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Tabelle: Vergleich Rampe-Rollband-Rolltreppe-Treppe in öffentlichen Gebäuden

Die Rolltreppe ist nur in Warenhäusern akzeptabel, im öffentlichen Raum eine Katastrophe – Rampen sind die beste Höhenüberwindung

Rolltreppen
              in Wien am Franz-Josefs-Bahnhof. Rampe wäre viel besser.
Rolltreppen in Wien am Franz-Josefs-Bahnhof [1]. Rampe wäre viel besser.

von Michael Palomino (2004)

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Die dumme Rolltreppe - in Bahnhöfen am falschen Ort

Rolltreppen im öffentlichen Bereich sind oft keine Hilfe, sondern eher ein Hindernis. Hunde können z.B. nicht auf Rolltreppen, Blindenhunde auch nicht. Für Kinder unter 5 Jahren ist eine Rolltreppe eher ein hohes Risiko, Kinder unter 10 Jahren spielen gerne auf Rolltreppen, ohne das Risiko zu beachten, und Unfälle sind normal. Ältere Leute meiden die Rolltreppen wegen der Unfallgefahr, Leute am Stock können nicht auf Rolltreppen, Leute mit Rollator schon gar nicht, und RollstuhlfahrerInnen werden durch Rolltreppen ebenfalls blockiert. Wer einen Koffer auf der Rolltreppe mit sich führt, blockiert den anderen den Weg, die vorbeilaufen könnten, aber nicht können, weil der Koffer fast so breit ist wie eine Rolltreppe.

Man sieht: Rolltreppen sind nur für Menschen geeignet, die keine Gehbehinderung haben, die jung bis mittelalt sind, und die kein grosses Gepäck mit sich führen. Für alle anderen Kunden sind Rolltreppen eine Katastrophe, oder grosses Gepäck blockiert die Rolltreppe.

Wenn man nun auch noch den Energieverbrauch und die Reparaturanfälligkeit von Rolltreppen mit in die Bilanz miteinbezieht, und wenn man noch berücksichtigt, wie mühsam es ist, wenn eine Rolltreppe nicht funktioniert, stillsteht und alle Leute die hohen Treppenstufen einer Rolltreppe erklimmen müssen, dann schneiden Rolltreppen gegenüber normalen Treppen und Rampen katastrophal schlecht ab. Noch schlimmer ist es, wenn eine Rolltreppe in Reparatur ist, offen ist und nicht einmal begehbar ist. Man sieht, Rolltreppen sind eine absolute Katastrophe, vom Organisatorischen der Fussgänger- und Kundenströme her gesehen, und vom Energieaufwand und Reparaturaufwand her gesehen.

Die Kunden, die keine Rolltreppe benutzen können, sollen in den grossen schweizer Bahnhöfen jeweils den Lift / Aufzug benutzen. Nun kommt es aber auch vor, dass ein Lift  in Reparatur ist oder defekt ist, und dann haben diese Kunden, die immerhin ca. 30% der Kundschaft ausmachen, keinen Zugang mehr zum Perron, oder müssen ihre vielen Koffer oder das beladene Velo oder den Kinderwagen über die Rolltreppe bugsieren - eine Katastrophe.

Aber manche Baudirektionen wollen das alles nicht merken - vor allem die dumme Baudirektion in Basel nicht, und in Olten nicht, und in Zürich nicht, und bauen weiterhin dumme Rolltreppen statt Rampen in die Bahnhöfe ein, so z.B. in Basel im Jahre 2003, obwohl dort eine Unterführung mit Rampen bereits bestand. Aber die "alte Unterführung" wurde nicht mehr gepflegt, wurde in der Presse verteufelt und steht seit 2003 nur noch dem Gepäckverlad zur Verfügung, ein absoluter Schildbürgerstreich gegen die SBB-Kunden in Basel. Man merke sich: Die Rolltreppe schneidet insgesamt noch viel schlechter ab als eine normale Treppe...

Die folgende Tabelle wurde im Jahre 2004 an die Bauleitung der SBB, Olten, an das Baudepartement Basel-Stadt, und an den schweizerischen Verein ASTRA / VSS geschickt. Aber die stolzen Baudirektionen wollen bei der Bevölkerung weiterhin mit Rolltreppen "punkten", und deswegen wird weiter Geld für Rolltreppen verschwendet, anstatt sich auf rentable Treppen und Rampen zu verständigen. Wo keine Lohnkürzung bei den Schildbürgern stattfindet, werden eben auch keine Hirnwindungen bewegt,, und so werden die Schildbürger - in diesem Fall die "Ingenieure" vor allem der schweizer Bahnhöfe - einfach nicht schlauer. Aber lesen Sie selbst.

Die Ingenieure hielten es nicht für notwendig, meine Tabelle ernst zu nehmen, aber vielleicht findet sich ja ein guter Geist, der endlich die Rolltreppen in Bahnhöfen verbietet und konsequent Rampen und normale Treppen einbaut. Der Bahnhof Bern hat es z.B. richtig gemacht, Rampen auf die eine Seite, und normale Treppen auf die andere Seite. Auch an den Intercity-Geleisen beim Badischen Bahnhof in Basel ist es so gemacht (wäre ja schön, wenn alle Perrons eine Rampe bekämen).


*****

Die Tabelle: Vergleich von Rampe, Rollband, Rolltreppe und Treppe im Einkaufszentrum, im Bahnhof und im Flughafen

Plus- und Minuspunkte

Art der Höhenüberwindung

Erfordernisse am Ort

 

Rampe

Rollband

Rolltreppe

Treppe

Einkaufszentrum

im Bahnhof

im Flughafen

Erwachsene ohne Behinderung, leichtes Gepäck

+

+

+

+

+

+

+

Kinder  ab 5 ohne Behinderung, leichtes Gepäck

+

+

+

+

+

+

+

Familien ohne Behinderte, nur leichtes Gepäck

+

+

+

+

+

+

+

Kinderwagen,Kinder bis 5

+

+

-

-

mit Lift +

mit Lift +

-

Rollstuhl, Handantrieb

- über 6%
+ max.6%

--

--

--

mit Lift +

mit Lift +

mit Hilfe +

Rollstuhl, Elektroantrieb

+ (bis ca. 12%)

-

-

-

mit Lift +

mit Lift +

mit Hilfe +

Leute am Stock /an Stöcken

++

- ältere Leute,
+ jüngere Leute

-
+
nur jüngere Leute bei Trockenheit

- ältere Leute
+ jüngere Leute,Hund

+

+

+

ältere Leute mit Angst, dass sie fallen könnten

+

-

-

-

+

+

+

Leute mit Angst vor steilem Gefälle

+

+

-

+

+

+

+

Sehbehinderte

++

+/-

+/-

+/-

+

+

+

Blinde

++

Blindenhund --

Blindenhund --

+/ lang -

mit Begleitung +

mit Begleitung +

mit Begleitung +

Hund

+

-

-

+

-

+

-

Veloselbstverlad / Fahrradselbstverlad

++

++

-
+
jüngere Leute, Hund

-
+
jüngere Leute, Hund

-

+

-

Veloselbstverlad auf Velotour mit Gepäck

+

+

-

-

-

+

-

kleines Trottinett

+

+

+

+

-

+

+

viel Gepäck ab 2 Taschen oder 1 Koffer

++++

++++ längs gestellt

---- totale Blockade!

++/-- überholbar

+

+

-

 

 

 

 

 

 

 

 

Zeitdruck,Traubenbildung

 

 

 

 

-

++++

++

Zwischenbilanz

Rampe:
23+,1-

Rollband:
16+, 8-

Rolltreppe:
7+, 17-

Treppe:
12+,12-

Erfordernisse am Ort

 


Rampe


Rollband


Rolltreppe


Treppe

Einkaufszentrum

im Bahnhof

im Flughafen

Stromverbrauch

keiner +

-

-

keiner +

 

 

 

Reperaturanfälligkeit

kaum +

-

-

kaum +

 

 

 

Kantenmarkierung,Kosten

kaum +

kaum +

-

-

 

 

 

Totalblockade bei Stillstand

keine ++

keine ++

--
hohe Stufen

-
+ jüngere Leute,Hund

 

 

 

Totalblockade für Rollstuhlfahrer, wenn Lift/Aufzug bei Rolltreppe/ Rollband defekt ist

keine +
ab 6% nur mit Hilfe

kaum +
nur mit Hilfe

-

-

 

 

 

Innenbeleuchtung von Ritzen für Sehbehinderte

keine +

keine +

läuft oft nicht -

keine +

 

 

 

BILANZ

Rampe:
30+,  1-

Rollband:
21+, 10-

Rolltreppe:
7+,  24-

Treppe:
16+,  15-

 

 

 

Einheiten

31

31

31

31

12

20

13


*****


Die optimalen Lösungen für Bahnhofunterführungen

Die beste Lösung für Bahnhöfe ist eine angenehme Rampe auf die eine Seite und eine normale Treppe auf die andere Seite des Bahnsteigs, ohne jeden Lift und ohne jede Rolltreppe oder Rollband, denn so kann man viel Energie und viele Reparaturkosten sparen, und alle Leute sind mehr oder weniger zufrieden, und viele laufen dann über die normale Treppe, wenn sie die Energie dazu haben, und das sind nicht wenige.

Vergleich von Rolltreppen und Rollbändern: Technische Daten Rolltreppen - Rollbänder / Fahrsteige

Rolltreppen: Winkel von ca. 27-35°, Treppenstufenhöhen 20-23 cm; Vergleich: normale Treppenstufen: 12-15 cm

Rollbänder: Winkel von 10-12°, braucht 2-3 mal so viel Platz wie eine Rolltreppe, hat keine Treppenstufen und ist auch bei Stillstand leicht begehbar.

Der Stromverbrauch von Rolltreppen und Rollbändern ist Summa summarum ungefähr gleich hoch.

Die Reparaturanfälligkeit von Rollband und Rolltreppe ist identisch. Somit liegt der Vorteil für den Fussgängerverkehr eindeutig beim Rollband, das bei Stillstand keine Treppenstufen aufweist.

Rollbänder brauchen mehr Platz und sind in der Beschaffung teurer.

Diese Daten und weitere Hinweise sind aus den Planungshinweisen der Firma Schindler Aufzüge AG in Zürich.


Bilanz: Rolltreppen müssen aus dem öffentlichen Raum verschwinden

1. Rolltreppen sind für Bahnhöfe und im öffentlichen Fussgängerraum eine untaugliche Erfindung, weil sie für viele Menschen unüberwindlich sind und weil ein dauerndes hohes Unfallrisiko wegen der starken Neigung besteht. Bei Stillstand sind sie kaum begehbar. Wenn ein Passagier auf der Rolltreppe nur einen Koffer dabei hat, blockiert der Koffer die gesamte Rolltreppe. Jeder Passagier mit Koffer, Velo/Fahrrad, Kinderwagen oder Hund bzw. Familie mit Hund kann Rolltreppen nicht benützen.

2. Wenn Rolltreppen oder Rollbänder für grosse Höhenunterschiede im Fussgängerverkehr unausweichlich sind, müssen zwei Lifts nebendran zur Verfügung stehen, damit mindestens einer der beiden Lifts läuft.

3. Rollbänder haben den grossen Vorteil, dass junge Leute Schiebegeräte mitziehen können, und dass bei Stillstand das Rollband zur Rampe wird. Die Investition lohnt sich. Die Anzahl Leute, die den Lift benutzen, ist bei Rollbändern markant kleiner als bei Rolltreppen.

4. Hunde, die im Bahnhof oft vorkommen, können Rolltreppe und Rollband nur benützen, wenn diese defekt sind. Hunde überwinden 5-6m Höhenunterschied auf einer Treppe oft schneller als die Menschen. Ältere Blindenhunde haben bei längeren Treppen Mühe. Blinde trennen sich aber nur ungern von ihrem Hund.

5. In der Bilanz mit Energieverbrauch, Reparaturaufwand, Benutzerfreundlichkeit und Blockade bei Stillstand ist eine einfache Treppe mit 2 Lifts/Aufzügen günstiger als eine Rolltreppe mit 2 Lifts/Aufzügen. Das Verkehshindernis Rolltreppe in Bahnhöfen und im öffentlichen Raum muss noch mit hohen Anschaffungskosten, Instandhaltungskosten und Reparaturkosten finanziert werden. Diesen Schildbürgerstreich sollte man vermeiden.

6. Die Bahnhöfe sind am höchsten beansprucht (20 Punkte bei den Erfordernissen gegenüber 12 bzw. 13): Gepäckmitnahme, Tiermitnahme, Zeitdruck und Traubenbildung bei Ankommen und Abfahren mehrerer Züge gleichzeitig. In und um Bahnhöfe sind Rampen bis 6% Steigung ideal, bei 12% Steigung mit 2 Lifts/Aufzügen. Platz ist meist vorhanden!

7. Rollbänder erscheinen ideal für Einkaufszentren mit Einkaufswagen ohne Tiermitnahme. Wenn Zugperrons / Bahnsteige mit einem Einkaufszentrum verbunden werden (z.B. in Basel SBB), so sind logischerweise Rampen nötig und keine Rolltreppen.

8. Am besten ist es, auch in Warenhäusern eher Rollbänder statt Rolltreppen anzubringen und Rolltreppen gar nicht mehr zu verkaufen, weil Rollbänder auch bei Stillstand begehbar sind.

Schlussfolgerung
Die Bahnkunden und FussgängerInnen im öffentlichen Raum haben mit Rampen am wenigsten Probleme, und für ca. 60 Prozent sind auch normale Treppen kein Problem.

Die Reparaturanfälligkeit von Rolltreppen und der Energieverbrauch sowie der Ausschluss von ca. 1/3 der Menschen und der Ausschluss von ca. 2/3 der Menschen bei Stillstand durch die hohen Treppenstufen macht die Rolltreppe absolut UNTAUGLICH.

Michael Palomino
Juli 2004 / 2010


*****

Beispiele von Rampen mit Treppen kombiniert in Bahnhöfen
In den folgenden Bahnhöfen der Schweiz stehen den Bahnkunden Treppe oder Rampe zur Verfügung, den sportlichen SBB-Kunden eine normale Treppe, und für andere SBB-Kunden eine Rampe, also für SBB-Kunden mit Kinderwagen, Ziehkoffern, Rollstuhlfahrer, Velofahrer und Gepäckwagen.
Rampe
                      bei Unterführung, Bahnhof Bellinzona Rampe bei der Unterführung, Bahnhof Bellinzona
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx


Rampe
                      bei Unterführung, Bahnhof Meilen Rampe bei der Unterführung, Bahnhof Meilen
Rampen
                      bei Unterführung: alte Unterführung Bahnhof Basel
                      SBB Rampen bei der Unterführung: alte Unterführung Bahnhof Basel SBB
Rampe
                        bei Unterführung, Bahnhof Laufen Rampe bei der Unterführung, Bahnhof Laufen

Michael Palomino
Juli 2004


*****


20 minuten
              online, Logo

22.8.2010: Rolltreppe = Unfallquelle: Zwei Buben und 1 Kinderwagen stürzen Rolltreppe hinunter

aus: 20 minuten online: Glück im Unglück: Buben stürzen Rolltreppe hinunter; 22.8.2010; http://www.20min.ch/news/ostschweiz/story/16539943

<Zwei Buben zogen sich in einem Einkaufszentrum in St. Gallen einige Blessuren zu, als sie eine 12 Meter lange Rolltreppe hinunter stürzten.Der 7-jährige Bub einer Familie aus Südamerika geriet am Samstagnachmittag in einem unbeobachteten Moment mit dem Kinderwagen, in dem sein 2-jähriger Bruder sass, auf die Rolltreppe, wie die Stadtpolizei St. Gallen am Sonntag mitteilte. Beide Kinder purzelten darauf samt Kinderwagen die Rolltreppe hinunter.

Ein Ambulanz brachte die beiden Kinder zwar zur Kontrolle ins Kinderspital. Beide Kinder hatten jedoch nur einige Prellungen am Körper, der ältere Bube zudem eine kleine Rissquetschwunde am Kopf.

(sda)>

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Fotoquellen
[1] Rolltreppen in Wien, Franz-Josefs-Bahnhof: http://de.wikipedia.org/wiki/Fahrtreppe


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