dann alle Schüler
eingeteilt hat, setzt er sie in Gruppen zusammen, ohne ihnen
allerdings den Grund dafür zu nennen
[und zerstört dadurch erste gewachsene Freundschaften unter
den Kindern].
Bei Steiner hört sich das so an: 'In unserer
Waldorfschul-Pädagogik wird auf das Durchschauen des Kindes
nach diesen Temperamenten ein grosser Wert gelegt, schon bei
der Sitzordnung, die wir in der Klasse haben.
Wir versuchen herauszubekommen, welches zum Beispiel die
cholerischen Kinder sind; die setzen wir zusammen, dann
haben wir sie beisammen, und dem Lehrer ist es dann auch
möglich zu wissen: dort in der Ecke hat er die cholerisch
veranlagten Kinder, in einer andern Ecke sitzen z.B. die
Phlegmatiker, irgendwo in der Mitte sitzen die Sanguiniker,
und wieder woanders sitzen die Melancholiker beisammen'."
(Baumann-Bay, S.146; Steiner GA 311, 7.Vortrag, S.128)
Wenn der Lehrer eine falsche Bestimmung macht, so betrügt er
das Kind nicht nur um seine freie Wahl der Sitzplatzes,
sondern auch Steiner um seinen "Auftrag". Baumann-Bay:
"Ob er [der Waldorf-Lehrer] sich mit seiner Einschätzung
irrt, kann niemand kontrollieren. Auf sich selbst gestellt,
darf er machen, was er will." (Baumann-Bay, S.150)
"Zum einen soll Gleiches auf Gleiches therapeutisch (S.146)
wirken. 'Denn (...) die Phlegmatiker werden sich durch
dieses Beisammensitzen mit der Zeit so langweilig, dass sie
sich diese Langeweile dadurch austreiben wollen, dass sie
sich aneinander abreiben. Und die Choleriker wieder puffen
sich gegenseitig so viel, dass es nach einiger Zeit damit
sehr viel besser wird. Ebenso ist es bei den Sanguinikern
mit ihrem zappeligen Wesen. Und die Melancholiker wiederum
sehen, wie sich Melancholie bei dem andern gibt."
(Baumann-Bay, S.147; Steiner GA 311, 7.Vortrag, S.128)
[nicht erwähnt: Ganze Gruppen können dann in corpore den
Klassenunterricht unmöglich machen, und die Kinder halten
sich gegenseitig im Temperament].
"Zweitens ermöglicht diese Sitzordnung dem Lehrer, die
Temperamente in verschiedener Weise anzusprechen. Steiner
sagt dazu im Lehrerkurs:
'Wir wenden uns, wenn wir etwas aufzuzeigen haben, was
besonders auf die Sinne wirken soll, mit besonderer
Aufmerksamkeit an die sanguinische Gruppe. Wenn wir
irgendeine Reflexion über das. was angeschaut wurde,
anstellen, dann wenden wir uns an die melancholischen
Kinder'. [...]
Das melancholische Kind wird in seinem Hang zum Grübeln
gespiegelt, in der Absicht, 'dass dann diese Anlage, in die
es eingespannt ist, sich allmählich ablähmt und sich mit den
anderen Temperamenten harmonisiert." (Baumann-Bay, S.147;
Steiner GA 311, 7.Vortrag, S.128)
Unterricht je nach Temperamenteinteilung - der
Steiner-Lehrer wird für das Kind unberechenbar
"Damit also das Kind erlöst wird von seiner Einseitigkeit,
muss der Lehrer zum Chamäleon werden. Steht er vor einem
Schüler, den er als Grübler einschätzt, so soll er selber
ein bisschen grüblerisch werden. Steht er vor einem
oberflächlichen, soll er selber den Oberflächlichen mimen.
Wir überlassen es den Lesenden, sich diese merkwürdige
Spiegelungstechnik vorzustellen. (Baumann-Bay, S.147)
[Merkwürdig schon deshalb, weil nach Steiners Theorie Kinder
durch Nachahmung lernen. Demnach müsste es ihr Temperament
ja noch verstärken, wenn sie stets einen Lehrer sehen, der
sie spiegelt].
[nicht erwähnt:
Unberechenbarer Lehrer ergibt unberechenbare Kinder.
Zweitens werden menschenrechtlich orientierte Eltern
ausserdem kein Verständnis dafür haben, weswegen sich der
Lehrer beim einen Kind so, bei anderen Kindern anders
verhält. Das ganze Klassenklima und Schulklima wird labil
und unsicher].
"Der Lehrer hat auch im Fach Rechnen die Möglichkeit, den
Schüler in der 'richtigen', d.h. seinem Temperament gemässen
Art einzubeziehen. [...] Nehmen wir einmal an, Sie wären ein
Kind mit traurigem Gesichtsausdruck und magerem Körper
gewesen [...] Er [der Steiner-Lehrer] hätte Sie immer dann
angeschaut, wenn er über das Leiden anderer Menschen
gesprochen oder wenn er das Subtrahieren erklärt hätte."
(Baumann-Bay, S.148)
"Und am Ende des Schuljahres hätten Sie ein Zeugnis
bekommen, in dem die Vor- und Nachteile ihres Wesens bis in
alle Details dargestellt worden wären." (Baumann-Bay, S.148)
[nicht erwähnt: das, was der Lehrer als positiv oder
negativ erachtet].
"Und Sie hätten ein moralisierendes Sprüchlein bekommen, das
Sie im folgenden Schuljahr einmal wöchentlich vor der Klasse
hätten aufsagen müssen." (S.148)
[nicht erwähnt: Dadurch macht sich der Lehrer alle seine
Schüler zu Feinden und es entwickelt sich unterschwelliger
Widerstand bei Kind wie bei Eltern].
"Nur eines hätten Sie nie erfahren, nämlich dass Sie als
Melancholiker eingeschätzt worden sind."
[nicht erwähnt: Eventuell ist das Kind 7 Jahre lang ins
falsche Temperament eingeteilt worden].
Schwierigkeiten der Waldorf-Lehrer mit der
Temperamenten-Sitzordnung
"In der Waldorfschulpraxis bereitet aber gerade dieses
Zusammensetzen gleicher Temperamente den Lehrern einige
Schwierigkeiten. Dies belegt eine Befragung von
Waldorflehrern, die Heiner Barz in seinem Buch "Kindgemässes
Lernen" anführt.
Die Möglichkeit, die Sitzordnung im Klassenzimmer gemäss der
Temperamente zu gestalten, wurde zum Teil sogar sehr
kritisch beurteilt: In der Praxis erwiese es sich als
unmöglich, alle Choleriker auf einen Haufen zu setzen."
(Baumann-Bay, S.195; Barz 1996, S.76) -
Somit wird ausgerechnet das, was original Steiner ist, im
Nachhinein zum Problem." (Baumann-Bay, S.195)
Strafmethode Beschämung
Es existiert ein sehr grosses und von Lehrer zu
Lehrer sowie von Schule zu Schule variiertes Spektrum an
Strafmassnahmen, keine allgemeingültige Praxis (Baumann-Bay
150):
-- "Körperstrafen nicht gänzlich verpönt [...] unartige
Kinder an den Haaren oder an den Ohren zu ziehen, hört man
unter Waldorflehrern immer wieder
-- Schubser, Stösse oder Ohrfeigen
-- Strafen, die das Kind beschämen, z.B. das altbekannte in
die Ecke stehen oder sich auf einen Stuhl stellen müssen
etc.
-- auch Moralpredigten
-- wie oft und wie hart gestraft wird, variiert von Lehrer
zu Lehrer und hängt wohl auch von deren individuellem
Geschick und der Zusammensetzung der Klassen ab."
(Baumann-Bay, S.151)
Hoffnungslose Fälle
"Einseitigkeiten zu korrigieren. Dass dies nicht immer
gelingen kann, dass es auch ganz hoffnungslose Fälle gibt,
damit rechnete bereits Steiner." (S.149)
Steiner behauptet, abnorme Kinder, z.B. Mädchen, die nicht
gerne Märchen oder Geschichten hören wollen, seien "mit
nicht der Menschenklasse angehörigen Wesenheiten ausgefüllt
[...] sondern die Menschenform wird ausgefüllt von einer Art
Naturdämon." (Baumann-Bay, S.149; Steiner GA 300, Bd.1,
S.70)
[Das heisst: Kinder, die sich aus anthroposophischer Sicht
abnorm verhalten, sind für Steiner keine Menschen, sondern
eher Tiere].
Für diese abnormen Menschen will Steiner aber keine Schule
einrichten: "Man kann nicht eine Dämonenschule errichten."
(Baumann-Bay, S.149; Steiner GA 300, Bd.1, S.70)
Engelchen bleiben keine Engelchen
Die "schöne Welt", die nur brave Kinder produziert, gibt es
nicht: "Diese Erziehung zum Guten klappt nur halb. Auch
Waldorfkinder plagen insgeheim Insekten oder zerstückeln
Regenwürmer. Auch gegenüber Erwachsenen können sie zuweilen
sehr freche sein. Oder sie schliessen sich in Banden
zusammen und wagen Streiche, die ziemlich bedenklich sind.
Doch auch wenn sie ungezogen sind, verstehen sie es gut,
sich so naiv zu geben, dass man ihnen verzeiht. [...]
Auch wenn sie noch so verwildert sind, auch wenn sie sich
einiges Problematische erlauben, wirken sie stets wie
strahlende Engelchen. Und sie wirken nicht nur so, sie
glauben auch selber daran." (Baumann-Bay, S.153)
"Je mehr ihnen [den Steiner-Kindern ab ca. 13 Jahren]
bewusst wird, dass sie eine Sonderbehandlung genossen haben,
desto grösser wird das Bedürfnis, das ihnen anhaftende
Heile-Welt-Image abzustreifen und den andern Menschen zu
zeigen, dass sie auch anderes können, als nur verschwommene
Pflanzenfarbenbilder zu malen.
Der Lebenshunger und das Nachholbedürfnis von
Waldorfjugendlichen ist im allgemeinen immens und erstreckt
sich auf alle möglichen und unmöglichen Gebiete. Selbst die
Sexualität, von der Steiner sagte, dass es eigentlich
'krankhaft' sei, wenn darüber vor dem 20./21. Lebensjahr
gesprochen werden müsste, wird im Eifer des Erkundens schon
Jahre vorher ausprobiert." (Baumann-Bay, S.155)
15.
"Anthroposophische"
Schulfächer
Eurythmie, das "kranke Kind"
Steiner "war nebenbei gesagt wohl auch der einzige, der es
vermied, selbst zu tanzen. Mit der jungen Lory Smits als
Versuchskaninchen arbeitete er energisch an seinen Ideen,
bis die neue Bewegungskunst (105) langsam aber sicher
Gestalt annahm." (Baumann-Bay, S.106)
"Vielmehr stellte er [Steiner] sich eine Gebärdenkunst vor,
die Übersinnliches zum Ausdruck bringt. Zu musikalischen
Werken und Gedichten vorgetragen, sollte sie das Geistige
sichtbar machen, das hinter Musik und Sprache wirksam ist.
Was der hellseherische Blick an Ätherbewegungen sieht, wenn
er jemanden sprechen oder singen hört, das sollte auf den
ganzen Menschen übertragen werden.
Dabei schwebte ihm vor, dass seine Eurythmisten ihre
Wesensglieder dahingehend verschieben, dass physischer Leib
und Ätherleib von Astralleib und Ich so dirigiert würden wie
eine Marionette von einem Puppenspieler.
Die eurythmischen Tänzer sollten in ihren Zeitleib 'mit
unsichtbaren Fangarmen' eingreifen und den Zeitenstrom so
stauen, dass Bilder und Imaginationen entstehen. Dieser
Kunst sollte nichts Willkürliches anhaften. Sie sollte frei
sein von subjektiven Impulsen." (Baumann-Bay, S.106)
Gebärden: "die das das Geistig-Übersinnliche des
betreffenden Lauts, Tons und Intervalls zum Ausdruck bringen
sollte", von a bis z, alle Zahlen, alle Intervalle (S.106),
auch Bewegungen für Seelen- und Tierkreisgebärden, auch
"Bewegungen für Präpositionen, für Pausen, für Taktstriche,
für Farben usw., entsprechend können alle Texte
eurythmisiert werden (S.107).
Für Texte müssen die Zeichen verkürzt werden, so dass jeder
verkürzen kann, wie er will: "Denn wenn man nur noch einen
Laut pro Wort oder gar pro Zeile macht, kommt die Willkür
über die Hintertür wieder herein. Und wenn man die Laute nur
andeutet, ist nichts mehr erkennbar. Die Anthroposophen
stört das allerdings nicht. Sie trösten sich mit dem
Gedanken, dass der zukünftige Mensch viel beweglicher sein
wird als der heutige, und dass dieser dann solche
Bewegungsabläufe mit links ausführen wird." (Baumann-Bay,
S.108)
Hilfsmittel zur Verzauberung des Publikums: Farben, Seide
und Schleier, "Farben- und Schleierkünste", Ausführung aber
mit "verkrampften Gesichtern von Bühneneurythmisten während
ihres Tanzens", um die Ernsthaftigkeit der geistigen
Dimension zu demonstrieren (Baumann-Bay, S.109).
Auch die Eurythmie ist nicht weiter entwickelbar, denn "wo
die Verpflichtung Steiner gegenüber so gross ist, da wäre
eigene Kreativität höchstens störend." (Baumann-Bay, S.110)
Die Verbreitung der Eurythmie ist darauf zurückzuführen,
"dass die Anthroposophen sie pflegen wie ein krankes Kind
und überall eigene Bühnen bauen, um sie aufzuführen.
Andererseits lockt (S.110) die Eurythmie viele Halbkünstler
an, die die Bequemlichkeit schätzen, etwas darstellen zu
können, ohne selber suchen und Neues entwickeln zu müssen."
(Baumann-Bay, S.111)
Melodie, die nicht aus dem "Jenseits" stammt
"Ein weiteres belegtes Beispiel [für eine Element,
das Steiner von anderen Menschen übernommen hat] findet sich
im Toneurythmiekurs. Steiner gab hier im vierten Vortrag
eine kleine Melodie, um daran seine Ansichten über Takt und
Motivik zu entwickeln. Viele Eurythmisten glauben, Steiner
sei hier zum Komponisten geworden. Wer aber die Sache näher
untersucht, wird wieder in der (Baumann-Bay, S.195)
zeitgenössischen Literatur fündig.
Diesmal war es Hugo Riemann, von dem Steiner sich
inspirieren liess. In dessen Buch "Grundriss der
Musikwissenschaft" (Riemann 1915) ist just das erwähnte
Notenbeispiel abgedruckt, das Steiner bescheiden als "etwas
hausbacken" bezeichnete." (Baumann-Bay, S.196; Steiner GA
278, 4.Vortrag, S.58)
Sprachgestaltung
-- mit Buchstabencharakteren (S.112)
-- mit "Übungen für den Atem, für die Silbengliederung, den
Rhythmus und die verschiedenen Tempi" (Baumann-Bay, S.112)
-- mit völlig irrigen Assoziationen wie z.B. Stosslaute =
Erde, Blaslaut = Feuer etc.
-- jedes Tierkreiszeichen soll seinen "passenden Laut" haben
-- das Alphabet von a bis z soll den ganzen Menschen
darstellen. Steiner: Wenn wir
tatsächlich vom a bis zum z gehen könnten in der
Lautformulierung, wenn wir dies so zuwege brächten, dass das
a stehenbleiben würde bis zum z, und das Ganze würde sich in
der Luft abbilden, was wäre denn das? (...) - Das wäre die
Form des menschlichen ätherischen Leibes." (Baumann-Bay,
S.113)
-- "die Laute werden übrigens auch zu Hilfe genommen, wenn
es um die Charakterisierung einzelner Rollen oder
Textpassagen geht. Damit zum Beispiel ein
Text möglichst teuflisch klingt, wird er in der Stimmung des
S-Lautes gesprochen. Will man eine offene, staunende
Stimmung erreichen, färbt man das Ganze mit einer
A-Stimmung. So tönt am Ende der Faust anders als Mephisto.
Und Gretchen anders als Helena." (Baumann-Bay, S.114)
Sprachgestaltung verzerrt die Werke, die damit rezitiert
werden (Baumann-Bay, S.114).
Die Sackgasse der Sprachgestaltung: "Die hohen,
überpersönlichen Ansprüche, die aber letztlich durch ein
rezepthaftes Gestalten nach den Angaben Steiners
verwirklicht werden, führen eher zum Tod der Sprache als zu
ihrer Verlebendigung." (Baumann-Bay, S.115)
Farbenmalen
Malprinzip der Anthroposophie: "Der Anthroposoph malt nicht,
was er draussen in der Natur sieht. Er malt auch nicht, was
er empfindet. Nein, er malt, was die Farben wollen. Von
ihnen lässt er sich führen. [...] Wenn man mit einem Pinsel
dem Willen der Farben folgt, erhält man genau das, was
Anthroposophen so schätzen, nämlich ein Kunstwerk, das frei
ist von kleinmenschlichen Trieben und Gefühlen."
(Baumann-Bay, S.116)
Üben von Hellsichtigkeit, Meditation: "Anthroposophisch
malen heisst aber auch, sich selbst als Person
zurückzunehmen, um geistig Wesenhaftes (S.117) sich
ausdrücken zu lassen. So gesehen ist diese Malerei ein
Erüben einer künftigen Hellsichtigkeit. Man versucht
intuitiv, verborgene Welten sichtbar zu machen. So wird
Malen zum Meditieren mit Farben." (Baumann-Bay, S.118)
Farbendoktrin: "Gelb z.B. wolle ausstrahlen, Blau sich nach
aussen verkrusten. Rot aber wolle in sich stabil bleiben."
(Baumann-Bay, S.117)
Vorgegebene Motive durch die Farbendoktrin: "Wer also seinen
Pinsel vom Willen des Gelbs führen lässt, wird die Farbe in
der Mitte dicht auftragen und nach aussen verfliessen
lassen. Wer dagegen Blau wesensgerecht zu malen
beabsichtigt, wird es in der Mitte heller lassen und nach
aussen hin verdichten. Und Rot, das der Theorie zufolge
weder nach aussen noch nach innen strahlen will, trägt man
am besten gleichmässig dicht auf. So entstehen fast von
selbst herrlich strahlend-gelbe Sonnen, umhüllend-blaue
Gewänder und glühende rote Rosen. Und wo blaue Gewänder,
gelbe Sonnen und rote Rosen sich treffen, ist es nur noch
ein kleiner Schritt zu Maria und dem sonnengleichen
Christuskind.
Wer das Prinzip einmal durchschaut hat, kann fast alles aus
der Farbe schöpfen. Fleissige Zwerge mit roten Zipfelmützen,
lichthafte Engelwesen, blau-weiss schimmernde Kristalle,
dunkelgrüne Tannenwälder, all das ist nur eine Frage der
richtigen Farbwahl. Und damit das Ganze auch esoterisch
genug aussieht, werden die Farben in wässriger Lösung
aufgetragen." (Baumann-Bay, S.117)
Die Steiner-Malerei in der Sackgasse: "Sie [die
Steiner-Malerei] will nämlich nicht einfach nur als neue
Stilrichtung gelten, sondern den Weg vorzeichnen, den die
Künstler der Zukunft zu gehen haben. [...]
Nicht das Individuum zählt, sondern der übergeordnete
Menschheits-Entwicklungsgedanke. Der anthroposophische Maler
fragt nicht: Was möchte ich malen? Nein, er soll sich
fragen: Wie muss man in der heutigen Zeit, in der die
Bewusstseinsseele entwickelt wird, malen? Und weil diese
Frage letztlich nur Steiner beantworten kann, muss man sich
als Maler an ihm orientieren.
So gesehen ist anthroposophische Malerei kein Fortschritt,
sondern schon eher ein Rückschritt in mittelalterliche
Verhältnisse. Ein Rückschritt in eine Zeit, als der Künstler
noch eingebunden war in ein Wertesystem, das von der Kirche
vorgegeben wurde." (Baumann-Bay, S.119)
Anthroposophische Baukunst
Hauptelement: das "Abkanten" rechter Winkel (Baumann-Bay,
S.123).
Die Sackgasse der Steiner-Architektur von heute:
"Leider aber zeigt die Entwicklung dieser Kunst von ihrem
Beginn bis in die Gegenwart hinein ähnliche
Dekadenzerscheinungen wie die anthroposophische Grafik.
Während die Entwürfe Steiners noch einen expressionistischen
Mut erkennen lassen, wirken heutige Bauten oft etwas plump
und in ihren Formen erstarrt [...] eine Tendenz in Richtung
Normierung." (Baumann-Bay, S.123)
Das Gleichnis vom Gugelhupf
"Dabei wollte Steiner, dass alle Teile ihre
Funktion in künstlerischer Weise aussprechen. Tragende und
lastende Elemente zum Beispiel sollten ihr Tragen und Lasten
sichtbar machen. Aber auch das Gebäude als Ganzes sollte
Ausdruck dessen werden, was es beherbergt. Über das erste
Goetheanum sagte er in einem Vortrag am 7.Juni 1914 (Steiner
GA 286):
'Der ganze Bau ist wirklich - verzeihen Sie diesen trivialen
Vergleich - nach dem Prinzip des Gugelhupfes, des
Napfkuchens gebildet, aber so, dass nicht ein Kuchen sich
darin bildet, sondern Geisteswissenschaft ihn erfüllt mit
all ihrem Heiligen und ihrem Hehren, das uns beseelt. (...)
so dass wir jetzt in den Innendekorationen wirklich
lebendige Ätherformen haben und wir empfinden: dasjenige,
was leben soll in solchem Raume, muss wirklich hier sich so
abdrücken. Wahrhaftig, es kann nicht anders sein'."
(Baumann-Bay, S.124)
Die geistige Aufgabe der Architekten
"Der Architekt sollte sich einfühlen in die
vielfältigen Aufgaben des Gebäudes. Er sollte ein Gespür
dafür entwickeln, wie die Teile zum Ganzen stehen. Und er
sollte sich einfühlen in die dreigliedrige Menschenform,
denn schliesslich baut er ja als Mensch für Menschen."
(Baumann-Bay, S.124)
Die Sackgasse der Steiner-Architektur
"Tatsache ist aber, dass nicht nur er [Steiner],
sondern auch seine Nachfolger kaum mit Pionierleistungen
aufwarten können, was die aktive oder passive Wärmedämmung
anbelangt. Hinter den unkonventionellen Fassaden
anthroposophischer Häuser verbirgt sich sehr oft eine
konventionelle Bauweise mit konventionellen
energietechnischen Einrichtungen.
Zwar werden neuerdings Anstrengungen unternommen, dieses
Manko zu beheben, aber im Vergleich mit den heutigen
Möglichkeiten sind die Resultate noch immer recht spärlich.
Nullenergiehäuser sind bei Anthroposophen noch kein Thema.
Die Form ist letztlich wichtiger als die Substanz."
(Baumann-Bay, S.125)
16.
Berufswahl von
Absolventen von Steiner-Schulen
-- Traumberufe werden z.T. hartnäckig verfolgt (Baumann-Bay,
S.156)
-- die erworbene Vielseitigkeit wird zum Problem, sich auf
einen Beruf zu konzentrieren, so dass die Absolventen sich
zum Teil selbst überfordern (Baumann-Bay, S.157)
-- Karrieren innerhalb der Waldorf-/Steiner-Hierarchien
verlaufen in der Regel reibungslos (S.158), solange das
Gedankengebäude von Steiner nicht verändert oder
konkurrenziert wird (Baumann-Bay 158-159)

17.
Anthroposophische
Medizin
"Anthroposophische Medizin ist ein Zwitterwesen, halb
Schul-, halb Alternativmedizin." (Baumann-Bay, S.167)
Alle Menschen, die keine Anthroposophen sind, sind gemäss
Steiner kranke Menschen
Baumann-Bay:
"Nach Steiners Auffassung ist nämlich der Mensch von Geburt
an ein krankes Wesen, das geheilt werden muss. [...]
Im Unterschied zu andern Anbietern alternativmedizinischer
Methoden, die froh sind, wenn sie die Gesundheit eines
Patienten erhalten bzw. wiederherstellen können, erhebt die
anthroposophische Medizin - und mit ihr die
anthroposophische Pädagogik - den Anspruch, schlichtweg DIE
Gesundheit zu spenden bzw. der kranken Menschheit
zurückzugeben." (Baumann-Bay, S.178)
[also eine Heilslehre religiösen Ausmasses wie das
Christentum oder der Islam].
Steiners Weltwarnung an alle anthroposophischen
Mediziner, die Welt zu heilen
Steiner:
"Ihr könnt viel für Euch dazu tun, aber auch viel tun für
die Welt und für die kranke Menschheit, wenn Ihr das, was
Ihr jetzt gehört habt, nicht als etwas bloss Vorübergehendes
betrachtet, sondern als Ausgangspunkt für das, wozu Ihr ja
einen so ausserordentlich guten Anfang gemacht habt", rief
Steiner seinen Medizinstudenten zu. Damit aber offenbart die
"Anthroposophie", die ja eigentlich "Weisheit des Menschen"
heisst, wie wenig Vertrauen sie letztendlich in den Menschen
setzt." (Baumann-Bay, S.178; Steiner GA 316, S.137)
Steiner gegen den Rest der Medizin, gegen Psychoanalyse
"Ohne Kenntnis der wahren Ursachen der Krankheiten, wie sie
seine Geisteswissenschaft enthüllte, räumte er der
naturwissenschaftlich orientierten Medizin, aber auch der
damals neu entstehenden Psychoanalyse, wenig
Entwicklungschancen ein.
Über die Psychoanalyse sagte er z.B., sie sei
'Dilettantismus im Quadrat, weil der Psychoanalytiker weder
die Seele, noch den Geist, noch den Körper, noch den
Ätherleib kennt'. Er wisse 'überhaupt nicht, was da
vorgeht'." (Baumann-Bay, S.167; Steiner GA 317, S.79)
Medizintheorie zwischen Ätherleib und Astralleib
"Krankheit wird auf ein gestörtes Gleichgewicht der
sinnlichen und übersinnlichen Wesensglieder zurückgeführt.
[...]
'Er [der Mensch] muss als Gesunder aus diesen Gliedern
heraus angeschaut; er (168) muss als Kranker in dem
gestörten Gleichgewicht dieser Glieder wahrgenommen; es
müssen zu seiner Gesundheit Heilmittel gefunden werden, die
das gestörte Gleichgewicht wieder herstellen'."
(Baumann-Bay, S.169; Steiner GA 27, S.19)
"Nach anthroposophischer Anschauung bilden ausserdem der
Ätherleib und der Astralleib eine Polarität, wobei letzterer
eher der krankmachende Pol, der Ätherleib hingegen der
gesundmachende darstellt. Über den Ätherleib sagte Steiner:
'Der blosse physische Organismus könnte niemals einen
Selbstheilungsvorgang hervorrufen. Ein solcher wird in dem
ätherischen Organismus angefacht. Damit aber wird die
Gesundheit als der Zustand erkannt, der im ätherischen
Organismus seinen Ursprung hat'." (Baumann-Bay, S.169;
Steiner GA 27, S.24)
Zu schwacher Ätherleib als Ursache von Organkrankheiten
"Ein Organ erkrankt, wenn sich die ihm zukommende
ätherische Tätigkeit nicht entfalten kann." (Baumann-Bay,
S.169; Steiner GA 27, S.24)
"ein gestörtes Gleichgewicht" zwischen Ätherleib und
Astralleib (Baumann-Bay, S.171).
Baumann-Bay: "Der mit dem Pflanzenwesen korrelierte
Ätherleib wird somit schlechthin zum Heiler. Der Astralleib
dagegen (169), der als Träger der seelischen Vorgänge mit
dem Tier in Zusammenhang gebracht wird, wird zum Problem. In
ihm stecken nach anthroposophischer Auffassung ja auch die
üblen Einflüsse des Sündenfalls. Eine Therapie sollte daher
zum einen den Ätherleib kräftigen und zum andern den
Astralleib anregen, sich mit dem physischen Leib und dem
Ätherleib in richtiger Weise zu verbinden." (Baumann-Bay,
S.170)
Karma und Inkarnation als Krankheitsursache - Kinder haben
sich Krankheiten "ausgewählt"
Bei Krankheiten "spielen natürlich auch karmische Ursachen
eine Rolle wie etwa Inkarnationsprobleme oder Wirkungen
eines vorigen Lebens." (Baumann-Bay, S.171)
Steiner: "Wenn wir ein Kind ansehen, müssen wir sehen, was
da in dem Kinde von dem vorigen Erdenleben lebt. Man muss es
verstehen, warum es sich wählt Organe, die nach den
Vererbungskräften krankhaft sind." (Baumann-Bay, S.171;
Steiner GA 317, S.19)
Es sei die "irregeleitete Individualität", das sich
Krankheiten ausgewählt habe. Diese Individualität soll mit
"gesunden und korrigierenden Tätigkeiten wieder auf den
'richtigen' Weg" gebracht werden. (S.182)
Einteilung der behinderten Kinder
"Steiner beschreibt drei Gegensatzpaare, mit denen es
möglich sein soll, behinderte Kinder einzuordnen:
-- [...] epileptische und hysterische Kinder
-- [...] schwachsinnige und maniakalische [Kinder] (was etwa
dem heute gebräuchlichen Begriff 'hyperaktiv' entspricht
-- [...] schwefelarme (eher schwarzhaarige) Kinder, welche
unter Zwangsvorstellungen leiden, und schwefelreiche (eher
blonde und rothaarige) Kinder, bei denen laut Steiner die
Eindrücke in die Schwefelhaftigkeit hinein verschwinden."
(Baumann-Bay, S.183)
Weitere Einteilung von findigen "Goetheanisten":
-- "[...] Kretinismus und Mongolismus (König 1972)
-- [...] Mongolismus und Autismus." (Baumann-Bay, S.183)
Die Geisteskrankheiten sind "Abirrungen" in die
verschiedenen Richtungen:
"in Richtung Zusammenziehung und Verhärtung (schwefelarm,
epileptisch und schwachsinnig) und die andere in Richtung
Ausdehnung und Auflösung (schwefelreich, hysterisch und
maniakalisch). Dass dahinter das Wirken ahrimanischer und
luziferischer Geister vermutet wird, versteht sich von
selbst." (Baumann-Bay, S.183)
Das Gegenteil dem Patienten zur Heilung präsentieren
"Diese Gegensatzpaare dienen bei Steiner auch als Leitbilder
für die Therapie, wobei er dem Patienten meistens das polare
Prinzip korrigierend entgegenhält. So soll man dem
schwefelreichen, blonden Kind, oder wie Steiner es nennt dem
"feuerspeienden Berg", eine salzreiche (S.183) Diät mit
Wurzeligem verabreichen, dem schwefelarmen, schwarzhaarigen
Kind hingegen "möglichst viel Obstnahrung" beibringen."
(Baumann-Bay, S.184; Steiner GA 317, 5.Vortrag)
Das Gegensatzpaar-Modell in der Sackgasse -
differenzierte Entwicklungen in Psychologie und
Psychiatrie werden ignoriert
"Dass dieser typologisch kategorisierende Ansatz [die
Gegensatzpaare bei der Einteilung der behinderten Kinder] im
Grunde genommen ein typisches Kind seiner Zeit ist, das wird
von den Anhängern Steiners weitgehend ignoriert.
Ebenso die Tatsache, dass die Psychologie und Psychiatrie
mittlerweile differenziertere Begriffe entwickelt und
tiefere Einsichten gewonnen hat. Steiners Begriffsschemen
sind auch heute noch das Mass aller Dinge, weil eben der
Seher Steiner als unfehlbar eigeschätzt wird." (Baumann-Bay,
S.184)
Der Medizinskandal um Steiner: keine präzisen
Heilungsanleitungen
Steiner verweigert präzise Heilungsanleitungen. Baumann-Bay:
"So sensationell solche Erklärungsmodelle [wie das
Gleichgewicht zwischen Äther- und Astralleib oder Krankheit
durch Inkarnation] auch sein mögen, für praktizierende Ärzte
sind sie kaum brauchbar. Nicht zuletzt auch deshalb, weil
Steiner auf eine systematische Darstellung verzichtet mit
der Begründung, dass jeder Fall individuell anzuschauen sei.
Für seine Nachfolger ist es daher schwierig, eine ähnliche
Selbstsicherheit im Erkennen von Krankheitsursachen an den
Tag zu legen wie ihr Vorbild. Wer ist schon zum allwissenden
Seher geboren!" (Baumann-Bay, S.172)
Unqualifizierte Therapeuten
"Eurythmisten, Sprachgestalter, Mal- und Musiktherapeuten
haben manchmal keine Ahnung von den verschiedenen Formen von
Behinderung. geschweige denn von neuen Behandlungserfolgen
ausserhalb des anthroposophischen Umfelds. Oft kennen sie
nicht einmal die Anamnese ihrer Schützlinge.
Was sie machen, machen sie intuitiv, und das mit mehr oder
weniger Erfolg. Was an Know-how fehlt, wird mit schöner
Stimmung übertüncht. In der Hoffnung, Steiners Kunstimpuls
würde schon irgendwie wirken, ziehen viele ihr immergleiches
Programm durch." (Baumann-Bay, S.183)
Anthroposophische Therapie
-- Elemente in homöopathischen Dosierungen
-- Bäder
-- Tees
-- Heileurythmie (Baumann-Bay, S.173).
-- Wickel
-- Kompressen
-- Spritzenkuren mit homöopathischen Mitteln wie Blei,
Arsen, Mistel etc. (Baumann-Bay, S.175)
Anthroposophische Medikamentenentwicklung in der
Sackgasse
Inzwischen ist eine pharmazeutische Industrie
anthroposophischer Prägung entstanden, "die versucht, teils
nach den Ideen Steiners, teils auf die Intuition ihrer
goetheanistischen Forscher bauend, teil sauf traditionelles
Wissen zurückgreifend, neue Medikamente zu entwickeln.
Dass dies mit grossen Schwierigkeiten verbunden ist, solange
übersinnliche Erkenntnisfähigkeiten fehlen, weiss jeder. Und
so wird viel geforscht, viel gegrübelt und natürlich immer
wieder aufs Neue Steiner gelesen." (Baumann-Bay, S.175)
Anthroposophische Ärzte sollen "vollkommen" sein -
Meditationen
"Da Heilen im anthroposophischen Sinne ohne Kenntnisse der
geistigen Welten nur eine halbe Sache ist, sollten Ärzte,
die sich diesem Impuls verschreiben, Anstrengungen in
Richtung Selbstvervollkommnung unternehmen. Zu diesem Zweck
hat Steiner eine Reihe von Meditationen gegeben, die den
werdenden und praktizierenden Therapeuten in die richtige
Stimmung versetzen sollen." (Baumann-Bay, S.176)
"Inhaltlich erinnern diese Meditationen, die in Spruchform
gegeben wurden und im Buch 'Meditative Betrachtungen und
Anleitungen zur Vertiefung der Heilkunst' (Steiner GA 316)
zu finden sind, an mittelalterliche Beschwörungsformeln.
Da werden 'heilende Geister' aufgerufen, die sich mit dem
'Sulphursegen des Ätherduftes' verbinden sollen. Da wird der
Meditierende angehalten, 'des Saturns Geistesgaben' in des
'Fiebers Mass' erfühlen zu lernen oder 'der Sonne
Seelenkraft' in des 'Pulses Zahl'." (Baumann-Bay, S.176)
Auch hier ist keine Kritik erlaubt, sondern die Meditationen
sind diktatorisch befohlen. Baumann-Bay: "Das kritiklose
Wiederkäuen der Meditationssprüche diente wohl nicht nur der
Vervollkommnung, sondern vor allem auch als Treuebeweis dem
verehrten Guru gegenüber." (Baumann-Bay, S.177)
18.
Anthroposophische
"Landwirtschaft"
"Präparate, zwölf an der Zahl, sind das A und O der
anthroposophischen Landwirtschaft. Allerdings ist ihre
Herstellungsweise derart eigentümlich, dass sie selbst den
treuen Anthroposophen Adolf Baumann zu folgender
Charakterisierung veranlassten:
'Es mutet teilweise fast wie mittelalterlicher Aberglaube
und alberner Hokuspokus für Leichtgläubige an, was Steiner
seinen Zuhörern über die Zubereitung der erwähnten Präparate
wie über Unkraut- und Ungezieferbekämpfung zumutete'."
(Baumann-Bay, S.187; Adolf Baumann: ABC der Anthroposophie,
S.157)
Die Steiner-Garantie zur Wirkung seiner Mittel
Steiner:
"Man wird schon sehen, wenn man die Experimente richtig
macht, sie werden sich schon bewahrheiten. (...) Ich bin
ganz sicher, dass die Sache geht. Denn für mich liegt die
Sache so: Geisteswissenschaftliche Wahrheiten sind durch
sich selbst wahr. Man braucht nicht ihre Bewahrheitung durch
andere Umstände, durch äusserliche Methoden." (Baumann-Bay,
S.189; Steiner GA 327, S.156)
Steiner setzt Meditationen zur Wirksamkeit voraus
"Aufschlussreich in diesem Zusammenhang ist die Antwort
Rudolf Steiners auf die Frage eines Koberwitzer
Kursteilnehmer [Vortragsreihe zur Begründung der
biologisch-dynamischen Landwirtschaft in Koberwitz 1924],
der wissen wollte, ob es darauf ankomme, welche
Persönlichkeiten die Arbeit ausführen beziehungsweise ob es
ein Anthroposoph sein müsse. Steiners verschlungene Antwort
darauf: 'Das ist natürlich die Frage.
Heute aufgeworfen (S.189), wird sie ja viel belächelt
werden. (...) Alles dasjenige aber, was da auf eine
äusserlich nicht erklärliche, innerlich aber sehr
durchschaubare Weise geschieht durch den Einfluss des
Menschen selber, das geschieht schon auch dadurch, dass der
Mensch, sagen wir, Meditationen verrichtet und sich durch
das meditative Leben vorbereitet." (Baumann-Bay, S.190)
"Tatsächlich ist in anthroposophischen Kreisen diese Haltung
sehr verbreitet. Auch auf andern Gebieten, zum Beispiel der
Kunst und der Pädagogik, wird ein Scheitern stets
menschlichen Schwächen zugeschrieben. Der heutige Mensch sei
eben noch nicht reif, die hohen Anforderungen Steiners zu
erfüllen, hört man dann." (Baumann-Bay, S.190)
Journalist Peter Brügge: "Meditieren, sich in die Natur
versenken, sich, wie Steiner sagte, 'geeignet machen für die
Pflege des Pflanzenwachstums', bringt die Willigen in einen
besseren, doch niemals völlig befriedigenden Empfangszustand
für die Botschaften von Koberwitz." (Baumann-Bay, S.190;
Peter Brügge 1984, S.132)
"Neun Monate später [nach der Vortragsreihe zur Begründung
der biologisch-dynamischen Landwirtschaft in Koberwitz 1924]
war Steiner tot, aber seine Anhängerschaft versucht seine
Angaben auch heute noch zu bewahrheiten. Dass das schwierig
ist, zeigt das Beispiel des ausbleibenden Erfolgs seines
Unkrautvertilgungsmittels." (S.189)
Beispiel: Mittel gegen Feldmäuse
-- wenn die Venus im Skorpion steht, soll man eine
Maus fangen, häuten, den Balg über einem Holzfeuer
verbrennen
-- die Asche muss homöopathisch verdünnt werden, "soll
alsdann über das Feld verstreut werden, auf dem die Mäuse
ihr Unwesen treiben." (Baumann-Bay, S.187)
Beispiel: Mittel gegen Würmer, die Rüben fressen
Herstellungsweise ähnlich wie das Mittel gegen
Mäuse, aber den ganzen Wurm verbrennen, "und zwar dann, wenn
die Venus im Stier steht." (Baumann-Bay, S.187)
6 Präparate zur Verbesserung des Düngers
Beispiel:
-- Blütenköpfchen des Löwenzahns sammeln, anwelken lassen
-- die Blütenköpfchen in Rindsgekröse einnähen und alles in
der Erde überwintern lassen
-- das Mittel im Frühling dem Dünger zusetzen, so dass der
Boden nun vermehrt Kieselsäure aus der "Atmosphäre und dem
Kosmos" heranziehen kann (Baumann-Bay, S.188).
Beispiel
-- einen Haustierschädel mit Eichenrinde füllen
-- den Winter über an einem wässrigen Ort vergraben
-- das Präparat soll vor Pflanzenkrankheiten schützen
(Baumann-Bay, S.188)
Der Dottenfelderhof bei Bad Vilbel befolgt
die Steinerschen Vorschriften ganz genau. Gemäss eines
Berichts von Journalist Peter Brügge 1984
"werden Tausend Kuhhörner immer wieder mit Mist vergraben,
Tausende von Hirschblasen und anderen einschlägigen
Innereien (...) zur Bereitung der
pflanzlich-tierisch-kosmischen Kompostpräparate auf oft
äusserst zeitraubende Art herbeigeschafft." (Baumann-Bay,
S.188)
Die Präparate muten zumindest "recht eigentümlich" an. "Die
Motivation, Steiners Angaben in die Praxis umzusetzen, ist
gewaltig. Dabei scheint dem echten Anthroposophen der
nachweisbare Erfolg seiner Arbeit weniger wichtig zu sein
als die Selbsterziehung und Selbstüberwindung."
(Baumann-Bay, S.188)
Die Sackgasse der biologisch-dynamischen Landwirtschaft
Tüftler, die neue Präparate entwickeln und ausprobieren,
finden keine Anerkennung: "So finden sich zum Beispiel immer
wieder einmal Tüftler, die neue Präparate entwickeln und
ausprobieren. Aber die Chance, dass ihre Versuche in der
anthroposophischen Welt die Anerkennung erhalten, die ihnen
gebührt, ist relativ klein. Zu sehr ist man dort mit dem
Erforschen und Entwickeln dessen beschäftigt, was Steiner
gegeben hat." (Baumann-Bay, S.190)
Auch die Forschung über die Planetenkonstellationen ist seit
dem Tode Steiners im Stillstand: "Mit
Akzeptanzschwierigkeiten kämpft übrigens auch die
Konstellationsforschung, die zum Ziel hat, die Einflüsse der
Gestirne auf das Pflanzenwachstum zu untersuchen.
Zwar hat Steiner hierzu einige allgemeine Angaben gemacht,
zum Beispiel, dass die sonnennahen Planeten einen
Zusammenhang haben mit dem Leben der einjährigen Pflanzen
die sonnenfernen dagegen mit den mehrjährigen, aber weil
recht wenig Konkretes bei ihm zu finden ist, tappen seine
Nachfolger weitgehend im Dunkeln.
Dass es mittlerweile dennoch einen anthroposophischen
Pflanzkalender gibt, der den Einfluss des Mondes auf Keimen,
Wachsen und Fruchten von Pflanzen sowie auf andere
Lebensbereiche beschreibt, wird nicht von allen
Anthroposophen gutgeheissen, da es über das von Steiner
Gegebene hinausgeht. Dabei werden zuweilen ausgerechnet
solche Argumente gegen die Konstellationsforschung
vorgebracht, die man genauso gut auf Steiner anwenden
könnte." (Baumann-Bay, S.191)
19.
Steiner-Anhänger werden Steiner-Opfer
Vergiftete Atmosphäre unter den Steiner-Anhängern durch
Verdrängung
"Dass diese Übung [die Verdrängung "unlogischer Gedanken"]
nicht ganz unproblematisch ist, versteht sich von selbst.
Führt sie doch dazu, dass jegliche Offenheit und Transparenz
in der Kommunikation (89) verloren
geht." (Baumann-Bay, S.90)
So entwickelt sich die Stimmung des "stillen
Besserwissertums", "die typisch ist für eine sektiererische
Neigung. Man scheut die offene Auseinandersetzung mit
Andersdenkenden und beschränkt sich darauf, innerlich das
Richtige zu denken" [bzw. das, was einem als "richtig"
erscheint]. (Baumann-Bay, S.90)
Die Sackgasse der Steiner-Welt: keine Weiterentwicklung
möglich - die neue Gefangenschaft
"Wenn man sich aber die praktische Umsetzung dieser
Geisteswissenschaft zu Gemüte führt, bleibt von der
Wissenschaftlichkeit nicht mehr viel übrig." (Baumann-Bay,
S.207)
"Konkurrenz erträgt Steiners Werk nicht [...] und so endet
manch einer, der geglaubt hat, die Freiheit im Geistesleben
gefunden zu haben, schliesslich in der Verbitterung."
(Baumann-Bay, S.59)
Das Steinersche System ist "ein enges Korsett
weltanschaulicher Einseitigkeiten" (Baumann-Bay, S.43). [Es
wird nur ein System durch ein anderes ersetzt].
"Nur bestimmte Denkansätze" lässt Steiner gelten
(Baumann-Bay, S.44)
Das Steiner-System ist gemäss Baumann-Bay eine
"Schmalspurbahn im anthroposophischen Ideengebirge"
(Baumann-Bay, S.44).
"Wer glaubt, Steiners Methoden führten garantiert zu den
gewünschten Ergebnissen, der befindet sich auf dem
sprichwörtlichen Holzweg! Die Erfolgsrate dieser
esoterischen Schulung ist sehr gering." (Baumann-Bay, S.87)
"Widersprüchliche Ansichten werden nach Möglichkeit
eliminiert, neue Erkenntnisse ignoriert, sofern sie nicht
ins System passen." (Baumann-Bay, S.44)
"Anthroposophie lässt sich nicht weiterentwickeln,
schliesslich ist sie bereits so, wie Steiner sie gewollt
hat." (Baumann-Bay, S.48)
"Das vertiefte Eindringen in die Materie bedeutet, dass man
alles akzeptiert, was Steiner gelehrt hat, und es
'verstehend zu durchdringen versucht' - wie man in
anthroposophischen Kreisen so schön sagt." (Baumann-Bay,
S.50)
"Wer sich für ein Studium entschieden hat, muss Steiners
Angaben unhinterfragt folgen. Denn nur im Tun wird das
Wesentliche erlebbar, heisst es. Den Kopf gibt man am besten
an der Garderobe ab." (Baumann-Bay, S.50)
Der ideale Steiner-Mensch
"Wer in anthroposophischen Kategorien zu (206) denken
beginnt, hat kein Bedürfnis mehr, sich mit anderem
auseinander zu setzen, höchstens noch, um die Ideen Steiners
zu bestätigen." (Baumann-Bay, S.207)
VerSteinerte Steiner-Menschen
"Der russische Philosoph Nicolai Berdiajew
(1874-1948), der in Helsingfors einen Vortragszyklus
Steiners mitmachte und einige anthroposophische Freunde
hatte, schrieb in seinem Buch "Selbsterkenntnis":
'Gläubige Anthroposophen sind viel dogmatischer, viel
autoritätsgebundener als die orthodoxesten Orthodoxen oder
Katholiken. [...] Wenn sie die Worte sprachen: >der
Doktor (...) sagt<, so änderte sich der Ausdruck ihrer
Augen, das Gesicht wurde anders, und es war dann nicht mehr
möglich, das Gespräch fortzusetzen'." (Baumann-Bay, S.210;
Berdiajew, S.211)
"Der 'aus Erkenntnis Handelnde', wie Steiner den freien
Menschen charakterisierte, mutiert in der anthroposophischen
Welt zum Handelnden nach geisteswissenschaftlichen
Erkenntnissen. Oder verständlicher gesagt: Er wird zu einem
Anhänger, der sich damit begnügt, die Weisheiten seines
Gurus gefühlsmässig zu verstehen, und dabei hofft, dass das
Leben die Bestätigung schon besorgen wird." (Baumann-Bay,
S.211)
[u.a. mit der Bestrafung aller Menschen, die nicht an
Steiner glauben].
"Die Freiheit [in der Anthroposophie] besteht einzig in der
Entscheidung, diesen Weg zu gehen. Danach hat man sich nach
den Wegweisern Steiners zu richten. [...] Immerhin hat seine
Weltanschauung etwas Faszinierendes, nämlich das, dass sie
einen dazu bringt, freiwillig die eigene Freiheit zu
beschneiden und dabei noch zu meinen, man sei freier als
zuvor." (Baumann-Bay, S.212)
Nur Anthroposophen sollen über Steiners Schriften
urteilen
"Mit den 'Erkenntnissen' von Esoterikern ist es halt so
eine Sache. Sie sind schwer beweisbar und natürlich auch
schwer widerlegbar. Zu Zeiten Steiners wusste man das
bereits. Darum versah man auch die Vortragsnachschriften,
die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren, mit dem
Vermerk:
'Es wird niemandem für die Schriften ein kompetentes Urteil
zugestanden, der nicht die von dieser Schule (Anm.: der
"Freien Hochschule für Geisteswissenschaft") geltend
gemachte Vorerkenntnis durch sie oder auf einer von ihr
selbst als gleichbedeutend anerkannte Weise erworben hat'.
Das heisst soviel wie:
Wer nicht den "Pfad der Erkenntnis" gegangen ist, der soll
gefälligst schweigen. Da aber zu den Bedingungen dieses
Pfades gehört, jegliche Kritik zu unterdrücken, und da der
Übungsweg darin besteht, Mantren und Imaginationen, die
Steiner gegeben hat, getreulich zu wiederholen, funktioniert
dieser Pfad der Erkenntnis ähnlich wie Selbstsuggestion.
Dass man auf diesem Weg zu irgendwelchen bestätigenden
inneren Erlebnissen kommen kann, erstaunt jedenfalls nicht."
(Baumann-Bay 208)
Selbstaufopferung als "Beweis"
"Dennoch hält das [das Misstrauen der übrigen Welt
gegenüber den "Erkenntnissen" Steiners] Anthroposophen nicht
davon ab, an die Wissenschaftlichkeit der Anthroposophie zu
'glauben', auch wenn sie eingestehen müssen, dass ihnen
selbst nur das lebenslange praktische Nachvollziehen bleibt.
Uns scheint es ein zweifelhaftes Unterfangen zu sein, sein
Leben dem Beweis zu opfern, dass Steiner vielleicht doch
recht hatte, und dabei tunlichst zu übersehen, wie viele
Probleme sich im Nachvollzug ergeben." (Baumann-Bay, S.209)
Goethes Unwissenschaftlichkeit als Vorbild - Goethe passt
gar nicht zu Steiner
Goethe:
"Man suche nur nichts hinter den Phänomenen; sie selbst sind
die Lehre." (Baumann-Bay, S.68)
Goethe bleibt aber ohne anthroposophische Elemente:
"Mit Forschung im anthroposophischen Sinne haben seine
naturkundlichen Betrachtungen so gut wie nichts gemein. Da
kann Steiner noch so sehr beteuern, die anthroposophische
Geisteswissenschaft sei die konsequente Weiterentwicklung
der Denkansätze Goethes." (Baumann-Bay, S.69)
Schwächlichkeit bei anthroposophischen Menschen
"Dass viele Anthroposophen trotz dieser Einstellung wenig
Lebenskraft ausstrahlen, mag erstaunen. Ist dieses Zügeln
des Astralleibes wirklich das Richtige? fragt man sich da.
Oder verbraucht am Ende die mühsame Lektüre Steiners zu viel
Kraft? Die Antwort wissen die Götter." (Baumann-Bay, S.86)
Überforderung als Anfang
"Leider aber schleichen sich auch Überforderungsgefühle
ein, welche den Enthusiasmus dämpfen. [...] Wer
beispielsweise 'Die Geheimwissenschaft im Umriss' (Steiner
GA 13) liest, verliert völlig den Boden unter den Füssen.
Auf 448 Seiten beschreibt Steiner Dinge, die so gut wie
keinen Bezug zu dem haben, was ein 'normaler' Mensch je
erlebt oder gelernt hat." (Baumann-Bay, S.29)
Baumann-Bay über "Die Geheimwissenschaft im Umriss":
"Mehr als eine intellektuelle Spielerei ist es nicht."
(Baumann-Bay, S.30)
Der Schulungsweg liegt eigentlich kaum vor
"Am deutlichsten aber zeigt sich die Überforderung, wenn es
um den esoterischen Schulungsweg geht, In diesem Gebiet ist
so gut wie alles unklar. [...] Was speziell für ihn [den
Anthroposophen] das Richtige ist, das bleibt ein Rätsel."
(Baumann-Bay, S.30)
"In einigen seiner Grundschriften und in einigen seiner
späteren Vorträge hat Steiner zwar diesen Schulungsweg
skizziert, doch stets unter wechselnden Gesichtspunkten und
oft nur bruchstückhaft. Man könnte angesichts dieser Misere
vermuten, Steiner habe bewusst vermeiden wollen, dass seine
Anhänger hellsichtig werden. Denn immerhin stünden deren
Schauungen in direkter Konkurrenz zu den seinen. Doch wie
dem auch sei, für seine Nachfolger ist der Schulungsweg
allemal ein echter Krampf." (Baumann-Bay, S.31)
Die Folgen können Überreizung, Überempfindlichkeiten und
Nervenkrisen sein: "Wie wir im ersten Teil gezeigt haben,
wirkt das Gedankengut Steiners psychologisch stark
vereinnahmend. Seine Ideen beschäftigen einen und führen
dazu, dass sie im Kopf hin und her drehen. Nach der Lektüre
eines Vortrage wirbeln Bilder und Eindrücke wild
durcheinander.
Eine ähnliche Wirkung haben auch Eurythmieaufführungen mit
ihren endlos fliessenden Bewegungen und den starken
Beleuchtungswechseln. Das alles ist im wahrsten Sinn des
Wortes schwindelerregend. Wer davon zuviel mitkriegt,
schläft nachts nicht mehr gut. Und Schlafprobleme sind
wohlgemerkt sehr verbreitet bei Anthroposophen."
(Baumann-Bay, S.54)
"Kommt dazu, dass das Denken in der Anthroposophie arg
strapaziert wird. Denn als Anhänger Steiners möchte man die
esoterischen Geheimnisse verstandesklar und nicht bloss
gefühlsmässig erfassen. Das aber führt zu einer starken
Kopflastigkeit, um nicht zu sagen zu einem Gehirnstress."
(Baumann-Bay, S.54)
"Probleme mit der Umsetzung von Steiners Werk sehen sie [die
Anthroposophen] als notwendige Hürde auf dem steinigen Weg
der Erkenntnis. Loslassen kommt darum nicht in Frage."
(Baumann-Bay, S.31)
"Zu verlockend ist die Versuchung, in Steiner das Urbild
eines unerbittlichen Kämpfers für die Freiheit zu verehren,
der sich kraft seines scharfen, kritischen Verstands von den
Argumenten der Etablierten nicht abschrecken lässt."
(Baumann-Bay, S.34)
"Kurz: Das anthroposophische Leben ist hart." (Baumann-Bay,
S.55)
Racheaktionen als Kompensation für nicht geführte
Auseinandersetzungen
"Die zumeist erfolglosen Anstrengungen, die der
'Geheimschüler' in Richtung Vervollkommnung unternimmt,
führen leicht zu Frustrationszuständen, die sich in
verschiedener Weise entladen können. Wenn z.B. im Leben
nicht alles so läuft, wie man es sich vorstellt, und man
einsehen muss, dass andere, die sich nicht so ernsthaft
bemühen, es besser (S.90) haben als man selber, dann sind
oft Hass und Neid die Folge.
Da aber solch negative Gefühle wie Hass und Neid auf dem
spirituellen Weg nichts zu suchen haben, unterdrückt man
sie, so gut es geht. Oberflächlich übt man Toleranz,
unterschwellig aber trachtet man danach, den anderen eins
auszuwischen." (Baumann-Bay, S.91)
Entfremdung von der "normalen Welt" - Polarisierung und
Feindbild
"Diese Idealisierung [von Steiner und seinen "überirdischen
Kenntnissen"] hat natürlich bedenkliche Konsequenzen
-- [...] mangelnde Kritikfähigkeit gegenüber dem verehrten
Idol
-- [...] eine Entfremdung von der Welt" (Baumann-Bay, S.37)
"Der Schulungsweg führt aber nicht nur zu einem verkrampften
Verhältnis zu andern Menschen, er bewirkt auch, dass die
Empfindlichkeit gegenüber äusseren Einflüssen steigt."
(Baumann-Bay, S.91)
-- Entwicklung von (53) zum Teil eingebildeten (S.54)
Überempfindlichkeiten und Aversionen gegen elektronische
Geräte und Alkohol (Baumann-Bay, S.53)
-- Entwicklung von Wetterfühligkeit (Baumann-Bay, S.53)
-- Entwicklung von Aversion gegen Eisenbahn, Neonröhren,
Erdstrahlen (Baumann-Bay 53)
-- Entwicklung von Schlafproblemen (Baumann-Bay, S.53)
-- Entwicklung von nervlicher Überforderung (Baumann-Bay,
S.53)
-- Entwicklung psychischer Erkrankungen, die nicht behandelt
werden, weil Steiner nichts von Psychiatrie hält
(Baumann-Bay, S.60)
Entwicklung von Überempfindlichkeiten
"Als Anthroposoph glaubt man nämlich, man habe sich eine
gesteigerte Wahrnehmungsfähigkeit erworben und sei deshalb
besonders empfänglich für die negativen Einflüsse des
Umkreises." (Baumann-Bay, S.55)
Abkapselung
"Die sensibleren [Anthroposophen] aber neigen dazu, sich
von der Welt abzuschotten. Sie fürchten die von Ahriman
besessenen Materialisten, sie fürchten den negativen
Einfluss der Medien, der Computerwelt, der Popmusik, und sie
fürchten sich vor luziferischen Exzessen, narzisstischen
Eitelkeiten. Angesichts solcher Gefahren ist die
Auseinandersetzung mit der Aussenwelt für sie kein
erstrebenswertes Ziel mehr." (Baumann-Bay, S.81)
Begeisterte Eltern werden frustrierte Eltern
"Die psychische Entwicklung", wie sie "üblicherweise
verläuft": "wie aus engagierten, idealistischen Menschen
steinergläubige Mitläufer werden" (Baumann-Bay, S.46).
Krankheit durch verbotenen Zweifel
"Keiner von ihnen [den Anthroposophen] kommt auf die
Idee, am grossen Guru selbst zu zweifeln. Vielleicht hätten
aber gerade Zweifel dieser Art schon manch einem strebsamen
Mitglied die psychische Gesundheit erhalten." (Baumann-Bay,
S.66)
