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"USA" 22.9.2014: Originales Saatgut
bringt mehr - Gentech-Saatgut und Pestizid
Roundup von Monsanto ist nur Schrott
USA: Immer mehr Landwirte kehren Monsanto den
Rücken
https://netzfrauen.org/2014/09/22/back-roots-immer-mehr-landwirte-kehren-monsanto-den-ruecken/
<
Immer mehr Landwirte in den USA meiden
gentechnisch verändertes Saatgut (GVO). Aber sie
können dies nicht sofort tun, weil Monsanto
immer noch am längeren Hebel sitzt. Die
Landwirte haben festgestellt, das Nicht-GVO-Saatgut,
also konventionelles Saatgut, viel produktiver
ist und für die Landwirtschaft mehr Gewinn
bringen würde.
Das Magazin „Modern Farmer“
entdeckte, dass es eine Bewegung unter den
Bauern gibt, gentechnisch veränderte
Organismen (GVO) zu vermeiden, und zwar
aus rein wirtschaftlichen Gründen.
Allein der Einsatz von Herbiziden stieg in den
Jahren 2001 bis 2010 um bis zu 26%. Dies vor
allem, weil GVO-Saatgut einen dramatischen Anstieg
der Resistenzen gegen diese Herbizide zeigt.
Die „Farm & Water Watch“-Gruppe,
berichtete, dass in den Vereinigten Staaten etwa
61,3 Mio. Hektar von Unkraut befallen sind, das
sich gegen das Herbizid „Roundup“, das
hauptsächlich aus Glyphosat besteht, als
resistent erweist. Auf dem Foto sehen Sie ein
Beispiel für das Giga-Wachstum von Unkraut auf
amerikanischen Feldern.
Die Landwirte gehen zurück zu natürlichem
Saatgut statt GVO-Saatgut. Dies habe absolut
nichts mit Hippies oder sonst etwas zu tun, in
den USA bestehe diese Gruppe aus Bauern aus dem
Mittleren Westen, die diese Entscheidung aus
wirtschaftlichen Gründen getroffen haben, so die
Erfinder der Zeitschrift „Modern Farmer“.
„Vor fünf Jahren wurde dieses GVO-Saatgut
entwickelt“, sagt Bauer Huegerich,
der zusammen mit seinem Vater das GVO-Saatgut
gepflanzt hatte. „Mein Getreide hatte nicht
unter Wurzelfäule zu leiden, da
ich das Bt-Gen (Erfindung von Monsanto) im
Saatgut hatte. Auch brauchte ich
weniger Pestizide. Aber
jetzt scheinen sich die Würmer angepasst zu
haben und greifen die Wurzeln an. Die Natur
kommt zurück und die Pflanzen
sind resistent geworden.“
Konventionelles Saatgut ist profitabler als
GVO
Das Magazin „Modern Farmer“ spricht
von einer „Post-GVO-Wirtschaft“ (Back to the
Roots). Und liefert hervorragende Argumente für
jene Landwirte, die planen, sich von GVO-Saatgut
und Pflanzen zu trennen. Hier ein paar der
interessanten Details, die das Magazin für
diesen Fall aufzählte:
- Der Anbau von einem Hektar mit natürlichem
Mais kostet laut Aaron Blook $ 680,95 und die
Kosten für GVO-Saatgut betragen $
761,80. Dies bedeutet, dass der Anbau von
GVO-Produken auf dem Feld 15% teurer wäre.
- GVO-Saatgut ist in der Regel rund 150 Dollar
teurer als die gleiche Menge natürlicher
Samen.
- Der Markt für natürliche Ernte (aus
natürlichem Saatgut!) ist in den Jahren 2011
bis 2013 um erstaunliche $ 1,8 Mrd. (1.3
bis 3.1 Mrd.) gewachsen. Dies ist vor allem
entstanden, weil in einigen asiatischen und
europäischen Ländern keine GVO-Kulturen
wachsen bzw. zugelassen sind.
- Der Markt für nicht-GVO-Produkte wächst
stark. Der Verkauf von „Spectrum Seed
Solutions“, einem Unternehmen, das natürliches
Saatgut verkauft, hat sich in den letzten vier
Jahren verdoppelt.
- Auch der Verkauf des natürlichen Saatgutes
der Firma eMerge Genetics ist in den letzten
fünf Jahren um etwa 30% angewachsen.
- Spectrum Seed Solutions Direktor Scott
Geisler schätzt, dass in den nächsten 5 Jahren
der Markt für Nicht-GVO-Maissaatgut 20% des
Marktes ausmachen könnte. Das ist
wirklich eine Revolution in den USA, wenn man
bedenkt, dass fast alle landwirtschaftlichen
Märkte mit GVO-Saatgut verseucht
sind. (Siehe Bild).
Boer Analyst Bloom errechnete, dass ein
durchschnittlicher Landwirt rund US $ 81, –
sparen könnte, wenn er natürliches Saatgut
pflanzen und ernten würde und das in jedem Jahr.
Und weil die durchschnittlichen Betriebe in den
USA etwa 1000 Hektar groß sind, stellt dies eine
jährliche Einsparung von US $ 81 000,
– dar.
Es scheint, dass GVO Vergangenheit ist und
die Zukunft für den Agrarsektor in den
Vereinigten Staaten den Nicht-GVO gehören
wird, weil immer mehr Bauern den Märchen
über GVO misstrauen.
Aber vor allem die Superunkräuter, die
resistenten Unkräuter, haben vielen Bauern die
Augen geöffnet. Denn wenn das Unkraut wirklich
mit Roundup hätte vernichtet werden können,
warum ist die Natur dann in der Lage,
die Monsanto-Lüge zu entlarven?
Die Monsanto-Story, die Welt benötige
GVO, um mehr Nahrung zu produzieren, ist nicht
nur ein erwiesenes Märchen, sondern wie Sie in
diesem Artikel lesen, vor allem eine sehr
große Lüge ..! Der freie
Markt in den Vereinigten Staaten sollte dem
hinterlistigen und manipulativen Konzen ein
Ende setzen.
Wir haben den Beitrag: Economie: Steeds méér
boeren mijden GMO om…. für Sie frei
übersetzt. Der ursprüngliche Beitrag:The Post-GMO Economy One
mainstream farmer is returning to conventional
seed — and he’s not alone ist von „Modern
Farmer“
Immer mehr Länder wollen
sich von Monsanto und Co. nicht zum Sklaven
machen lassen. Auch in Südamerika verweigern
Bauern das Saatgut. Siehe: Nach Mexiko und Guatemala nun
Costa Rica – Neuer Rückschlag für Monsanto>
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24.10.2014: Ein Leben ohne kriminelle
Pestizide und Gentech: <Video: BioPioniere
erzählen – Der lange Weg zur gesunden
Ernährung>
aus: Netzfrauen online; 24.10.2014;
http://netzfrauen.org/2014/10/24/video-biopioniere-erzaehlen-der-lange-weg-zur-gesunden-ernaehrung/
Stiftung Ökologie und Landbau: BioPioniere
erzählen:
https://www.youtube.com/watch?v=2KQAOLlBZd0
<Der Film „BioPioniere erzählen
– Sechs Leben für die Zukunft”
ist eine beeindruckende Dokumentation über die
Anfänge des Ökolandbaus. Sechs Pioniere der
ersten Stunde berichten über ihre Erlebnisse,
ihre Motivation und ihre Vision für die Zukunft.
… ist ein Zeitdokument über das Leben und die
Arbeit wichtiger Persönlichkeiten der
Geschichte des ökologischen Landbaus. Sie
schildern ihre Erlebnisse als Pioniere,
erzählen von ihren Gedanken und ihrer
Motivation, sich für den Ökolandbau
einzusetzen. Eine spannende Geschichte und ein
wertvoller Beitrag, um die Anfänge und den
Ursprung der Bewegung zu bewahren.
In den rasanten Zeiten des Internets ist es ein
„alter“ Bericht aus 2012, den wir hier für die
Netzfrauenleser herausgesucht haben – aber er
ist ermutigend und immer noch richtig. Denn das
Ziel der Dokumentation, ein fundiertes
Verständnis über Entstehung, Nutzen und Ziele
der Biobewegung auch für Neulinge, aber auch
Kunden zu ermöglichen, wird damit auch heute
erfüllt.
Der Film auf Youtube,
veröffentlicht von Traineeprogramm
Ökolandbau für
die www.biopioniere.net,
feierte am 24.10.2012 bereits Premiere. Er zeigt
in aller Deutlichkeit auf, dass ein Leben
jenseits von Monsanto & Co. möglich ist.
Ob Demeter, Bioland oder andere ökologische
Organisationen: ohne Menschen, wie die im Film
interviewten sechs Pioniere, aus den Bereichen
Erzeugung, Verarbeitung, Handel und Forschung,
sowie aus Verbänden, gäbe es die Biobewegung wie
wir sie heute kennen nicht.
Netzfau Andrea Escher
Links
USA: Immer mehr Landwirte
kehren Monsanto den Rücken
Unkrautresistenz als Antwort
auf die Giftcocktails – Die Natur schlägt
zurück!
Unglaublich! Staatliche
Erpressung zugunsten Monsanto – US requires El
Salvador to buy Monsanto’s GMO seeds or no aid
money
Pestizide – „Mord auf Raten”!
Die Macht der Agrarlobby!>
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Sebastopol bei San Francisco ("USA")
13.5.2017: Wassersparende, effiziente
Landwirtschaft von Paul Kaiser durch
Bodenpflege mit Bäumen, Sträuchern, Wurzeln
im Boden lassen, Kompost auf kleinen Feldern
Der mit der Dürre tanzt – Das wird
BayerMonsanto nicht gefallen – ein
kalifornischer Landwirt hat wohl die
wirksamste Methode gefunden, Nutzpflanzen in
Dürregebieten anzubauen! The Drought Fighter
https://netzfrauen.org/2017/05/13/der-mit-der-duerre-tanzt/

Karte mit San Francisco, Sebastopol und der
Singing-Frogs-Farm [1] - Singing-Frogs-Farm,
Luftaufnahme mit Feldern und Treibhäusern [4]
<Todd Oppenheimer
Todd Oppenheimer ist der Autor von THE
FLICKERING MIND: Saving Education from the False
Promise of Technology. Er ist Gründer und
Herausgeber des CRAFTSMANSHIP Magazine.
Fotos von Christopher D. Cook
[Der Landwirtschaftspionier Paul Kaiser]
[...] Paul Kaiser zeigt mit seinem kleinen
Hof, wie er trotz der Dürre reichlich erntet.
Wir haben Ihnen diesen sehr langen Artikel aus
dem CRAFTSMANSHIP
Magazine übersetzt,
denn Landwirtschaft geht auch anders, ohne
GVO und Pestizide! [...]
Schon als Kind war Kaiser von Erde besessen,
weiß seine Mutter. War diese Neigung genetisch
bedingt? Obwohl seine Familie immer noch
Kürbisse in Illinois für Libby’s anbaut, wuchs
Kaiser selbst in einer nordkalifornischen
Vorstadt auf. Mit 20 suchte Kaiser, ein
muskulöses Bündel von Energie und Neugier, nach
dem Geheimnis eines gesunden Pflanzenlebens. Er
nährte seine Suche durch eine Reihe rastloser
Studien, die ihm höhere akademische Grade
einbrachten in den Bereichen Internationale
Beziehungen, Verwaltung natürliche Ressourcen
und nachhaltige Entwicklung. [...]
[Der Regenwurm produziert die frische Erde
und revitalisiert die Erde - Charles Darwin
1882 - die Erde muss abgedeckt sein]
Schwarzmaler warnen seit Beginn des Ackerbaus
vor dem Missbrauch des Bodens, wenigstens seit
5000 v. Chr. Wir wissen aber auch seit 1882, wie
man seine Fruchtbarkeit wiederherstellt, denn in
diesem Jahr veröffentlichte Charles Darwin eine
seiner weniger bekannten Entdeckungen: Der
Mutterboden wird durch nichts anderes geschaffen
als durch den kleinen, aber feinen Regenwurm,
und zwar in einer Menge von 10 bis 20 Tonnen pro
Acre. (Regenwürmer erschließen Felsgestein,
mischen dabei dessen Mineralien mit Wurzeln,
Blättern und anderen biologischen Überbleibseln
zu einer schönen, vollwertigen Mahlzeit. Seine
Ausscheidungen sind fruchtbare Erde).
Aber wenn diese Erde zu Staub pulverisiert wird,
wie es auf der ganzen Erde geschieht, gibt es
für den Wurm nichts Verzehrbares mehr
darin—oder, im weiteren Sinne, für den Rest des
Ökosystems. [...]
[Forschung in Gambia (Afrika): Das
Landwirtschaftsexperiment von Paul Kaiser im
heissen Gambia]
Eine seiner ersten gärtnerischen Forschungen
nahm er 1998 in Westafrika vor während einer
Aufgabe für das Friedenskorps. Kaiser wurde nach
Gambia geschickt, einem kleinen Land nahe der
Sahara, das einst einer der großen Player im
Sklavenhandel war. Seine Aufgabe war es, die
ausgedörrte Landschaft wiederzubeleben, die er
mit einer Kombination von Land- und
Forstwirtschaft (agro-forestry) in Angriff nahm.
[Feld und Wald sind eine Einheit mit
Nützlingen für Menschen und Pflanzen]
Obwohl heute kaum praktiziert, ist
Land-Forstwirtschaft eine Jahrhunderte alte
Methode, die auf einem sehr einleuchtenden
Prinzip basiert: Wenn man mit einer Auswahl an
Bäumen beginnt, die alle verschiedene Aufgaben
übernehmen können — Windschutz und Mulch
z. B. oder das Bewahren von Wasser, von
Nährstoffen oder Bodenkrume—wird Fruchtbarkeit
die Folge sein. Kaiser sammelte zuerst Baumsamen
und pflanzte sie überall. Auch errichtete er
einen kleinen Versuchsgarten mit Gemüsesorten,
die die Dorfbewohner nie oder nur selten zuvor
gesehen hatten—Kohl, Paprika und etwas Salat.
[Gambia: Aussaat und Mull drüber:
Äste, Zweige, Blätter halten den Boden feucht
und kühl - durch Kondensationswasser in der
Nacht (!)]
Gambia leidet sowohl unter sengender Hitze als
auch unter geringem Regen. Die einzige
verlässliche Wasserquelle in Kaisers
Gemeinschaft war ein 35 m tiefer Brunnen. Darum
folgte Kaiser einer leider meist missachteten
Grundregel: Schütze deinen Boden. „Ich nahm
alles, was ich an Ästen, Zweigen und
Blättern noch in den fast zerstörten
Wälder finden konnte“, sagt Kaiser, „und warf
sie auf die Gartenbeete. Den Rest wird das Leben
selbst übernehmen“. (So romantisch diese
Behauptung klingen mag, funktioniert diese
Maßnahme aus einfachen biologischen Gründen: Boden,
der abgedeckt ist, bleibt feuchter und
kühler [durch Kondensationswasser in
der Nacht (!)]; dadurch bilden Pflanzen ihre
Wurzeln und deren guten Mikroben näher an der
Oberfläche, wo es die meisten Nährstoffe gibt.)
Sehr bald stellte Kaiser fest, dass er
wesentlich weniger Brunnenwasser brauchte als
die Dorfbauern. „Sie müssen 100 Eimer täglich
schöpfen, während ich nur 20 alle zwei Tage
brauche.“ [...]
[Gambia: Die Vielzahl der Gemüse bringt viele
verschiedene Nützlinge auf die Felder]
Nach und nach erkannten die Dorfbewohner, dass
auch sie etwas anderes anbauen könnten außer
Hirse und Erdnüssen, die ihre
Grundnahrungsmittel seit Generationen gewesen
waren. [...]
[Costa Rica: Die Plantage am Waldrand
praktisch ohne Schäden, weil Nützlinge vom
Wald her kommen]
Einige Jahre, nachdem er Gambia verlassen hatte,
arbeitete Kaiser an seiner Examensreihe in Costa
Rica, als ein Kollege, der zwei Obstplantagen
mit Zitrusfrüchten studierte, etwas
Ungewöhnliches entdeckte. Die erste Plantage.
die an einen dichten Wald voller Bäumen, Büsche
und wildem Wein angrenzte, war mehr als 90
Prozent weniger von Schädlingen befallen als die
zweite Plantage, die sich in einer offenen Ebene
befand und eine Meile entfernt war. Das
verblüffte Kaiser. „Solch ein Ergebnis kann man
nicht einmal mit chemischen
Pflanzenschutzmitteln erreichen“, sagt er.
„Diese chemischen Sprays töten alles — die
Schädlinge und die Nützlinge“. (Nützlinge sind
Insekten, die nicht die Ackerfrüchte fressen,
sondern sie beim Wachsen unterstützen. Bienen
z. B. helfen beim Bestäuben; andere wie
Marienkäfer und Gottesanbeterinnen fressen
die Insekten, die die Ernte auffressen).
Jeder Landwirt möchte Nützlinge haben; Nach
jedem Versprühen von Insektenvernichtern kommen
die Schädlinge immer schneller zurück als die
Nützlinge. (Biologen erklären dies damit, dass
Schädlinge sich schneller und effektiver
vermehren und dass sie durch jahrhundertelanges
Bekämpftwerden widerstandsfähiger wurden.)
Weitere Spritzungen folgen und die Todesspirale
geht immer weiter. Paradoxerweise geschieht
dieser Prozess unabhängig davon, ob diese
Spritzmittel chemisch oder organisch sind.
In Costa Rica erkannten Kaiser und seine
Kollegen, dass die schädlingsfreie Plantage dem
Schicksal der anderen Plantage aus einem
einfachen Grund entging: Die Nützlinge
hingen in den Baumblättern nahe der Plantage
und konnten so die Ernte erhalten. Während
seiner Studien besuchte Kaiser eine
Bananenplantage, deren Produktivität um das
Doppelte gesteigert werden konnte, indem man den
Superbaum Moringa Oleifera anpflanzte, der
sowohl Schatten spendete als auch Stickstoff,
den wichtigsten Nährstoff für eine Pflanze.
Kaiser war so beeindruckt von den unzähligen
Kräften dieses Baumes, dass er später ein
kleines Buch über sie verfasste.
[Das Prinzip:
Naturschutz=Landwirtschaftsschutz]
In Kaisers Gehirn manifestierte sich ein Muster.
„Wenn man sich zuerst darum kümmert, dass es der
Natur insgesamt gut geht“, sagt er heute, „ist
die Landwirtschaft leicht.“
[Bio-Kleinbauern haben mehr Ertrag als
Pestizid-Grossbauern (!)]
Miguel Altieri, Professor für Agroökologie an
der kalifornischen Universität Berkeley, kam in
anderen Versuchsreihen in verschiedenen Regionen
Lateinamerikas zu den gleichen
Schlussfolgerungen: In vielen Fällen erlangten
Kleinbauern höhere Profite und größere Erträge
als konventionelle Bauern, die Chemikalien und
andere Hilfen der konventionellen Landwirtschaft
einsetzten, indem sie die natürlichen Ressourcen
ihrer eigenen Landflächen zur Fruchtbarmachung
ihres Bodens nutzten. Besonders dramatisch (im
positiven Sinn) ist diese Entwicklung in Kuba,
wo man neue Fruchtbarkeit durch die Rückkehr zu
alten Anbaumethoden erlangt. (Siehe “Cuba’s
Harvest of Surprises,” von Christopher
Cook.)
[Pestiziden vernichten Schädlinge UND
Nützlinge - die Schädlinge kommen schneller
zurück]
Nach jedem Versprühen von Insektenvernichtern kommen
die Schädlinge immer schneller zurück als
die Nützlinge. (Biologen erklären
dies damit, dass Schädlinge sich schneller und
effektiver vermehren und dass sie durch
jahrhundertelanges Bekämpftwerden
widerstandsfähiger wurden.) Weitere Spritzungen
folgen und die Todesspirale geht immer weiter.
Paradoxerweise geschieht dieser Prozess
unabhängig davon, ob diese Spritzmittel chemisch
oder organisch sind. [...]
[Pestizide machen die Pflanzen passiv]
Kaiser traut seinen Pflanzen einiges zu, weil er
sie nicht mit Sprühungen und Dünger schwächt.
Das kräftigt sie und sie können ihre eigenen Polyphenole
entwickeln — das ist der Kern des pflanzlichen
Immunsystems. Es scheint, dass Pflanzen nach
demselben Grundsatz funktionieren wie die
Menschen: was nicht gebraucht wird,
verschwindet. „Wenn wir all den Schutz für sie
übernehmen“, sagte Kaiser, „werden sie sich
nicht mehr selbst verteidigen“. [...]
[ab 2005: Kaisers Farm bei Sebastopol
nördlich von San Francisco]
[Kaiser in Sebastopol: Eine Farm
wiederherstellen]
2005 kehrten Kaiser und Johnson schließlich in
die USA zurück, um zu heiraten, eine Familie zu
gründen und das bisher Gelernte auf ihrem
eigenen Land auszuprobieren. Nach einigen
Monaten der Suche fanden sie schließlich ihr
Zielobjekt: die Singing-Frogs-Farm, ein Gebiet
von acht Acres (=3,275 Ha) nahe
der Innenstadt von Sebastopol. Es war nicht die
naheliegendste Wahl. Die Farm war jahrelang
vernachlässigt worden; Sie war kalt und feucht
und an einem Hang gelegen, weswegen sich dort
die Abwässer aus der Nachbarschaft einfanden.
Sie bestand nicht aus weiten Flächen, die einen
Reihen-Anbau möglich machten. Anders gesagt: Das
ideale Gebiet für Kaiser. „Ich suchte nach einem
Ort, den ich heilen konnte“, sagt Kaiser. „Mir
war klar, dass ich Dinge anbauen wollte, aber
ich hatte keinen Plan davon, was das bedeutete“.
Jedoch hatte der Ort auch ein gutes Omen: Auf
der anderen Seite der Stadt war die Farm und das
frühere Haus des großartigen Pflanzenzüchters Luther Burbank (1849-1926).
[Der Test: Ein Traktorpflug zerstört
Bodennester, Wurzeln und Regenwürmer - die
schonende Anbaumethode]
2007 beackerte Kaiser sein Land mit allen
Werkzeugen, die die Farm vorhielt. Er pflügte
den Boden, wie es jeder andere Farmer tut. Da
die Farm jahrelang nicht bearbeitet worden war,
hatte der einfache Unkrautbewuchs das Land sehr
fruchtbar gemacht. Darum erblühte die Farm
rasch. Aber auch die Arbeit nahm massiv zu. „Das
Unkraut war gewaltig“, sagt Kaiser. „Wir
arbeiteten sogar des Nachts mit Scheinwerfern
auf dem Feld und jäteten stundenlang!“ Eines
Morgens im Frühling sah er eine
Keilschwanz-Regenpfeiferin (ein Vogel der
Region), die seinen Traktor ankreischte. Nachdem
er ein paar Male auf seinem Feld hin- und
hergefahren war, wurde ihm klar, dass sie ihre
Eier schützen wollte, die in einem Nest
unsichtbar im Boden lagen. Als Kaiser anhielt,
um sich das genauer anzusehen, bemerkte er alle
möglichen Schäden, die sein Pflug
verursacht hatte — zerschnittene
Regenwürmer und Schlangen, zerstörte
Bienenstöcke, wertvolle Wurzeln und
Käferkolonien, die jetzt der heißen Sonne
ausgesetzt waren. Einige Monate
später, als sein Daumen im Motor seines Traktors
zerquetscht wurde, hatte er eine Erscheinung:
„So etwas werde ich nie wieder machen!“,
erinnert er sich. „Es muss einen besseren Weg
geben“. [...]
[Der Regierungsbericht des
"US"-Ldw-Departements:
Traktorpflug=Erdbeben+Hurrikan+Tornado+Waldbrand
gleichzeitig]
Die Bundesregierung nimmt hier kein Blatt vor
den Mund. In einem Bericht des Jahres 2010
teilte die USDA (US-Department of Acriculture)
mit: „Den Boden zu pflügen ist gleichbedeutend
mit einem Erdbeben, einem Hurrikan, einem
Tornado und einem Waldbrand, die sich alle
gleichzeitig in der Welt der Bodenorganismen
ereignen“. Don Tyler, ein Naturschutz-Experte
der USDA, führt ins Feld, dass ein Jahr
Bodenbearbeitung 25 Jahre Bodenverbesserung
durch Direktsaat zerstören kann. [...]
[Kaiser mit Direktsaat-Landwirtschaft
ohne Pflug]
Kaiser nahm seine Studien wieder auf und
entdeckte eine gewaltige Menge an Literatur, die
die Vorzüge von Direktsaat-Landwirtschaft
(Landwirtschaft ohne Bodenbearbeitung)
preist — anders gesagt, eine Landwirtschaft ohne
Maschinen wie Pflug oder Spaten zum Umgraben des
Bodens. Die Praxis erfolgt nach der zweiten oft
nicht beachteten Anbauregel: Störe deinen Boden
so wenig wie möglich. Immerhin hatte diese
Anbaumethode eine überraschend gemischte Bilanz.
[Hecken und Büsche für Nützlinge anlegen +
Wurzeln immer im Boden lassen=Nahrung für
Mikroorganismen + Kompostschicht]
Was er in Übersee gelernt hatte, imitierte
Kaiser, indem er seine Farm mit
Baumhecken und Büschen einrahmte, die von
jenen Nützlingen geliebt werden. Er
baute auch seine eigenen Gewächshäuser.
Auf diese Weise konnte er neue Pflanzungen
ankurbeln durch Sämlinge, die er gut reifen
lassen konnte. Diese sorgten für ständige
Ernten, sogar im Winter. [...]
[Treibhaus für Sämlinge 1 Monat lang]
[Fotounterschrift] Kaiser beschleunigt
seine Produktion, indem er seine Sämlinge
päppelt und sie erst richtig anwachsen lässt,
bevor er sie auf die Felder pflanzt. Viele
anderen Farmer tun das auch, aber Kaisers Weg
unterscheidet sich zweifach: Erstens pflanzt er
seine Saaten in Kompost. Die meisten Farmer
fürchten mögliches Krankheitspotenzial im
Kompost und benutzen stattdessen sterile
Gartenerde. Diese ist zwar sicher, aber auch
nicht sehr nährstoffreich, was die Pflanzen
schwächt und für weniger Nährstoffe in den
reifen Früchten sorgt. Zweitens verpflanzen die
meisten Farmer, um den Platz maximal
auszunutzen, ihre Sämlinge schon, wenn sie noch
relativ klein und erst zwei Wochen alt sind.
Kaiser verwendet größere Container, damit seine
Sämlinge einen ganzen Monat bis zum Versetzen
wachsen können. Das beschleunigt nicht nur ihren
Start, sondern erhöht auch ihre Überlebensrate
auf dem Feld. [...]
[Der Besuch eines Herrn Leap]
In einem von Kaisers Gewächshäusern entlockten
Größe und gesundes Aussehen der Auberginen
großes Erstaunen aller. „Ich habe noch nie
solche Auberginen hier an der Küste gesehen“,
sagte Leap. „Auberginen ziehen alle möglichen
Schädlinge und Krankheiten an“. Sogar die
unbearbeiteten Wege zwischen den Gemüsebeeten
beeindruckten Leap und Wong. Üblicherweise sind
diese kahl und hart; Kaisers Wege waren weich
und grün. [...]

Felder von Paul Kaiser bei Sebastopol nördlich
von San Francisco: ohne Pestizide, mit
Tröpfchenbewässerung, mit Sträuchern und
Bäumen rund rum, Kompostdecken im Winter etc.
- die Singing-Frogs-Farm [2]
[Fotounterschrift] Kaisers
Äcker von etwas mehr als zwei Acres ist nach
den Standards der meisten Landwirte ein
ungeordnetes Sammelsurium — keine großen,
weiten, sorgfältig gepflügten Felder; keine
endlosen Reihen von immer denselben
Ackerfrüchten. Jedoch erkennen immer mehr
Landwirte, dass wenn sie eine Mischung von
Früchten pflanzen und sie mit Bäumen, Büschen,
Blumen umgeben und den unzähligen Insekten,
die diese anziehen — dann wächst die
Produktivität.
Vorgänge wie diese beinhalten zu viel
schlammige Arbeit und fordert zu viel von ihren
Böden — so denken die meisten Farmer.
Tatsächlich lohnt sich aber diese Arbeit. Je
länger die Ackerpflanzen im Boden verbleiben,
desto besser für den Boden — weil all solche
Jules-Verne-Kreaturen sich von Pflanzenwurzeln
ernähren. Das lässt diese zahllosen
scheibenförmigen Felder im ganzen Land, die im
Winter brach liegen, in neuem Licht erscheinen.
Sie ruhen nicht aus, sie sterben. Jerry
Hatfield, Erntephysiologe beim
landwirtschaftlichen Forschungsdienst der USDA,
erklärte mir kürzlich: Wenn ein Farmer
gepflügtes Land brach liegen lässt, „lässt Du
dein biologisches System verhungern. Ich frage
sie immer: ‚Wie würde es Ihnen ergehen, wenn ich
Ihnen nur einmal im Jahr Nahrung gäbe?'“
Dieses Prinzip bedeutet für Kaiser einfach
nur: „Lass immer die Wurzeln im Boden“.
Danach probierte Kaiser etwas anderes: Statt
des standardmäßigen Verteilens von Dünger auf
seinen Feldern legte er eine dicke
Schicht Kompost oben drauf.
[Die Belüftung eines Bodens mit einem
Rechenspaten OHNE Pflug]

Paul Kaiser belüftet Felder mit einem
Rechenspaten [3]
[Fotounterschrift] Kaiser beherzigt
fanatisch, was er die drei Hauptregeln für
Bodengesundheit nennt: Wurzeln so weit wie
möglich im Boden lassen. Den Boden so weit
bedecken wie möglich. Störe den Boden so wenig
wie möglich. Kaiser pflügt nur dann, wenn er
alten Boden für eine Neuanpflanzung
wiederbelebt. Danach pflügt er nicht wieder.
Wenn ein Pflanzenbeet gelegentlich Belüftung
benötigt, sticht er mit einem Spaten wie diesem
hinein.
[Kompost kann für junge Pflanzen zu stark
sein - Neutralisierung mit Kalzium
(Austernmuscheln und gemahlenem Festgestein) -
7mal ernten pro Jahr]
Trotz seiner Lebendigkeit kann dieses Material
für junge Pflanzen zu viel sein, weil es ihre
zarten Schösslinge durch seine unverdünnten
Substanzen verbrennt. Kaiser entdeckte bei
weiterem Lesen, dass er seinen Kompost mit
Kalzium (aus zerbrochenen Austernmuscheln) und
Spurenelementen (aus gemahlenem Festgestein)
neutralisieren konnte. Und so schichtete er die
gesamte Masse auf den Boden und setzte die
Pflanzen durch sie hindurch an.
Dank der Nährstoffbalance in seiner Erde bekamen
Kaisers Sämlinge, die schon robust waren, einen
zusätzlichen Vorsprung. „Unsere
Ackerfrüchte überholen die Unkräuter von
Anfang an“, sagt Kaiser. „Auf diese Weise
brauchten wir nicht mehr Unkraut jäten“. John
Cheatwood, einer von Kaisers Angestellten,
drückt es so aus: „Der Kompost ist unsere
Antwort auf Egge und Pflug“. Dieser
hochintensive Zyklus — Kompost, Stecklinge
setzen, Ernten, Wiederholen — erlaubt es Kaiser,
bis zu sieben Mal pro Acre pro Jahr zu ernten.
Das ist das Drei- bis Fünffache dessen, was die
meisten Farmen erzeugen. Warum sollte man das
nicht leben?! [...]
[Monokulturen ("Mono-Cropping") vermeiden]
Dieses Verfahren, „Mono-Cropping“ (Mono-Anbau)
genannt, wird weithin kritisiert. Es laugt den
Boden aus und reduziert die Vielfalt der wilden
Lebewesen, die normalerweise auch auf einer Farm
leben. Es schafft ein Vakuum, das bestimmte
Schädlinge begünstigt. [...]
Im Gegensatz dazu zielt Kaiser auf Vielfalt, und
das extrem. Auf nur acht Acres hat er Hunderte
einheimischer Bäume und Büsche. Auf den
zweieinhalb Acres davon, die er kultiviert, baut
er eine entsprechende Zahl verschiedener
Gemüsesorten an, darunter Brokkoli, Blumenkohl,
Kohl, Paprika, Gurken, Winterkürbis, Kopfsalat
und Sareptasenf — und diese in ungefähr sechs
Varianten pro Sorte — dazu 30 bis 35
verschiedene Arten von Tomaten.
[Schwarzer Plastikmulch zum abdecken im
Winter - 10mal anwendbar]
Ein frisch bearbeitetes Feld war mit einer
dicken, filzartigen Decke bedeckt — Kaisers
Version der Meilen schwarzer Plastikfolien, die
man sieht, wenn man im Winter durch
amerikanisches Farmland fährt. Diese langen
„Laken“ heißen „Plastik-Mulch“ und sie sind
höchst wirksam — beim Unterdrücken von
Unkräutern, beim Feuchthalten und beim Füttern
der Bodenmikroben. Jedes Jahr landen diese
schwarzen Plastikfolien auf Deponien. Kaiser
zeigt auf seine Mulchdecken und sagt: „Die
halten 10 Jahre. Wenn wir sie im Frühling
aufrollen“
[Es braucht keine Grossfarmen mehr -
es braucht viele intelligente, kleine
Farmen]
[Herr Leap stellt eine Frage - Kaiser mit 8
Acres 7mal ernten reicht völlig aus - der
Nachbar mit 44 Acres produziert weniger als
Kaiser]
Dieser hochintensive Zyklus — Kompost,
Stecklinge setzen, Ernten, Wiederholen — erlaubt
es Kaiser, bis zu sieben Mal pro Acre pro
Jahr zu ernten. [...]
Der Reichtum der Farm brachte Leap dazu, Kaiser
mit der Frage zu nerven, die jeder stellen
würde: „Ich bin mir nicht sicher, ob so etwas
auch im großen Rahmen geht“, sagte er. Kaiser
liebt diese Frage, denn sie ist entscheidend,
aber er hasst die Art und Weise, mit der sie
immer gestellt wird. „Ich dachte früher, die
beste Weise, dies zu tun, sei eine riesengroße
Farm mit einem Haufen Felder wie diesem hier
rund um ein Zentrum zu haben“, antwortete
Kaiser. „Aber mein Nachbar bepflanzt 44 Acres
(knapp 18 Ha), produziert weniger als ich,
verkauft bei weniger Regionalmärkten und hat
weniger Vertragskunden. Darum brauchen wir
keinen größeren Rahmen. Wir brauchen mehr kleine
Farmen wie diese in städtischen Bereichen und
weniger Riesenfarmen von 100 Acres, die weit,
weit weg von den Menschen sind, die ihre Früchte
essen.“ [...]
[Getreide ohne Pestizide mit biologischer
Direktsaat-Landwirtschaft anbauen geht leicht]
Wenn diese Änderungen sich verbreiten, werden
ihre Macher sich, bewusst oder unbewusst,
der Methoden Kaisers bedienen. Einige von
ihnen werden auch jetzt angewendet mit
überraschenden Erfolgen auf Getreidefeldern des
Mittleren Westens — mit Innovationen, die unser
gesamtes Handelssystem umwandeln könnten. (Siehe
auch: “A
Brand New Idea for Commodity Exports”
= Eine brandneue Idee für Handelsexporte).
Abgesehen davon ist es bei Ackerfrüchten wie
Mais und Weizen relativ einfach, gesündere
Methoden wie Direktsaat anzuwenden;
Jedoch scheint diese Methode für Gemüsefelder im
großen Stil wohl schwieriger. Dennoch sind
einige wenige Menschen einigen
vielversprechenden Lösungen auf der Spur.
(Siehe: “Your
Salad’s Difficulty with Sustainable Farming”=Die
Probleme Ihres Salats mit nachhaltiger
Landwirtschaft).
[Wer kein Geld für Pestizide und Traktoren
ausgeben muss und einen niedrigen
Wasserverbrauch hat, kann höhere Löhne
bezahlen]
Während die Arbeit auf den meisten Farmen
Teilzeitarbeit ist und nur saisonbedingt, ist
die Arbeit auf der Singing-Frogs-Farm
Vollzeitarbeit über das ganze Jahr. Kaiser zahlt
auch etwas höhere Löhne im Vergleich zur Norm
wegen der höheren Fähigkeiten, die sein System
erfordert — Bodenbedingungen erkennen können,
die Methoden von Beet zu Beet anpassen können je
nach den Bedürfnissen der Pflanzen auf dem Beet,
und schnell arbeiten können. Aber er gibt kein
Geld für Herbizide, Pestizide, tonnenweisen
Dünger, Traktoren, Treibstoff und
Maschinenunterhalt oder tägliche Bewässerung
aus. Auf diese Weise, sagt er, steht er immer
prima da. Das ist für Kaiser gut, aber ist es
das auch für seine Arbeiter? Kaisers ältere
Arbeiter bekommen 15 $ pro Stunde. Das ist weit
höher als die durchschnittlichen Löhne, die etwa
bei Kaliforniens Mindestlohn von 9 $ die Stunde
liegen. [...]
[Tröpfchenbewässerung in Schläuchen - Frost
zerstört manchmal Schläuche]
Plötzlich machte Elisabeth Paul auf einen
gebrochenen Schlauch aufmerksam, aus dem eine
Wasserfontäne hochsprang. Kaiser stöhnte und
drehte einen Anschluss entsprechend ab. „Ich
habe diese Fröste echt satt“, sagte er, als er
wieder zurückkam. [...]
[Kompost ist ein Problem für das
Trinkwasser - aber Paul Kaiser hat saubere
Teiche mit seinem Regenwasserabfluss]
Das Kompost-Rätsel [Stickstoff, der von den
Organismen aufgefressen wird, wenn die Erde
gesund ist]
An einer Stelle während Leaps Gang über die
Farm gruben wir alle unsere Hände in Kaisers
Boden. Er roch sehr aromatisch und war
überraschend leicht. „Er fühlt sich fast wie
Blumenerde an“, sagte Leap, als er die Erde
durch seine Finger rinnen ließ. Das lag
teilweise an der Jahreszeit (Die Sommerhitze
trocknet den Boden aus.) Aber der Hauptgrund
war, dass sie fast ganz aus Kompost bestand, der
sehr locker beim Trocknen wird. All dieser
Kompost war Leap unheimlich. „Er braucht weit
mehr davon als sonst üblich“.
Kompost ist eine komplizierte Angelegenheit.
Einerseits regen seine reichen Inhaltsstoffe das
Pflanzenwachstum so wirksam an, dass man sich
wundert, warum nicht mehr Farmer davon Gebrauch
machen. „Wir haben einfach nicht den
Kohlenstoff“, sagt Ray Archuleta von der USDA.
Archuleta bezieht sich auf die Lücke zwischen
verfügbaren Kompostvorräten und die 920
Millionen Acres (=3.723.108 km2), die
gegenwärtig in diesem Land beackert werden; Aber
er meint das Wort „Kohlenstoff“ auch provokativ.
Kohlenstoff ist schlecht, nicht wahr? Wenn er
sich in Kohlendioxid verwandelt, trägt er
hauptsächlich zur Klimaerwärmung bei. (Dasselbe
geschieht mit Stickstoff, wenn es sich in
Stickstoffoxid verwandelt, ein Klimagas, das 300
Mal wirksamer ist als Co2.) Nun, Kohlenstoff und
Stickstoff sind auch die Hauptbestandteile von
Kompost und nach und nach der fruchtbaren
Anteile der Bodenkrume. Das bedeutet, dass diese
Chemikalien nur dann schädlich sind, wenn wir
sie falsch einsetzen — in unserer Luft, wenn sie
besser im Boden aufgehoben wären. Kaiser drückt
es so aus: Was ich als Farmer am meisten
brauche, ist Kohlenstoff für die Bodenstruktur
und Strickstoff für das Pflanzenwachstum“.
Andererseits hat Kompost auch seine hässlichen
Seiten. Weil weltweit immer mehr amerikanische
Erntefrüchte verlangt werden, sind Farmer
überall von Stickstoff abhängig geworden. Wenn
ein Feld zu viel Stickstoff enthält, sickert er
ins Grundwasser. An dieser Stelle sagt Leap:
„Jede wasserführende Schicht unterhalb von
landwirtschaftlich genutzten Flächen ist mit
Nitrat verseucht“. (Wenn Nitrat sich in Nitrit
verwandelt, ersetzt es den Sauerstoff im Blut
seiner Konsumenten. In der Mitte des vergangenen
Jahrhunderts waren einige Grundwasserquellen so
sehr mit Nitrat verseucht worden, dass dies zum
„Blue-Baby-Syndrom“ mit einigen Dutzend
Todesfällen führte. Das Problem ist seitdem fast
verschwunden, aber Agronomen haben sich bis
heute Sorgen darum gemacht.) Die meisten
Verseuchungen durch Nitrat geschehen bei
sintflutartigen Regenfällen, die auf Mastanlagen
und industrielle Farmen treffen, die
unwahrscheinliche Mengen an synthetischen
Stickstoffdüngern einsetzen. Viel jedoch kommt
auch von einfachem Kompost, der üblicherweise
viel Stickstoff enthält.
Seltsamerweise gehören Farmer, die Kompost
lieben, zu den übelsten Stickstoffverseuchern.
Und Leap fürchtet, dass Kaiser ein besonders
herausragender Umweltsünder ist. Über die
letzten paar Jahre hat Kaiser mehr als 60 Tonnen
besonders stickstoffhaltigen Kompost auf jeden
Acre seiner Farm ausgebracht — fünf bis zehn Mal
so viel wie üblich. Vor jeder Pflanzung
unterstützt er die Böden auch durch eine geringe
Menge organischen Dünger, der besonders viel
Stickstoff und auch Phosphor enthält — ein
weiterer problematischer Nährstoff.
[Paul Kaiser mit 60 Tonnen Kompost pro Acre
pro Jahr]
[Fotounterschrift] Kaiser düngt seine
Ackerflächen mit ungewöhnlich großen Mengen
Kompost — mehr als 60 Tonnen pro Acre im Jahr —
den seine Arbeiter vor jeder Pflanzung mit
Schubkarren aufbringen. Das sind 5-10 Mal mehr
Kompost , als die meisten Farmer anwenden.
Kaiser baut mehr Früchte an als der
durchschnittliche Farmer, aber jüngste Tests
zeigen an, dass sein Kompost mehr Nährstoffe
aufbringen könnte, als die Pflanzen benötigen.
Bei Überschüssen einiger solcher Nährstoffe —
hauptsächliche Stickstoff, Phosphor und einige
Spurenmetalle — werden sie giftig sowohl für
Wasservorräte und auch für Konsumenten seiner
Ackerfrüchte. Es ist daher wichtig für Kaiser
und seine Nachahmer, genauere Messmethoden für
den Nährstoffgehalt von Feldern zu entwickeln.
[Paul Kaiser braucht kein Bio-Zertifikat]
„Das ist ein Präzedenzfall“, sagt Leap. „Das ist
eine riesengroße Über-Anwendung. Falls Paul
zertifizierter Biofarmer werden wollte, könnte
das Ärger geben“. Erstaunlicherweise ist Kaisers
Farm das nicht – er widersteht diesem Label
wegen der Kosten, des komplizierten Verfahrens
und der Standards, die er oberflächlich findet.
Ebenfalls erstaunlich ist, dass das seinen
Kunden nichts ausmacht. Bei Befragungen
befürworteten quasi alle seine unkonventionellen
Anbaumethoden. Robin Boyle, Marketingdirektorin
von California Certified Organic Farmers, sagt
jedoch, dass im Fall einer Beantragung des
Labels Kaisers seine Kompostmengen „sämtliche
rote Lampen in unserem Büro angehen lassen
würden“. Aber sie sagte auch, dass solche
gewaltigen Mengen durchaus auch im Rahmen des
Erlaubten sein könnten, je nach der
individuellen Situation der Farm.
[Paul Kaiser fängt in Teichen das Regenwasser
der Farm auf - alles lebt!]
Kaiser argumentiert, dass die Situation seiner
Farm klar innerhalb der erlaubten Grenzen ist —
aus vier Gründen. Erstens sei der zusätzliche
Stickstoff notwendig, weil er so sehr viel mehr
Ackerfrüchte pro Acre anbaut als eine
Durchschnittsfarm. Zweitens zeigten Bodenproben,
dass dessen Stickstoffgehalt „genau dort ist, wo
er sein sollte für gesunde Pflanzen“. Drittens
bemerkt er, dass die Pflanzen den Stickstoff
wirklich „aufessen“: Manchmal werden die Blätter
gelb (was ein Zeichen für Stickstoffmangel ist).
Und viertens fügt er hinzu, dass seine Teiche,
die das auffangen, was vom Farmboden abfließt,
sichtbar klar und voller Leben sind. Außerdem
ergaben kürzliche Regenwassertest auch absolute
Sauberkeit. (Durch Stickstoff oder Phosphor
belastetes Wasser ist normalerweise durch Algen
verstopft, die Fische und andere Wasserlebewesen
töten, indem sie ihnen den Sauerstoff nehmen.
Mit diesem Problem hatte Kaiser im ersten Jahr
zu kämpfen, nachdem er besonders viel Kompost
aufgebracht hatte, aber danach trat es nicht
mehr auf.) „Alle unsere Felder und Anzeigegeräte
zeigen, dass unser Stickstoffgehalt in Ordnung
oder nicht hoch genug ist“, sagt Kaiser. [...]
[Die Bodenwerte auf Paul Kaisers
Froschfarm - aber immer kristallklare
Regenwasserproben]
Zunächst weisen Kaisers Bodenproben leicht
erhöhten Nitratgehalt und einen noch etwas
höheren Phosphorgehalt auf. Aber seine
Regenwasserproben — die Agronome als den
goldenen Weg ansehen, um Düngeleckagen einer
Farm festzustellen — sind immer kristallklar.
Wie kann das sein? Wenn man Agronomen und
Bodenwissenschaftlern zuhört, die Kaisers
Methoden gegenüber skeptisch sind, verstecken
sich diese Verschmutzer. Es könnte stimmen, aber
genauso gut das Gegenteil. Wenn Sie den genauen
Zahlen dieses Puzzles nicht widerstehen können —
und die Debatte, die sie auslöste — lesen Sie
bitte Anmerkung #2 am Ende des Artikels.
Glaubt man Kaiser, verfehlen die Labortechniker
das richtige Ergebnis. Die Verschmutzer sind
nicht sichtbar, einfach weil alles biologische
Leben, das er in seinen Feldern aufgebaut hat,
sie aufisst. „Die hochorganische Biomasse
puffert jedes Ungleichgewicht in jenen
Nährstoffen ab“, sagt Kaiser. „Mir scheint, dass
all diese Kritik von Menschen geäußert wird, die
ein wirklich biologisches System nicht
verstehen“. Diese Behauptung ist kühn, aber
Kaiser hat auch einige Wissenschaftler auf
seiner Seite. „All das mikrobielle Leben geht
durch einen Kreislauf dieser Nährstoffe“, sagt
Jerry Hatfield von der USDA. Ray Ward, ein
führender Experte für Bodenproben, stimmt zu.
(Ward unterhält die Ward-Labore in Kearny,
Nebraska, die einige von Amerikas umfassendsten
Testverfahren für Nährstoffgehalte und
mikrobielles Leben in Böden entwickelt haben.
Kaisers letzte Tests wurden durch die
Ward-Labore durchgeführt.) Jeff Creque, oberster
Wissenschaftler beim Marin
Carbon Project, steht auch zu Kaisers
Methoden. Creque fügt an, dass die industrielle
Landwirtschaft sich von biologischen System
verabschiedet hat, was in erster Linie zur
Verschmutzung durch Kohlendioxid geführt hat.
„In früheren Zeiten konnte man den
Stickstoffgehalt im Boden nur in Verbindung mit
Kohlenstoff anheben“, sagt Creque. Heute füttern
wir die Chemie des Bodens, anstatt die Biologie
des Bodens zu nähren. Zudem verbrennen wir die
Kohle“.
Das Problem ist, dass, egal wie qualifiziert
diese Beobachter sind, sie letztendlich nur
Vermutungen anstellen. Stickstoff und Phosphor
sind nur zwei von Milliarden natürlichen und
lebenden Bestandteilen, die so etwas wie einen
Boden ausmachen. Wissenschaftler haben erst
kürzlich angefangen zu verstehen, wie dieses
Ökosystem Fruchtbarkeit beeinflusst, während
seine winzigen Bewohner miteinander agieren.
Einige solcher Interaktionen könnten die
Entschuldigung für Kaisers Exzesse sein, andere
können sie verschlimmern. „Wir wissen vielleicht
weniger über den Boden, als wir über den Mond
wissen“, sagt Morris.
In den Monaten nach seinem Besuch diskutierte
Leap diese Fragen — mit sich selbst, mit Kaiser,
mit vielen seiner Kollegen in der organischen
Landwirtschaft und mit mir. Lange E-Mails gingen
hin und her, alle voller endloser Fragen und
endloser Zahlenreihen. In Zuge dieses Prozesses
mutete ich den beiden und vielen anderen, die
sich der nachhaltigen Landwirtschaft widmen, so
viele spitzfindige Befragungen zu, dass ich
Hemmungen hatte, sie wieder anzusprechen. Die
zentrale Frage, die diese Befragungen befeuerte,
war grundsätzlich und fast unlösbar: Wenn
Kaisers Methoden wirklich fehlerhaft sind, kann
man sie korrigieren?
Anfangs war Leap ziemlich pessimistisch. „Ich
bin nicht sicher, ob er auf dem jetzigen Niveau
ohne diese Exzesse produzieren kann“, sagt mir
Leap. Ich fürchte, sie sind untrennbar mit
seinem System verbunden. Es ist, als würde das
Gemüse durch den Kompost aufgepumpt“. Als ich
Tim Hartz, einen anerkannten Professor der
Pflanzenwissenschaften der kalifornischen
Universität Davis, fragte, ob er Kaisers System
für nachhaltig hält, war seine Antwort ein
knappes Nein. All das hat Leap zunehmend Sorgen
bereitet angesichts Kaisers extrem ökologischer
Behauptungen. „Was mich stört“, sagte Leap,
„ist, dass Paul solch eine große Angelegenheit
aus diesem Keilschwanz-Regenpfeifer macht,
weswegen er nicht mehr pflügt. Aber so sieht er
es eben. Was er nicht sehen kann, sind die
Folgen für die Fische flussabwärts von seiner
Farm“.
Um fair zu sein, muss man sagen, dass Kaiser
stufenweise seine Kompostmengen reduziert hat
teilweise wegen des Sturms der Befürchtungen von
außerhalb, was Leap wiederum optimistisch
stimmt. Aber immer noch verwendet Kaiser weitaus
mehr Kompost als unter Farmern im Allgemeinen
bekannt ist. Und wenn Kaiser feststellt, dass er
seine Verfahren nicht wesentlich ändern kann,
wenn er bei seiner Version organischer
Landwirtschaft bleiben will und seiner
Produktivität –– was dann? Es bleibt ein
zweischneidiges Schwert: wichtige Nahrung für
den Boden einerseits und Nahrungsverschmutzung
(durch Auswaschung von Stickstoff, Phosphor
etc.) andererseits.
[Die kommerzielle Kompostproduktion mit
Aluminiumteilen und Plastikteilen drin]
Was auch bedeutsam ist für einige Menschen: Bei
der kommerziellen Produktion von Kompost werden
tonnenweise fossile Brennstoffe verbrannt.
Kaiser selbst kann nur etwa ein Drittel des
Komposts, den er für seine Farm braucht, selbst
produzieren. Der Rest kommt von seinen Nachbarn
im Sonoma County. Wenn Essensreste und
Gartenabfälle zur örtlichen Deponie gebracht
werden, durchlaufen sie in dieselbetriebenen
Anlagen 15 verschiedene Phasen des Trennens, der
Reinigung, des Zerkleinerns und der Belüftung,
um zu neuem Boden zu werden –– der dann mit
einer Rate von 150 Tonnen pro Tag die Deponie
verlässt. Und auch dieses Endprodukt ist weit
davon entfernt, perfekt zu sein. Ich bemerkte
dies eines Morgens, als ich Kaisers Team beim
Pflanzen von Gurken half. In fast jedem Loch
fand ich einen oder zwei kleine Schnipsel
Plastik, Alufolie oder andere Materialien, die
sich nicht zersetzen. Das ist all jenen Nachbarn
geschuldet, die nach nahezu zwei Jahrzehnten
voller Öffentlichkeitskampagnen immer noch nicht
richtig Müll trennen können.
[Paul Kaiser: Der Kompost der
Gesellschaft gehört in die Landwirtschaft]
Darum sieht Leap ein System, das von so viel
Kompost abhängt, sehr skeptisch. „Wenn die
Bodenmikroben ihre Arbeit verrichten“, sagte
Leap mir, „braucht man nicht zusätzlich
Stickstoff zusetzen.“ Andere bevorzugen eher
Kaisers Antwort: „Wo soll denn all unser Biomüll
hin?“, fragt er. „Es gibt nur zwei Möglichkeiten
— versenkt man ihn im Meer, führt er zu
exzessivem Pflanzenwachstum, das Meereslebewesen
den Sauerstoff wegnimmt. Oder man bringt ihn auf
die Deponien“. Mit anderen Worten: Vielleicht
ist die menschliche Evolution selbst der letzte
Kompromiss unseres Planeten. Alles Leben
bedeutet Energie, in der einen oder anderen
Form. Und der Abfall dieser Energie muss
irgendwo hin. Es gibt kein organisches
Mittagessen ohne Kompromiss.
Nachhaltigkeit angesichts der Städte von
Morgen
Nach einigen neuen Zählungen produzieren die
Amerikaner so viel kompostierbaren Abfall und
nutzen so wenig davon, dass in Kalifornien
wenigstens 15 Millionen Tonnen dieses
reichhaltigen Materials (ist es erst mal
trocken) und mehr als 200 Millionen Tonnen
landesweit jedes Jahr auf Deponien landen.
Vorrangig produziert es dort Methan, das
besonders zur Klimaerwärmung beiträgt.
[Die Schicht mit "organischem
Bodenmaterial" SOM (soil organic matter)]
Auf einem Acker erzeugt Kompost jedoch neben
Pflanzen eine Menge guter Dinge. Landwirte
nennen es „Organisches Bodenmaterial“ oder „SOM“
(soil organic matter) und es ist hauptsächlich
zuständig für die Fruchtbarkeit des Bodens. SOM
ist im Wesentlich alles Restgewebe, egal ob
lebend oder nicht, aller lebenden Organismen —
Pflanzen, Wurzeln, Käfer, Mikroorganismen,
Pilze, Schwämme, Flechten, was auch immer. All
dieses Verrotten ist wunderbar effektiv. Es
hilft dem Boden, das Wasser zu halten. Was noch
wichtiger ist: Wenn Wasser knapp ist, nährt all
dieses verrottende Material die Wurzeln der
Pflanzen und die Mikroorganismen um sie herum,
sodass die Pflanzen weiter wachsen können.
Dwayne Beck beschreibt es so: „SOM ist das
Lebendige, das Tote und das sehr Tote. Wenn man
schlechten Boden beackert, benutzt man das sehr
Tote. Wenn man gut ackert, verwendet man das
Tote. Das Lebendige aber ist das, was man nutzen
möchte“. Lebendig oder tot, SOM besteht immerhin
zu 60 Prozent aus Kohlenstoff. Und je mehr davon
im Boden ist, desto weniger davon geht in die
Luft über, wo es Kohlendioxid produzieren würde.
[Die Traktorpflug-Landwirtschaft hat die
SOM-Schicht von 8 auf bis 1% reduziert]
1920, vor dem Entstehen der industriellen
Landwirtschaft, machte SOM durchschnittlich
zwischen 6 und 8 Prozent unserer Bodenkrume aus.
Über die Jahre, in denen amerikanische Farmer
ein System anwendeten, das mehr extrahierte als
hinzufügte, sank das Niveau des SOM
durchschnittlich auf 2 Prozent, in einigen
Gebieten sogar unter 1 Prozent — was mehr als
die Hälfte der Mindestmenge für einen gesunden
Boden bedeutet. Eine einfache Maschine, die
allgegenwärtig wurde, verursachte diesen
Verlust: der Streichbrettpflug (moldboard plow)
(erfunden — wer hätte es gedacht? — von Thomas
Jefferson). In einem Bericht der Universität von
Minnesota im Jahr 2002 heißt es: „Je tiefer und
aggressiver das Pflügen erfolgt, desto mehr CO2
geht in die Atmosphäre über“. Und der
Streichbrettpflug, so die Autoren des Berichts,
sei „das aggressivste Gerät, das je verwendet
worden ist“.
Als die Kaisers die Singing-Frogs-Farm kauften,
war deren Boden fünf Jahre lang nicht gepflügt
oder bepflanzt worden, weswegen er relativ
gesund war: SOM wurde mit 2,4 Prozent getestet
(nicht schlecht für den sandigen Lehm, der
typisch für diese Gegend ist). Nachdem Kaiser
sein kompostbasiertes System in die Tat
umsetzte, stieg der SOM-Grad der Farm bis auf 10
Prozent an. Dieses Niveau wäre sogar noch höher,
wenn man die Bodenproben aus höheren Schichten
nähme. Versuche in diesem Herbst zeigten, dass
sein Boden auch besonders reich an Mikroben war,
sowohl mengenmäßig als auch, was die Vielfalt
betrifft. Dieses verborgene Material könnte ein
Grund dafür sein, warum Kaisers Felder so üppig
waren trotz der Dürre. Immer wieder weist er
darauf hin, dass jedes Prozent mehr auf einem
Acre Land bedeutet, dass die oberste
Bodenschicht von 30 cm zusätzlich 4360 Liter
Wasser halten kann.
Diese 4360 Liter präsentierte Kaiser seinen
Zuhörern bei der Landwirtschaftskonferenz in
Napa, wo ich ihn zum ersten Mal traf. Das
zentrale Thema dieser Konferenz war die
Erhaltung von landwirtschaftlichen Böden und
zahlreiche Referenten stellten die verschiedenen
Maßnahmen vor, die eine Handvoll kalifornischer
Landkreise (Counties) gerade treffen, um zu
vermeiden, dass Städte sich immer mehr
ausbreiten und dabei immer mehr
Landwirtschaftsfläche schlucken. Trotz solcher
Initiativen ist der allgemeine Trend hier eher
schwach. Seit 1982 haben die USA 13 Millionen
Acre (=52.610 km2) erstklassiges Farmland der
städtischen Entwicklung opfern müssen.
Diese Zahlen schmerzen besonders, wenn man an
Kaisers Langzeit-Hoffnung denkt: ein Netzwerk
kleiner Farmen in den Weltstädten, die uns gegen
Treibstoff- und Wasserknappheit in der Zukunft
schützen könnten. Wenn seine Vision überhaupt
eine Chance bekommen soll, müssen wir unsere
Städte vollkommen anders strukturieren. „Die
meisten Städte befinden sich in der Mitte besten
Farmlands“, sagte Ed Thompson vom American
Farmland Trust den Zuhörern der Napa-Konferenz,
„weil der Ursprung aller Städte
landwirtschaftliche Regionalmärkte waren“.
[Frost und totes Gemüse - aber Dürre
hat KEINE Folgen für Kaisers Froschfarm (!)]
In den letzten paar Wochen schwankten die
Temperaturen jeden Tag um bis zu 10 Grad,
weswegen die örtlichen Zeitungen von wüstenartig
sprachen. „In den letzten zwei Jahren fiel der
letzte Regen am 1. Februar“, sagte Kaiser, „und
es sieht dieses Jahr wieder danach aus.“ Nicht
nur fällt wenig Regen, es gibt auch Frostphasen
— der erste Frost schlägt auf Kaisers Farm
typischerweise Ende September zu, der letzte
Mai. „Wir haben Temperaturen von wenigstens
-7° C vier Wochen lang jedes Jahr“, sagte
Kaiser. Der Grund: Singing Frogs befindet sich
am Tiefpunkt eines flachen Tales, wo die
Temperaturen im Schnitt 5 Grad niedriger sind
als im Durchschnitt als bei den Nachbarn, die
nur wenige hundert Meter weiter bergauf leben.
An jenem Morgen sahen Kaisers Ackerfrüchte
entmutigter aus, als er selbst war — viele waren
verwelkt oder tot. Fresslustige Fliegen summten
überall herum.
Als ich mit Kaiser Monate später wieder sprach,
war er wieder voller Energie. Trotz der Dürre
erntete er reichlich und seine Einnahmen waren
da schon höher als zum selben Zeitpunkt im Jahr
zuvor. Das lag zum Teil daran, dass er weniger
Konkurrenz auf dem regionalen Bauernmarkt hatte.
Viele Nachbarfarmen hatten schwer in dem harten,
trockenen Winter gelitten. Einer kaufte sein
Gemüse von der Singing Frogs Farm. Aber auch
Kaisers eigene Kunden waren wohlversorgt. „Beim
Regionalmarkt“, sagte Kaiser, „kamen tatsächlich
Leute zu mir und fragten: „Bekommt Ihr
Blumenkohl Drogen?“>
========

Spitzbergen 21.5.2017:
Welt-Saatgutlager hat Probleme mit Leckage
durch wärmeres Klima
Arktis: „Ewiges“
Welt-Saatgutlager taut
auf
https://de.sputniknews.com/panorama/20170521315826520-arktis-welt-saatgut-lager-taut-auf/
<Das Svalbard Global Seed Vault,
das größte Saatgutlager der Welt, das die
Pflanzenvielfalt für immer sichern und die
Menschheit auch nach den schlimmsten
Katastrophen retten soll, hat leck geschlagen:
Wegen der Erderwärmung ist aufgetautes Wasser
in den Tresor eingedrungen, berichtet „The
Guardian“.
Das Global Seed Vault (zu Deutsch: weltweiter
Saatgut-Tresor) auf der norwegischen Insel
Spitzbergen, in dem fast eine Million
Päckchen mit Pflanzensamen lagern, war 2008
angelegt worden. Das Saatgutlager sei die
„moderne Neuauflage der Arche Noah“, hatte der
norwegische Landwirtschaftsminister Terje
Riis-Johansen damals erklärt.
Das bunkerartige Gebäude war als
undurchdringliches Tiefkühllager konzipiert
worden, um die wertvollsten Pflanzarten der Welt
vor dem Aussterben zu schützen und diese für die
Ewigkeit zu erhalten.
Doch wegen der hohen Temperaturen
in diesem Winter taut der Permafrostboden
auf Spitzbergen derzeit auf. Laut der Zeitung ist viel
Wasser in den Eingangstunnel des Tresors
eingedrungen und dort später gefroren.
Zum Glück sei das Saatgut selbst nicht
beschädigt worden. Das Eis wurde bereits
entfernt.
„Wir hatten nicht daran gedacht, dass der
Permafrost verschwinden könnte und dass wir so
ein extremes Wetter erleben würden“, zitiert die
Zeitung Hege Njaa Aschim von der norwegischen
Regierung.
Das Leck wirft nun Zweifel daran auf, ob der
Tresor seinem Zweck wirklich dienen kann. Denn
eigentlich sollte das Lager ohne menschliche
Aufsicht funktionieren. „Aber jetzt überwachen wir
den Tresor rund um die Uhr“, so Aschim weiter.
Die wichtigste Frage sei nun, ob dies ein
einmaliges Ereignis war oder die Lage sich noch
verschlechtern werde.
„Die Arktis und insbesondere Svalbard erwärmen
sich schneller als der Rest der Welt. Das Klima
ändert sich dramatisch; wir sind alle
überrascht, wie schnell das vor sich geht“, so
die Regierungsvertreterin weiter. Man müsse
dringend nach einer Lösung suchen, da es hier um
eine große Verantwortung gehe.>
========

13.8.2017: Zimt im Garten: Gegen Mücken, Pilze, Ameisen, für Wurzeln, für Pflanzenwunden, für Setzlinge
Zimt ist nicht nur ein Gewürz.Hier sind 6 erstaunliche Wege,wie es den Garten revolutionieren kann!
http://likemag.com/de/zimt-ist-nicht-nur-ein-gewuerz-hier-sind-6-faszinierende-wege-wie-es-deinen-garten-verbessern-kann/559539
Die meisten Leute denken an die Weihnachtszeit, wenn sie Zimt hören.
Zimtschnecken, Zimtsterne und so weiter... Da läuft einem gleich das
Wasser im Mund zusammen.
Aber die wenigsten wissen, dass Zimt eine
Art 'Geheimwaffe' für den Garten ist. Wir haben für euch alle sechs
Tipps und Tricks zusammengetragen. Viel Spaß!
1. Als Mücken-Abwehr
Wir
lieben den Geruch von Zimt, aber das gilt nicht für unsere
'Insekten-Freunde'. Verteile einfach Zimt in deinen Garten und lege ein
paar Zimtstangen in die Nähe der Sitzfläche und schon hast du Ruhe vor
den stechenden Biestern.
2. Pilzbekämpfer
Pilze
oder ähnlich Bakterien mögen es gar nicht, wenn man etwas Zimt auf dem
Nährboden der Pflanzen streut. Jedenfalls sollte dies die leichteren und
oberflächlichen Pilzprobleme lösen. Schwerwiegendere Befälle brauchen
etwas mehr Aufmerksamkeit.
3. Ameisenfalle
Genauso
wie bei Pilzen ist Zimt nicht gerade beliebt bei Ameisen. Wenn sie es
essen oder inhalieren, dann können sie sogar sterben. So kann dieses
Gewürz sie von anderen Lebensmitteln fernhalten und ist dabei total
ungefährlich für Haustiere und Kinder.
4. Wurzel-Booster
Wenn
du versuchst Planzen zu reproduzieren, dann kommt Zimt dir sehr
gelegen. Damit die abgeschnitten Stämme neue Wurzeln schlagen, kann Zimt
auf den Enden verteilt werden, bevor du es einpflanzt. Die Wirkung ist
unglaublich und eindeutig billiger als Spezialprodukte aus dem Baumarkt.
5. Heilt Planzen-Wunden
Wenn
eine Pflanze entweder durch einen Schnitt oder durchs Umpflanzen
verletzt wurde, dann hilft Zimt beim Heilen. Einfach etwas auf die
'Wunde' streuen und der Rest erledigt sich von selbst.
6. Beschützt Setzlinge
Samen und Setzlinge brauchen es meist trocken, um sich vor Pilzen und
anderen Befallen zu schützen. Dafür ist Zimt perfekt. Verteile es über
den Babypflanzen und eine ungestörtes Wachstum ist gewiss."
========

Herisau (Appenzell) 25.10.2017: Landwirtschaft der Permakultur schont und bringt am meisten
INPUT KOMPAKT: Permakultur - die Zukunft der Landwirtschaft?
https://www.srf.ch/sendungen/input/input-kompakt-permakultur-die-zukunft-der-landwirtschaft
"Kurt Forster erntet in seinem Garten im appenzellischen Herisau auf 800
Metern Höhe Exotisches wie Zitronen, Marroni oder Feigen, aber auch Mais
und Kartoffeln. Er baut nach den Regeln der Permakultur an.
Eine Technik, die im Einklang mit der Natur so viel Ertrag abwirft,
dass er und seine Frau sich das ganze Jahr hindurch aus dem Garten
ernähren können, bei minimalem Aufwand.
Statt Monokultur gibts
Mischkulturen - auf kleinstem Raum wachsen verschiedene Gemüse und
Früchte nebeneinander. Das macht sie robust und resistenter gegen
Schädlinge. Pestizide und Kunstdünger kommen nicht zum Einsatz. Um den
Boden zu schonen, wird nicht mit schweren Motoren, sondern mit blossen
Händen gearbeitet. Die Natur dankt es, etwa mit bedrohten Tieren, die
wieder ansiedeln.
Anhänger von Permakultur wollen aber mehr, als
Selbstversorgung: Nämlich den kommenden Generationen eine bessere Welt
hinterlassen.
Autor/in: Reena Thelly"
========

Frankreich
8.12.2017: Musik gegen Pilze und Viren auf dem Feld - und die
Beschallung funktioniert - keine Pestizide mehr notwendig
Ersatz für Pestizide: Klaviermusik soll Ungeziefer bekämpfen
http://www.20min.ch/schweiz/news/story/10747493
"von Thomas Mathis
In Frankreich spielen Bauern auf ihren Feldern Musik ab, um Pilze und Viren zu bekämpfen. Schweizer Experten sind skeptisch.
Über 100 Landwirte in Frankreich beschallen ihre Kulturen zweimal
täglich für rund zehn Minuten mit Klaviermusik. Auf dem Feld stehen
weisse, handliche Kästchen, die aus vier Lautsprechern und eine
Solarzelle bestehen. Dieses Gerät lässt mit einer Lautstärke von 60
Dezibel – ein normales Gespräch – Melodien erklingen, die für die
Bekämpfung von Schädlingen entwickelt worden sind.
Die Melodien beeinflussen laut französischen Forschern den Prozess,
in dem Proteine zusammengefügt werden. Jedes Protein gebe spezifische
Töne von sich. Kenne man die Melodie, könne man damit den Prozess
ankurbeln oder verlangsamen. Die Erfinderfirma Genodics SAS wirbt damit,
dass nach der Installation des Geräts auf die schädlichen Pestizide
verzichtet werden könne.
Bauer hat seine Zucchini-Kultur gerettet
Inbesondere
Pilze und Viren könnten mit der Anlage zerstört werden. Unterstützt
wird die Firma von mehreren Landwirten, die positive Erfahrungen gemacht
haben. Gemäss der französischen Zeitung «Le Figaro»
konnte ein französischer Bauer beispielsweise seine Zucchini-Kultur vor
dem Mosaikvirus retten, gegen den es bisher keine Pestizide gibt.
In der Westschweiz scheint das System bereits im Gespräch zu sein. Der Fernsehsender RTS und «Le Matin»
haben darüber berichtet. In der Deutschschweiz ist das
Beschallungssystem sowohl in der Forschung als auch bei Produzenten noch
nicht bekannt.
«Natur ist voller Geheimnisse»
Die
Idee kommt zwar gut an, viele Fachleute äussern sich aber skeptisch.
Wissenschaftlich sei das Themenfeld noch nicht so gut ausgeleuchtet,
sagen verschiedene Experten. Beim Schweizer Bauernverband heisst es,
dass man neuen Methoden nie abgeneigt sei, wenn deren Wirkung
nachgewiesen sei. Offen für die Methode ist man bei Pro Natura. Man
setzte sich dafür ein, Alternativen für den Gifteinsatz in der
Landwirtschaft zu finden, sagt Sprecher Roland Schuler. «Wenn Musik
hilft, soll man das testen.»
Jean-Luc Pasquier, Gartenbau-Fachmann
an der Landwirtschaftsschule Grangeneuve FR, glaubt an den Erfolg der
Beschallung: «Ich bin überzeugt, dass Musik einen Einfluss auf Pflanzen
hat. Die Musik sendet Vibrationen aus, die alle Lebewesen berührt», sagt
er der Zeitung «Le Matin». Der Biologe Edward Mitchell, Professor an
der Universität Neuenburg und Mitinitiant der Volksinitiative für eine
Schweiz ohne synthetische Pestizide, kann sich hingegen nicht
vorstellen, über welchen Mechanismus Musik bei Pflanzen wirken könnte.
«Es gibt in der Natur aber noch viele unentdeckte Geheimnisse.»"
Links:
https://www.lematin.ch/societe/La-musique-remplace-les-pesticides/story/22489586
http://www.rts.ch/play/tv/specimen/video/la-musique-qui-fait-du-bien-aux-plantes?id=5685862&station=a9e7621504c6959e35c3ecbe7f6bed0446cdf8da
========

9.12.2017: Moderne Landwirtschaft braucht keine Felder mehr - Salat auf 12 Stockwerken etc.
Indoor-Farming die Salatproduktion der Zukunft? – Salat auf 12 Stockwerken
http://www.epochtimes.de/lifestyle/essen-trinken/indoor-farming-die-salatproduktion-der-zukunft-salat-auf-12-stockwerken-a2284093.html
Ein landwirtschaftlicher Betrieb der besonderen Art
zeigt wie die Zukunft der Salatproduktion einmal aussehen könnte. Dabei
geht es um "vertical farming" oder "senkrechter Anbau".
New York – Frischen Salat aus der Kühltruhe im Supermarkt? Na, klar,
vielleicht den fertig verpackten und schon gewaschenen Salat? Nur noch
auspacken und auf dem Teller mit einem schmackhaften Dressing versehen
und servieren. Lebensqualität pur, direkt vom Feld, unter der Sonne
gereift, vom Bauern geerntet und für den Verbraucher tellerfertig
zubereitet. So stellen wir uns das vor.
Aber ein landwirtschaftlicher Betrieb der besonderen Art im
US-Bundesstaat New Jersey zeigt wie die Zukunft der Salatproduktion
einmal aussehen könnte.
Der Salat, der hier „angebaut“ wird, hat weder Sonnenlicht gesehen
noch ist er im Boden gewachsen. Hier wächst in einer großen Lagerhalle
auf ausgedehnten Wachstumsbetten unter futuristischer Beleuchtung Salat.
Das Ganze erinnert mehr an ein Mega-Solarium als an einen Bauernhof. Es
geht um „vertical farming“ oder „senkrechter Anbau“.
Bis zu 12 Stockwerke hoch, liegt hier ein „Salatbeet“ über dem
anderen. Es benötigt eine Hebebühne um sich das „12-Etagen-Beet“ einmal
anzuschauen.
In der Stadt Newark, in New Jersey, gerade gegenüber Big Apple New
York, ist die Firma Aerofarms schon dabei die Zukunft der Landwirtschaft
neu zu schreiben. Der 2004 gegründete Betrieb ist einer der Pioniere
und Führer des „indoor-farming“ (Innen-Landbau). Hier steht die
weltgrößte Innenanlage des „vertical farming“.
Die Technik von Aerofarms ist patentiert. Die Vorteile einzigartig.
Der Wachstumszyklus vom Saatgut bis zur Ernte ist nur 12-16 Tage
gegenüber 30-40 Tagen auf dem freien Feld. Im Jahr sind bis zu 30
Produktionszyklen, komplett witterungsunabhängig möglich, gegenüber 1-2
Ernten auf dem Feld. Der Salatanbau ist praktisch direkt vor Ort, keine
langen Transportwege vom Feld zum Verbraucher. Kein Feldanbau, also auch
kein Einsatz von Pestiziden und keine Notwendigkeit den Salat von der
Erde zu waschen – der Salat ist vom ersten Tag an schon “sauber”.. Wie
angebaut, so geerntet und verpackt. Frisch vom „Solarium-Hoch-Beet“.
Salatproduktion der Zukunft?
„Es ist wirklich eine Chance die klassische Anbauweise in der
Landwirtschaft neu zu gestalten”, schwärmt Marc Oshima, Marketing Chef
und Mitbegründer. Und bei allem was man gegen die Technisierung der
Landwirtschaft sagen kann, die Fakten sprechen für ihn. Herkömmliche
Anbauweisen erfordern viel höheren Einsatz an Ressourcen und haben einen
stärkeren Einfluss auf die Umwelt.
Aerofarms verbraucht 95% weniger Wasser gegenüber der traditionellen
Feldbewirtschaftung. Keine Konkurrenz von Unkäutern oder Schädlingen,
also kein Einsatz von Pestiziden. Keine weiten Transportwege also auch
eine Reduzierung der CO2-Emissionen um 98%. Keine kostspiellige Kühlung
und Zwischenlagerung und kein Verlust an Vitalstoffen nach der Ernte.
Der Salat wird am Ort des Anbaus gleich fertig verpackt und sofort und
direkt im Einzelhandel ausgeliefert. In einer Zeit, in der weltweit
Wassermangel und Lebensmittelnot herrschen schlägt dieser schnelle und
direkte Produktionszylus ein neues Kapitel im Landwirschaftsanbau auf.
High-Tech Betreuung rund um die Uhr
Was ist nun das Geheimnis hinter dieser Anbauweise? „Wir geben der
Pflanze genau das, was sie braucht, im Hinblick auf Nährstoffen, auf
Licht und Umgebung“, erklärt Marc Oshima mit Stolz. Hier werden
Millionen Daten über die grünen Salatblättchen während ihres Wachstums
gesammelt und verarbeitet, mehr als sich ein Bauer auf einem klassischen
Feld auch nur vorstellen könnte.
Alles vom Licht, der Bestäubung mit Wasser und die Zufuhr von
Mineralstoffen, wird überwacht, kontrolliert und festgelegt.
Erntebiologen, Mikrobiologen, Bio-Ingenieure, Maschinenbauingenieure,
Industrie-Ingenieure, Beleuchtungsingenieure, Informatiker, das Team aus
„Bauern“ hat mehr mit High-Tech zu tun als mit dem jahrelangen
Erfahrungswissen eines Landwirts.
Die Salatpflänzchen wachsen unter spezieller LED Beleuchtung – 24
Stunden am Tag. „Die Pflanzen brauchen kein Sonnenlicht, sie brauchen
nur ein bestimmtes Lichtspektrum, von der richtigen Lichtintensität und
den richtigen Lichtfrequenzen. Wir nehmen aus dem herkömmlichen Licht
die Frequenzen, die die Pflanze nicht braucht“, erklärt Herr Oshima und
zeigt dabei auf die LED Lampen hinter ihm, „So erzeugen wir eine
effizientere Fotosynthese, die perfekte Wachstumsumgebung für die
Pflanze.“ Wachstum, Größe, Konsistenz und andere Eigenschaften der
Pflanzen werden von Tausenden von Sensoren überwachtet. Diese Anbauweise
erlaubt die Produktqualität, Nährstoffgehalt und Geschmack des Salats
gezielt zu beeinflussen und zu optimieren.
Erdboden oder Nicht Erdboden, das ist hier die Frage
Das eigentliche Betriebsgeheimnis hinter dieser Produktionsweise ist
aber das leichte Kunststoffgewebe auf dem die Pflanzen wachsen. Es ist
zu 100% aus recycelten Plastikwasserflaschen hergestellt worden. Es ist
flexibel einsetzbar und kann wieder verwendet werden und das über Jahre
hinweg.
Weil kein herkömmlicher Boden verwendet wird, entfallen das Waschen
des Salats mit dem entsprechenden Verbrauch an Wasser. Auf die Frage
hin, ob es für diese Anbauweise irgendwelche Grenzen gibt, antwortet
Marc Oshima, „In unserem Geschäftsmodell bei Aerofarm haben wir uns auf
verschiedene schnell wachsende grün-blättrige Salate und Kräuter
eingestellt, wo wir den größten Nutzen sehen, mit über 250 verschieden
Arten. Die Technologie hat aber keine Grenzen, selbst Möhren und
Kartoffeln könnten angebaut werden.“
Konzept für die örtliche Gemeinde
Das, was Marc aber am meisten berührt ist das sozio-ökonomische
Konzept hinter dieser Anbauweise. „Das ist ein Weg die
Nahrungsmittelproduktion zu demokratisieren und gleichzeitig Zugang zu
guten und gesunden Nahrungsmitteln anzubieten.“ Im Hinblick auf die
wachsende Weltbevölkerung und Verstädterung weltweit bei gleichzeitigen
zunehmenden Herausforderungen der Feldwirtschaft – Mangel an Wasser und
landwirtschaftlich nutzbarem Boden, übermäßiger Einsatz an Pestiziden
mit Schaden für die Natur – könnte diese Anbauweise einen Ausweg
aufzeigen.
Wasser ist eine der kostbarsten Ressourcen und bei dem weltweit
zunehmenden Problem mit Wasserknappheit eine der großen
Herausforderungen für die Nahrungsmittelerzeugung der Zukunft. Heute
werden Oshima zufolge täglich 70% von Frischwasser in der Landwirtschaft
verwendet, genauso wie auch 70% der Umweltverschmutzung aus der
Landwirtschaft kommen – im Hinblick auf Pestiziden, übermäßigem Einsatz
von Düngemitteln und Überproduktion.
„Was viele Menschen nicht wissen bei der heutigen
Freilandbewirtschaftung ist, dass das Gemüse hier in den USA weit
entfernt vom Endverbraucher produziert wird, dann in diese großen
industriellen Betriebe kommt, wo es gekühlt und gewaschen werden muss…
und alles das ist sehr energieintensiv. Im Fall von Aerofarm liegt alles
nah vor Ort von der Schaffung von Arbeitsplätzen bis zur Produktion und
Auslieferung der Ware – alles verbleibt in der örtlichen Gemeinde,
selbst 85% der 120 Mitarbeiter im Betrieb wohnen im Umkreis von 20km. Da
dieses Bewirtschaftungsmodell orts- und wetterunabhängig ist, kann es
überall betrieben werden und das besonders in Ländern, bei denen
Bewirtschaftungsbedingungen eher ungünstig sind. Aerofarms ist darum
dabei seine Technik ins Ausland zu bringen, nach Nordeuropa, Naher Osten
und China."
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http://www.20min.ch/schweiz/news/story/10747493
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Hohe Anden 5.1.2018: Landwirtschaft in hohen Bergen in halb versenkten Treibhäusern "Walipini"
www.facebook.com/gmofreeusa
www.gmofreeusa.org

Anden: Das Walipini ist ein halb unterirdisches Treibhaus mit Erdwärme, wo es nie unter 0 Grad wird
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18.1.2018: Mehr Licht im Treibhaus mit LED-Matrizen mit angepassten Lichtspektren
Innovative Lichttechnologie verdoppelt Effizienz von Gewächshäusern
https://de.sputniknews.com/wissen/20180118319114966-russische-innovationen-landwirtschaft/
<Mitarbeiter und
Studenten der Staatlichen Technischen Universität Don haben eine Anlage
für die intensive Aufzucht von Samen in Gewächshäusern entwickelt. Die
Anlage schafft optimale Bedingungen für eine schnelle Keimung und
resistente Pflanzen. Experten zufolge kann die Ernte mit dieser Anlage
um mehr als 100 Prozent erhöht werden.
Die
neue Anlage ahmt die Bedingungen der Keimung dank LED-Matrizen mit
verschiedenen Lichtspektren nach. Die Beleuchtungsbedingungen ändern
sich gemäß den wichtigsten Parametern – Temperatur, Feuchtigkeit und
Wirkungsdauer.
„Die Innovation unserer Entwicklung besteht
darin, dass der Förderungseffekt von abwechselnden Beleuchtungsregimes
mithilfe der LED-Matrize geschaffen wird. Die Matrize ermöglicht die
Regelung von Intensität, sichtbaren und Infrarot-Teil des
Lichtspektrums“, sagte einer der Entwickler, Leiter des Lehrstuhls
„Automatisierung der Produktionsprozesse“ der Staatlichen Technischen
Universität Don, Alexander Lukjanow.
Laut dem Wissenschaftler würde solche Intensivierung der Vorbereitung
von Samen die Vegetationsperiode deutlich kürzen und bei der möglichst
effektiven Nutzung der Flächen von Gewächshäusern helfen.
Die Anlage ist zu 90 Prozent aus russischen Materialien montiert
worden, ihr Marktpreis wird Entwicklern zufolge nicht höher als bei
10.000 Rubel liegen. An der Anlage zeigen bereits Interesse mehrere
Don-Unternehmen und Gewächshaus-Firmen des Gebiets Rostow.
Die Entwicklung der Staatlichen Technischen Universität Don
ist ein Teil des Großprojekts „Schaffung der hochtechnologischen
Produktion der skalierbaren Komplexe der außersaisonalen intensiven
Agrokultivierung mit einem hohen Niveau der Automatisierung und
Autonomie“.
Während des ersten Jahres der Arbeit hat das Team der Universität
geschafft, ein vollständig funktionierendes Modell der Anlage
herzustellen. Danach gewann das Team beim Wettbewerb der
Innovationsprojekte „Leader von Technologien“ und stellte seine
Entwicklung auf der Messe „Wuspromexpo“ vor.
Seit Beginn dieses Jahres erforschen die Wissenschaftler ausführlich
die Auswirkung verschiedener Regimes auf verschiedene Samentypen – für
jede Kultur werden gemäß den Sortenmerkmalen optimale
Keimungsbedingungen bestimmt.>
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8.3.2018: Pestizidfreie Landwirtschaft: SRI-Methode für Reisanbau - EM-Technologie - Blühstreifen
SRI-Methode: Indischer Bauer knackt mit pestizidfreier Anbaumethode Ernte-Weltrekord
http://zeit-zum-aufwachen.blogspot.pe/2018/03/sri-methode-indischer-bauer-knackt-mit.html
In dem Artikel werden DREI VERSCHIEDENE TAKTIKEN FÜR EINE PESTIZIDFREIE LANDWIRTSCHAFT vorgestellt:
-- die SRI-Methode für Reisanbau
-- die EM-Technologie
-- der Blühstreifen.
Der Artikel:
<SRI
(von englisch System of Rice Intensification, auch SICA von spanisch
Sistema Intensivo de Cultivo Arrocero) ist eine Anbaumethode für Reis,
die 1983 vom Jesuiten Henri de Laulanie in Madagaskar beschrieben wurde.
Der Leiter des International Institute for Food, Agriculture and
Development der Cornell University, Norman Uphoff, trug ab 1997
massgeblich zur Etablierung der Methode in Asien bei.
Das System of Rice Intensification
(SRI) bricht mit einigen ehernen Regeln des Nassreisanbaus: Die
Setzlinge werden bereits nach 8-12 Tagen statt nach einem Monat
ausgepflanzt und zwar einzeln in einem weiten Abstand von 25 Zentimetern
statt in Büscheln auf engem Raum. So konkurrieren sie nicht um
Nährstoffe, Raum und Sonne, entwickeln kräftigere Wurzeln und mehr
Triebe.

Reisanbau mit der SRI-Methode ergibt über doppelt so viel Reis [9,10]
Statt die Felder ständig unter Wasser zu halten und so den Unkrautwuchs
einzudämmen, erhalten die Pflanzen nur die optimale Wassermenge, der
Boden ist zeitweise trocken, was seine Bakterienzusammen-setzung
verändert und den Methanausstoss reduziert. Da Unkraut mechanisch
gejätet werden muss, wird der Boden gut belüftet und das
Pflanzenwachstum angeregt. Zur Düngung dient Kompost. Die Bauern in
Madagaskar konnten im Schnitt ihre Erträge so von zwei auf acht Tonnen
Reis je Hektar steigern – mit einem Zehntel des Saatgutes.
Mit dieser umweltfreundlichen Anbaumethode knackte
Sumant Kumar, ein indischer Bauer, neulich den Ernte Weltrekord für
Reis. Der Guardian
berichtet, dass Sumant 22,4 Tonnen Reis auf einem Hektar Land
produziert und dies mit rund 50% weniger Wasser und bloss 10% des
üblichen Saatgutes.
Sensationell - wenn man bedenkt, dass er weder über Forschungsgelder
noch über ein Forschungslabor verfügte. Ein "einfacher" Bauer stellt mit
bescheidenen Mitteln das millionenschwere Forschungsarsenal der
Agrochemie bloss!
Fazit: In Anbetracht der tragischen Folgen der sogenannten grünen
Revolution sind solche Informationen sehr wertvoll. Sie beweisen, dass
die Erträge nicht von Chemikalien und Gentechnologie abghängig sind. Es
geht auch ohne Gift.
[EM-Technologie]
Nebst der SRI-Methode gibt es auch die EM-Technologie,
die für sämtliche Pflanzen eine massive Ertragssteigerung ermöglicht
und 100% ökologisch ist.
[Blühstreifen ergeben bis minus 61% "Schädlingsbefall"]

Blühstreifen reduzieren Schädlinge um bis zu 61 Prozent [11]
Auch Blühstreifen bilden eine effektive
Alternative zur chemischen Schädlingsbekämpfung. Gleichzeitig sorgen sie
für mehr Biodiversität und sichern das Überleben der bedrohten
Insekten. Agroscope forscht im Auftrag der Regierung und bestätigt, dass Blühstreifen den Schädlingsbefall um bis zu 61% reduziert!
Blühstreifen sind nicht nur schön, sondern auch nützlich!
Es geht auch ohne Chemie, ohne Gentech und ohne Monokulturen; wie wir
erkennen sogar viel besser. Deswegen sollte sich ein wacher Verstand
unbedingt fragen, warum solch hirnamputierte Methoden überhaupt in Frage
kommen.
Quelle: https://www.legitim.ch/>
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9.3.2018: Regenwürmer - düngt und bohrt Kanäle in die Erde
Unterschätzte Regenwürmer
-
Im Boden ist der Wurm drin – und das ist gut so
https://www.srf.ch/kultur/wissen/unterschaetzte-regenwuermer-im-boden-ist-der-wurm-drin-und-das-ist-gut-so
<Autor:
Susanne Bernard
Kleiner Kraftprotz: Der Regenwurm kann das 50-Fache seines
Körpergewichts stemmen. Als lebendiger Pflug lockert und düngt er die
Erde.
Wir beachten ihn kaum und reagieren angeekelt, wenn einer über den Weg kriecht: Der Regenwurm hat wahrlich nicht viele Fans.
Dabei haben wir es ihm zu verdanken, dass auf den Feldern Jahr für Jahr Getreide, Gemüse und Gras gedeihen.
Keine Regenwürmer: eine Katastrophe
«Eine
Welt ohne Regenwürmer wäre vermutlich noch drastischer als eine Welt
ohne Bienen», sagt Agrarökologe Lukas Pfiffner vom Forschungsinstitut
für biologischen Landbau (FiBL). Denn: «Regenwürmer sind die Baumeister
fruchtbarer Böden.»
In einem Quadratmeter humusreichem, sorgfältig
bewirtschaftetem Schweizer Ackerboden leben 120 bis 150 Regenwürmer.
Bei Biobauern können es 50 bis 80 Prozent mehr sein. Das haben
langjährige Untersuchungen des FiBL gezeigt.
Keine Artenliste, keine Lobby
Die Regenwürmer der Schweiz
verteilen sich auf etwa 40 Arten. Genau weiss man es nicht, denn es
existiert keine offizielle Artenliste. Pfiffner bedauert das, aber eben:
«Für Regenwürmer gibt es definitiv keine Lobby.»
Nach ihrer
Lebensweise teilt man die Regenwurmarten in drei Gruppen ein. Die erste
lebt in der obersten Schicht. Die zweite gräbt horizontale Gänge. Und
die dritte baut senkrechte Wohnröhren.
Kaum jemand ist stärker
Vor allem die tief grabenden Würmer
arbeiten wie lebendige Pflüge. Sie lockern den Boden und durchmischen
seine Schichten. Das braucht viel Muskelkraft.
Der Regenwurm sei
ein richtiger Kraftprotz, meint Lukas Pfiffner. Im Verhältnis zu seiner
Grösse ist er eines der stärksten Tiere der Welt, vermag er doch das 50-
bis 60-Fache seines Körpergewichts zu stemmen.
Wurmgänge haben viele Funktionen
So
bohrt er Tunnels, über die Luft und Wasser unter die Erde strömen. Auch
Pflanzenwurzeln nutzen die Wurmgänge, um ohne Widerstand in die Tiefe
zu dringen.
Die Wurzeln finden hier nicht nur Wasser, sondern auch Dünger. Denn die Gänge sind mit nährstoffreichem Wurmkot tapeziert.
Wurmkot als erstklassiger Dünger
Die
Ausscheidungen der Regenwürmer sind reich an Stickstoff, Phosphor und
Kalium. Bis zu zehn Kilogramm Kot setzen sie jährlich pro Quadratmeter
ab – im Boden und an der Oberfläche. Das ergibt eine mehrere Millimeter
dicke Schicht.
Hergestellt wird diese Wurmerde durch den Abbau von
toten Pflanzenteilen. Dabei werden die darin enthaltenen Nährstoffe
frei und stehen neuem Leben wieder als Bausteine zur Verfügung.
Unter der Erde pulsiert das Leben
Diesen
Recyclingprozess schafft der zahnlose Regenwurm allerdings nicht
alleine. Er ist auf Mikroorganismen angewiesen, die das Material
vorverdauen.
Regenwürmer teilen ihren unterirdischen Lebensraum
nämlich mit unzähligen anderen Organismen. Man sagt, in einer Handvoll
Erde gäbe es mehr Lebewesen als Menschen auf der Welt – laut Pfiffner
eine passable Schätzung.
Viele Winzlinge und ein unterschätzter Riese
Die meisten
Bodenlebewesen sind winzig: Bakterien, Pilze und Algen – von blossem
Auge nicht zu erkennen. Im Vergleich zu ihnen ist der Regenwurm ein
Riese.
Entsprechend viel trägt er dazu bei, dass der Kreislauf des Lebens
nicht ins Stocken gerät. «Regenwürmer gehören zu den zentralen
Bodentieren, die wesentlich zu fruchtbaren Böden beitragen», sagt
Agrarökologe Lukas Pfiffner.>
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28.3.2018: Die Schöpfung (Insekten+Vögel) retten:
kleinere Felder mit mehr Gemüsevielfalt, Grünstreifen und Waldränder –
Pestizide kann man so drastisch reduzieren
- offener Brief
28.3.2018
Sehr geehrter Frau Landwirtschaftsministerin Klöckner,
Sehr geehrte Damen und Herren,
Die ganze Welt ist von Pestiziden bedroht, und Insekten und Vögel sind
bald ausgerottet, wenn es so weitergeht. In den letzten 15 Jahren sind
die Vogelbestände um 30% zurückgegangen, zum Teil sogar um 70% je nach
Vogelart (https://netzfrauen.org/2018/03/24/artensterben/).
Ohne Insekten ist keine Bestäubung mehr da, dann steht bald die
Früchteproduktion still. Wenn die Pestizide weiterhin so verwendet
werden, dann kommen auch alle Bodentiere dran, der Boden wird
unfruchtbar und die Ernährung steht dann ganz still wie in China, das
sich in Argentinien Böden suchen muss. Es steht einfach die gesamte
Nahrungskette auf dem Land auf dem Spiel: Insekten, Bienen, Bestäubung, Vögel, alle zu befruchtenden Pflanzen, unsere Nahrung.
Der NABU-Naturschutzbund schafft den Kampf gegen die Pestizide nicht alleine, und es ist internationales Handeln gefordert – Aussenministerien mit Landwirtschaftsministerien weltweit.
In meiner Artikelsammlung mit Landwirtschaft ohne Pestizide http://www.med-etc.com/natur/Ldw/Landwirtschaft-me001.html
sind einige einfache, aber effektive Massnahmen beschrieben, wie man
OHNE Pestizide eine gute oder sogar BESSERE Landwirtschaft betreiben
kann,
--- wobei man die Kosten für die Pestizide eben zum grossen Teil EINSPART
--- man legt kleine Felder mit verschiedenen Gemüsearten an,
so dass die Bodentiere jeweils verschieden sind und sich ergänzen, so
dass es genügend Nützlinge gibt, die die Schädlinge im Zaum halten – man
kann die Feldergrössen vorschreiben

Kleinfeld-Landwirtschaft ohne Pestizide, z.B. die Singing Frogs Farm in Kalifornien
--- in grossen Feldern ohne Blumen und Sträucher legt man Blühstreifen
an, damit Insekten und Nützlinge ihren Lebensraum haben – allein durch
die Blühstreifen kann man die Pestizide um bis zu 61% reduzieren –
solche Blühstreifen kann man vorschreiben

Blühstreifen in grossen Feldern reduzieren Schädlinge um bis zu 61% [11]
--- man lässt die Waldränder stehen und stell alle Waldränder weltweit unter Naturschutz, damit Heckenvögel, Beerenvögel und Insekten ihren Lebensraum nicht verlieren.

Ein Waldrand von 3m Breite ist das Zuhause von Insekten, Heckenvögeln und Beerenvögeln [12]

Wald OHNE Waldrand: Insekten, Heckenvögel und Beerenvögel haben ihr Zuhause VERLOREN [13]
IDEE: Kommission Aussenministerium+Ldw.-ministerium bilden, um die einfachen Massnahmen umzusetzen
Das Landwirtschaftsministerium kann mit dem Aussenministerium eine
gemeinsame Kommission bilden, um diese Umwandlung der Landwirtschaft in
eine ARTERHALTENDE LANDWIRTSCHAFT MIT NUR WENIG PESTIZIDEN INTERNATIONAL
MIT ALLER KRAFT DURCHZUSETZEN. Es ist einfach so, dass die
Landwirtschaftsminister alleine BEI DER SCHÄDLICHEN PESTIZID-INDUSTRIE
KEINEN RESPEKT HABEN. Da diese Zusammenhänge die GANZE WELT betreffen,
meine ich als Historiker, Soziologe und erfolgreicher Naturmediziner,
dass die Aussenminister die richtigen Partner für dieses Thema sind.
Mit kleinen Ländern anfangen – dann ausweiten
Man kann mit einem kleinen Land anfangen, zum Beispiel Saarland, oder
Sachsen, oder Dänemark etc. Wenn die Bauern sehen, dass das
Kosten-Nutzen-Verhältnis mit neuen Anbaumethoden und Blühstreifen und
intakten Waldrändern gleichbleibt oder sich sogar verbessert, werden die
Bauern gerne auf Ldw. mit weniger Pestiziden umstellen.
Die Pestizidkonzerne sollen andere Produkte herstellen
Die Pestizidkonzerne (Bayer, Syngenta, Monsanto, nun gekauft von Bayer
etc.), die die Schöpfung seit 2006 mit den scharfen Pestiziden Roundup
etc. zerstören, so dass nun den Insekten und vielen Vogelarten die
komplette Ausrottung droht, sollten ihren Schaden einsehen, den sie
angerichtet haben, und von diesen scharfen Pestiziden ABSEHEN, und ev.
sogar auf Sonnenenergie oder auf andere Produkte umstellen. Der NABU hat
die Zahlen.
Landwirtschaftsminister+Aussenminister werden es zusammen schaffen, die Schöpfung zu retten
Meiner Meinung nach braucht es die Autorität der Aussenminister und
Landwirtschaftsminister der GANZEN WELT, um die Pestizidkatastrophe zu
beenden und die ARTERHALTENDE LANDWIRTSCHAFT EINZUFÜHREN. Die
Naturschutzverbände alleine schaffen es nicht, und die
Landwirtschaftsministerien alleine schaffen es auch nicht. Es geht nur
ZUSAMMEN, wenn auch die UNO sieht, dass DIE UMSTELLUNG MÖGLICH IST UND
EINE ARTERHALTUNG MÖGLICH IST. Die Pestizidproduzenten (Bayer, Syngenta etc.) sollen auf ANDERE PRODUKTE UMSTELLEN, z.B. Sonnenenergiegeräte.
Freundliche Grüsse,
Michael Palomino, Lima
Tel. (Handy) 0051992611070
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28.3.3018: LANDWIRTSCHAFT REVOLUZZEN - INSEKTEN+VÖGEL RETTEN: Kleine Felder, Blühstreifen, Waldränder unter Naturschutz stellen
Meldungen besagen, dass die kriminellen Pestizide die Insekten um 80% und die Vögel um 40 bis 70% reduzieren. Also:
SCHRITT 1: KLEINE FELDER MIT VERSCHIEDENEN GEMÜSEARTEN ANLEGEN, denn
die Bodentiere sind je nach Gemüse verschieden, so sind immer alle
Bodentiere da und halten die Schädlinge im Schach - so sparen die Bauern
VIEL GELD, weil keine Kosten mehr für Pestizide mehr anfallen, UND sie
können gute Ware verkaufen
SCHRITT 2: BLÜHSTREIFEN bei grossen Feldern vorschreiben - man kann den Pestizidverbrauch dadurch um bis zu 61% reduzieren
SCHRITT 3: Waldränder UNTER NATURSCHUTZ STELLEN, denn diese Sträucher
und Beeren sind für Insekten und Heckenvögel und Beerenvögel enorm
wichtigt - UND: zerstörte Waldränder müssen neu angelegt werden -
Zerstörung von Waldrand muss unter Strafe gestellt werden.