„Viele haben sich schon seit Ausbruch des Coronavirus an das Tragen von Handschuhen gewöhnt - doch mit wärmer werdenden Temperaturen sind Woll- und Winterhandschuhe langsam raus“, schrieb er auf seinem Twitter-Account.
Weder Träger noch Patient/Berührter werden durch med. Handschuhe geschützt. Vor und nach Gebrauch ist eine hygienische Händedesinfektion notwendig. Würde schätzen, das machen mindestens 50% des Gesundh.-Personals falsch. Nicht-Profis wohl 99%.
— Dr. Marc Hanefeld (@FlyingDok) April 5, 2020
„Wer die Handschuhe unbedacht trägt, weiß vielleicht nicht, dass gerade zwischen Handschuh und Haut ein Paradies für Bakterien und Keime aller Art ist“, zitiert das Portal Merkur.de den Mediziner.
Medizinische Handschuhe seien porös und dafür gedacht, sich selbst gegen größere Verunreinigungen - etwa mit Körperflüssigkeiten von Patienten - zu schützen.
„Unter dem Handschuh vermehren sich Bakterien mit Freude, in der feuchtwarmen Kammer“, so Hanefeld weiter.
Hört auf, medizinische Handschuhe in der Öffentlichkeit zu tragen. Das ist eine hygienische Sauerei großen Ausmaßes.
— Dr. Marc Hanefeld (@FlyingDok) April 5, 2020
Vor und nach Gebrauch der Handschuhe rät Dr. Hanefeld, eine Händedesinfektion zu verwenden. Nach dem Ausziehen habe man ohne Desinfektion eine Kloake an den Händen, warnte der Arzt. Als Hintergrund seiner Tweets führte er die Studie eines österreichischen Arztes an, die vom Fachmagazin „Pflegen-Online“ zitiert wird: Ojan Assidian wies demnach nach, dass Handschuhe besonders für die Umgebung zur Gefahr werden könnten.
Während Bakterien an menschlicher Haut anhaften, geben Plastikhandschuhe sie bei Kontakt bereitwillig ab - und das um das Tausendfache mehr als die Hand, so die Studie.
Corona-Fälle in Deutschland
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts sind in Deutschland bis Dienstagmorgen 99.225 Infektionen mit dem neuen Erreger registriert worden – also 3834 mehr als am Vortag. Mittlerweile sind demnach 33.300 infizierte Menschen wieder genesen. Die Zahl der Toten stieg um 173 auf 1607.
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